Suchen
Menü
Schließen

Deutscher Venentag 2021: Krampfadern vorbeugen und behandeln

Am Samstag, 24. April 2021, ist Deutscher Venentag, der auch in diesem Jahr auf Venenerkrankungen aufmerksam machen will. Denn Gefäßerkrankungen nehmen in unserer alternden Gesellschaft deutlich zu. 90% der erwachsenen Durchschnittsbevölkerung in Deutschland haben Veränderungen an ihrem Venensystem. Das häufigste Venenleiden sind Krampfadern und Besenreiser. Während diese feinen erweiterten Venen in den oberen Hautschichten, die an Elastizität verloren haben, meistens harmlos sind, sehen Krampfadern nicht nur unschön aus, sondern führen auch zu erheblichen Beschwerden. Infolge eines Krampfaderleidens kann es zu Thrombosen und offenen Beinen kommen.
22. April 2021

„Schließen Venenklappen nicht mehr vollständig, wird das Blut der betroffenen Beinvene nicht wieder zum Herzen transportiert, sondern fließt mit der Schwerkraft fußwärts. Dies überlastet und dehnt so die Venenwände und Krampfadern, medizinisch auch Varizen genannt, entwickeln sich“, erläutert Dr. Mariusz Zabski, der Leiter der neuen Sektion für Gefäßchirurgie der Helios Klinik Herzberg/Osterode.

Das tut den Venen gut

Allgemein erhöht sich mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit, Krampfadern zu entwickeln. Ein weiterer Risikofaktor ist die erbliche Veranlagung. Dennoch gibt es auch Risikofaktoren, denen entgegengewirkt werden kann, z.B. mangelnde Bewegung und Übergewicht. So begünstigen langes Stehen und Sitzen die Entstehung von Krampfadern und Symptome verschlimmern sich. Auch überschüssige Kilos erhöhen das Risiko, da sie zusätzlichen Druck auf die Knöchelvenen ausüben.

Ein venengesunder Lebensstil kann helfen, Krampfadern vorzubeugen und erste Symptome und Schmerzen zu lindern. Zentral ist dabei körperliche Aktivität. „Bewegen Sie sich, wann immer es geht und sorgen Sie bei langem Stehen und Sitzen für Abwechslung. Wählen Sie zum Beispiel die Treppe statt des Fahrstuhls und machen Sie einen kurzen Spaziergang, wenn Sie Pausen in ihren Alltag einbauen. Ernähren Sie sich ausgewogen und achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr“, rät Dr. Zabski. Gut passende, nicht zu enge Kleidung, vor allem im Beckenbereich und an den Beinen, sowie flache Schuhe aus weichen Materialien, bei denen der Fuß gut abrollen kann und die genug Spielraum für Zehen bieten, ermöglichen einen guten Blut- und Lymphfluss.

Der erfahrende Gefäßchirurg empfiehlt außerdem: „Bei Venenerkrankungen tut kaltes Wasser den Beinen nicht nur an heißen Tagen gut. Effektiv ist es auch, die Beine hochzulegen.“ Schon ein paar Minuten zwischendurch, zum Beispiel auf dem Mülleimer unter dem Schreibtisch, erleichtern es dem Blut zum Herzen zurückzuströmen. So werden die Beinvenen entlastet. Bei geschwollenen, schweren Beinen lässt sich auch das Bett bzw. Lattenrost so einstellen, dass die Füße beim Schlafen etwas höher liegen als der Kopf.

Krampfadern behandeln

Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen kann eine Erkrankung jedoch nicht ausgeschlossen werden. Zu Beginn haben Betroffene oft keine oder nur geringe Beschwerden. Erste spürbare Symptome sind meistens schwere, angespannte Beine und nächtlich auftretende Krämpfe. Kommen ein Spannungsgefühl, Schwellungen oder Schmerzen hinzu, werden Krampfadern zum medizinischen Problem. In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, der eine umfassende Diagnostik durchführen kann.

„Je nach individuellem Krankheitsbild und Gesundheitszustand des Patienten planen wir die Behandlung der Krampfadern. Werden Venenleiden rechtzeitig behandelt, können Betroffene ihre Lebensqualität verbessern und mögliche schwere Folgeerkrankungen vermeiden“, so Dr. Zabski. Kompressionsstrümpfe fördern den Rückstrom des Bluts. Venengymnastik, einfache Übungen, die sich gut in den Alltag integrieren lassen, oder Physiotherapie können ebenfalls hilfreich sein. Bei schweren Formen werden die Gefäße verödet, mittels Injektion oder Laser, oder operativ ganz oder teilweise entfernt (Stripping).