In der Akutgeriatrie behandeln wir ältere Patienten, bei denen eine Erkrankung entweder plötzlich neu aufgetreten ist oder bei denen sich ein chronisches Krankheitsbild verschlechtert hat. Dabei kümmern sich die Ärzte unserer Altersmedizin auch um mögliche bereits bestehende Grunderkrankungen.
Die Erkrankungen in der Akutgeriatrie stammen aus allen medizinischen Fachgebieten. Wir behandeln unter anderem:
- Störungen des Salz- und Wasserhaushaltes
- Lungenentzündungen
- Herzmuskelschwäche
- Entgleister Bluthochdruck
- Akute Verwirrtheitszustände
Die Akutgeriatrie berücksichtigt dabei, dass ältere Menschen oft mehrere behandlungsbedürftige Grunderkrankungen haben („geriatrietypische Multimorbidität“). Wir integrieren all diese Krankheiten in ein umfassendes Behandlungskonzept. Das bedeutet, dass wir nicht nur die akute Erkrankung behandeln, sondern uns auch um bereits bestehende Erkrankungen und Fähigkeitseinschränkungen kümmern. Dabei nehmen wir auch auf alterstypische Aspekte Rücksicht, zum Beispiel auf Wechselwirkungen mit Medikamenten und die Regenerationszeit der Patienten.
Bei der Behandlung der geriatrischen Patienten arbeitet ein Experten-Team zusammen: Jeder Patient wird individuell in den Blick genommen. Zudem kooperiert das geriatrische Team bei der Diagnostik und Therapie eng mit den anderen Fachabteilungen des Hauses. Ziel der Behandlung ist, die bestehenden Erkrankungen optimal zu behandeln – der Patient soll wieder ein Höchstmaß an Gesundheit und Eigenständigkeit erhalten.
Schwere Erkrankungen und medizinische Eingriffe können mit zunehmendem Lebensalter die körperliche Leistungsfähigkeit, die Mobilität und die selbstständige Lebensführung gefährden. Um eine Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, erhalten betroffene Patienten über die akutmedizinische Versorgung hinaus ein spezielles interdisziplinäres Behandlungsangebot mit rehabilitativem Schwerpunkt.
Das Behandlungsangebot der geriatrischen Frührehabilitation richtet sich insbesondere an ältere Patienten, die infolge eines Schlaganfalles, eines Oberschenkelhalsbruchs oder einer anderen schweren Erkrankung oder Operation (z.B. Amputation) erheblich in ihrer Mobilität und in der Fähigkeit zur Selbstversorgung eingeschränkt sind.
Fachübergreifendes Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften
Die Behandlung der Patienten erfolgt in einem interdisziplinären Team aus Fachärzten mit geriatrisch-rehabilitativem Schwerpunkt, erfahrenen Physio- und Ergotherapeuten, Pflegefachkräften mit besonderer Erfahrung in rehabilitativ orientierter Krankenpflege sowie Sprach-, Sprech- und Stimmtherapeuten. Sozialarbeiterinnen klären die aktuelle häusliche Lebenssituation, beraten Sie über mögliche Hilfen und unterstützen Sie bei der Sicherstellung der weiteren häuslichen Versorgung.
Ziel der Behandlung ist, den Patienten wieder ein Höchstmaß an Gesundheit und Wohlbefinden, Mobilität und Selbstständigkeit zu geben.
Mit steigendem Lebensalter nehmen Stürze und sturzbedingte Verletzungen zu. In enger Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Anästhesie sowie Unfallchirurgie und Orthopädie bereiten wir ältere Sturzpatienten auf ihren Eingriff vor und bieten ihnen nach der Operation eine individuell angepasste Frührehabilitation.
Bei der Behandlung von älteren Sturzpatienten oder älteren Patienten, denen ein künstliches Gelenk implantiert wird, müssen oft begleitende internistische und neurologische Erkrankungen beachtet werden. Durchblutungsstörungen oder Stoffwechselerkrankungen erhöhen das Risiko von Wundheilungsstörungen und anderen Komplikationen nach einer Operation.
In unserer Klinik werden ältere Sturzpatienten vom Zeitpunkt der Aufnahme gemeinsam von Unfallchirurgen und Geriatern versorgt. Knochenbrüche behandeln wir mit modernsten operativen Methoden, die eine rasche Belastbarkeit und Mobilisation erlauben. Bei der Narkose berücksichtigen die Anästhesisten die besonderen Belange der älteren Patienten. Die Behandlung der Begleiterkrankungen und die Abklärung der Sturzursache erfolgen durch die Ärzte für Altersmedizin. Zudem ergänzen Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, speziell geschultes Pflegepersonal und der Sozialdienst das Behandlungsteam. Ziel der Behandlung ist es, die bestmögliche Mobilität und Eigenständigkeit wiederherzustellen.
Mit einem interdisziplinären Therapieansatz, der auch die Besonderheiten im Alter berücksichtigt, behandeln unsere Experten für Altersmedizin akute und sich akut verschlechternde chronische Schmerzzustände bei älteren Patienten.
Die schmerztherapeutische Akutbehandlung richtet sich an Patienten, die unter akuten Schmerzen leiden, sowie an ältere Patienten, bei denen sich chronische Schmerzen gerade in einer Akutphase erheblich verstärken.
Oft weist der Schmerz nicht nur auf eine körperliche Schädigung hin. Vielmehr entsteht er, weil unterschiedliche körperliche und seelische Veränderungen miteinander in Wechselwirkung stehen. Das beachten wir bei der Behandlung. Zudem berücksichtigt das geriatrische Team, dass durch die körperlichen Veränderungen und Stoffwechselbesonderheiten im Alter Medikamente anders wirken. Bei bereits bestehenden Mehrfacherkrankungen werden die Schmerzmittel auch auf die weiteren Arzneimittel abgestimmt.
Mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Leistungsfähigkeit einzelner Organe und des gesamten Organismus merklich ab. Der Stoffwechsel verarbeitet Medikamente langsamer, die Regenerationsphase ist verlängert und die Mobilisation erschwert. Ältere Patienten benötigen deshalb eine besondere Behandlung.
Der geriatrische Patient ist ein...
…Mensch mit Lebensalter 70 plus, der an mehreren Erkrankungen (geriatrietypische Multimorbidität) leidet.
Ältere Patienten leiden meist an mehreren Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, Bluthochdruck) und sind bei niedergelassenen Ärzten in Behandlung. Eine akute Erkrankung oder ein akutes medizinisches Problem (z.B. Knochenbruch) macht die Behandlung in der Klinik notwendig. Neben der Therapie der Akuterkrankung müssen in der Regel die Grunderkrankungen mitbehandelt werden. Aufgrund der Multimorbidität ist der Patient anfälliger für Komplikationen. Auch das Risiko, seine Mobilität und Selbstständigkeit zu verlieren, ist erhöht.
…Mensch mit Lebensalter 70 plus, der unter akuten Schmerzen leidet oder bei dem sich chronische Schmerzen akut verschlechtert haben.
… Mensch mit einem Lebensalter 70 plus.
Mit dem höheren Alter gehen Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit einher. Deswegen besteht für älteren Patienten bei Erkrankungen oder Operationen eine erhöhte Gefahr für das Auftreten von Komplikationen, Folgeerkrankungen, körperlichen Einschränkungen und der Chronifizierung von Erkrankungen. Auch das Risiko einer Verschlechterung oder eines Verlustes der Selbstständigkeit ist in diesem Alter erhöht.
Unser interdisziplinäres Team ist auf die Behandlung von geriatrischen Patienten spezialisiert und bietet älteren Menschen eine umfassende Versorgung. Dabei berücksichtigen wir die Bedürfnisse der älteren Patienten sowie besondere Wünsche hinsichtlich des Umfangs der Therapie. Das kann manchmal auch bedeuten, auf aufwändige diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu verzichten.
Die geriatrische Behandlung in unserer Klinik geht über die reine Behandlung der körperlichen Beschwerden hinaus. Wir erbringen zusätzlich Leistungen im Bereich Rehabilitation und Prävention. Dazu nehmen wir jeden Patienten individuell in den Blick.
Unsere Patienten werden direkt vom niedergelassenen Arzt in die Klinik eingewiesen oder zur geriatrischen Frührehabilitation aus einer anderen Fachabteilung des Hauses zu uns verlegt.
Bei der Behandlung der Patienten arbeiten verschiedene Berufsgruppen teamorientiert zusammen: Erfahrene Ärzte unter Leitung eines Altersmediziners, Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Sprach-, Sprech- und Stimmtherapeuten sowie Sozialarbeiter. Zudem steht das Team in engem Austausch mit den anderen Fachabteilungen des Hauses und nutzt deren umfangreiches Fachwissen.
Individuelle Therapie
Jeder Patient, sein Krankheitsbild und sein therapeutischer Bedarf ist einzigartig. Wir erstellen für jeden Patienten einen eigenen Therapieplan und betrachten dabei jeden Patienten und seine Bedürfnisse individuell.
Untersuchungen und Festlegen der Behandlungsziele
Das Behandlungsteam verschafft sich zu Beginn ein umfassendes Bild über den aktuellen Gesundheitszustand des Patienten. Besonderes Gewicht legen wir dabei auf die Analyse von Fähigkeiten in den Bereichen Mobilität, Gangsicherheit, häusliche Selbstversorgung, geistige Leistungsfähigkeit und Stimmung. Wir beurteilen, wie sich die persönlichen Stärken oder Funktionsdefizite auf die jeweiligen individuellen Lebensumstände auswirken. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind Grundlage für die Behandlungsziele, die wir mit dem Patienten, den Angehörigen und dem Hausarzt festlegen. Dabei berücksichtigen wir die Bedürfnisse der älteren Patienten sowie besondere Wünsche hinsichtlich des Umfangs der Therapie. Das kann auch bedeuten, in manchen Fällen auf aufwändige diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu verzichten.
Stationäre Behandlung durch unser Team
Die stationäre geriatrische Behandlung ist eine „Rund-um-die-Uhr-Behandlung. Sobald es der Zustand des Patienten erlaubt, setzt die umfassende aktivierend-mobilisierende Behandlung ein. Diese besteht aus aktivierender Krankenpflege, Krankengymnastik, Ergotherapie, Physikalischer Therapie und Logopädie. Regelmäßige Teambesprechungen und Teamvisiten sichern einen umfassenden Informationsaustausch innerhalb des Behandlungsteams und tragen wesentlich zu einem optimalen Behandlungsergebnis bei
Unterstützung beim Wechsel in die weitere Versorgung
Sozialarbeiterinnen klären gemeinsam mit dem Patienten und seinen Angehörigen die aktuelle häusliche Lebenssituation, beraten über mögliche Hilfen und unterstützen bei der Sicherstellung der weiteren Versorgung.
Ziele der geriatrischen Behandlung
Das Ziel der geriatrischen Behandlung ist nicht immer die Heilung. Häufig geht es vor allem darum, bestehende Erkrankungen optimal zu behandeln. Der Patient soll wieder ein Höchstmaß an Gesundheit und Wohlbefinden, geistiger und körperlicher Vitalität, Schmerzlinderung, Mobilität und Wahrnehmung erhalten. Außerdem soll es ihm möglich sein, eine selbstständige Lebensführung beizubehalten und mit einem guten und stabilen Mobilisationsgrad in die häusliche Umgebung zurückzukommen. Eine Pflegebedürftigkeit soll vermieden werden. Im Sinne unserer individuellen Behandlung werden für jeden Patienten individuelle Ziele definiert, die an sein Krankheitsbild, seine Wünsche und Bedürfnisse angepasst sind.
Einbeziehung von Angehörigen
Bei der Behandlung der Patienten legen wir großen Wert darauf, die Angehörigen der Patienten in die Behandlung miteinzubeziehen. Dies fördert den Erhalt der sozialen Kontakte und erleichtert den Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Versorgung. Angehörigen ist es möglich, an der wöchentlichen Teamvisite teilzunehmen. Sie können hier mit allen Team-Mitgliedern sprechen und den weiteren Behandlungsverlauf klären.
Anna-Magdalena Knodel
(05521) 866-260
Anna-Magdalena Knodel
(05521) 866-270
Kerstin Bergmann
(05521) 866-290
Martina Zapatero-Krell