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Wirbelsäulenchirurgie und Kinderorthopädie

Wirbelsäulenchirurgie und Kinderorthopädie

In der Helios Klinik Cuxhaven nehmen die Wirbelsäulenchirurgie und die Kinderorthopädie eine bedeutende Rolle ein. Das Leistungsspektrum der Abteilung umfasst die gesamte konservative und operative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen im Kindes- und Erwachsenenalter.

Leitung des Fachbereiches
Unser Team ist gerne für Sie da. Wir stehen für umfassende medizinische Kompetenz und Erfahrung sowie für persönliche Beratung und Betreuung. Bei Fragen können sie sich gerne per E-Mail oder per Telefon an uns wenden.

Wir sind jederzeit für Sie da. 

Manchmal hilft eine vertrauten Stimme mehr als viele Klicks: Hier finden Sie alle wesentlichen Ansprechpartner. Rufen Sie uns gerne an. 

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Unsere Leistungen: Was wir für Sie tun können
Wir bringen Ihren Rücken Wirbel für Wirbel wieder in Form!

Ein Bandscheibenvorfall ist die Folge eines Bandscheibenschadens. Bandscheiben sind die Stoßdämpfer der Wirbelsäule und befinden sich zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Hier kann es zu verschiedenen Arten von Bandscheibenvorfällen kommen. Mögliche Ursachen klären wir gerne gemeinsam mit Ihnen und unseren Experten vor Ort ab.

Habe ich einen Hexenschuss oder ist es doch ein Bandscheibenvorfall? Hier erfahren Sie mehr zu dem Thema.

 

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall ist ein Durchbruch des Gallertkerns einer Bandscheibe durch ihren Faserring. Im gesunden Zustand wird der Gallertkern vom Faserring umfasst. Kommt es nun zu einem Vorfall presst sich der Gallertkern durch einen Riss im Faserring nach außen. Dieser drückt auf die Nerven und löst starke Schmerzen aus.

 

Woran erkenne ich einen Bandscheibenvorfall?

  • Plötzlich auftretende Schmerzen oder stärker werdende Rückenschmerzen bei Belastungen
  • Verhärtete Muskulatur im betroffenen Bereich
  • Ausstrahlender Schmerz in Gesäß und Bein
  • Kribbeln im Bein
  • Lähmungen der Beinmuskulatur
  • Nackenschmerzen
  • Kribbeln und/oder Taubheitsgefühl in den Armen

Bei weiteren Fragen rund um das Thema Bandscheibe sprechen Sie uns gern an!

 

Bandscheibenvorfälle der Lendenwirbelsäule

 

Die aus Bindegewebe bestehenden Bandscheiben verbinden die Wirbelkörper miteinander und sorgen gemeinsam mit den Wirbelgelenken für die Beweglichkeit der Wirbelsäule.

Degenerative Veränderungen der Bandscheiben beginnen nicht selten schon vor dem zwanzigsten Lebensjahr und können einerseits zu Rückenschmerzen, andererseits durch Bandscheiben-Vorwölbungen (Protrusionen) oder -Vorfälle (Prolapse oder Hernien) zusätzlich zu Nervenwurzel-Kompressionen führen mit ausstrahlenden Schmerzen in einem oder auch beiden Beinen. Bei stärkeren Kompressionen von Nervenwurzeln kann es neben Schmerzen auch zu Sensibilitätsstörungen und zu Lähmungen kommen.

Bei einem reinen Schmerzsyndrom ohne Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen wird zunächst konservativ physiotherapeutisch und mit Schmerzmitteln behandelt. Eine Operationsindikation besteht bei Lähmungen, stärkeren Sensibilitätsstörungen und konservativ nicht zu beherrschenden Schmerzbildern. Bandscheibenvorfälle werden bei uns endoskopisch, mikrochirurgisch und, wenn möglich, minimal-invasiv über einen sogenannten perkutanen Zugang operiert.

Eine stationäre Anschlussheilbehandlung ist nach Bandscheiben-Operationen der Lendenwirbelsäule individuell zu entscheiden.

 

Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule

Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule können neben lokalen Nackenschmerzen durch Kompression von Nervenwurzeln zu ausstrahlenden Schmerzen in einem Arm oder selten in beiden Armen führen.

Wie bei der Lendenwirbelsäule ist auch hier eine Operation indiziert bei Lähmungen, deutlichen Missempfindungen und konservativ nicht zu beherrschenden Schmerzen. Meistens werden die Bandscheibenvorfälle von ventral (vorne) operiert. Hierbei wird die entsprechende Bandscheibe mit Vorfall vollständig entfernt, die Nervenwurzeln werden mikrochirurgisch dekomprimiert und die Bandscheibe dann durch einen sogenannten Cage oder eine Bandscheiben-Prothese ersetzt.

Eine Prothese sollte nur eingesetzt werden, wenn die Wirbelgelenke und Wirbelkörper keine zu starken knöchernen Anbauten oder Verschleiß aufweisen und das Segment noch gut beweglich ist. Daher ist eine solche, die Bewegung erhaltende Prothese meist nur bei jüngeren Patienten indiziert.

Bei manchen, rein im Nervenaustrittskanal liegenden Bandscheibenvorfällen oder Nervenaustrittskanal-Stenosen (Verengungen) kann auch mikrochirurgisch von dorsal (hinten) operiert werden (sogenannte Operation nach Frykholm).

 

Bandscheibenvorfälle der Brustwirbelsäule

Klinische relevante Bandscheibenvorfälle der Brustwirbelsäule sind viel seltener als in der Lendenwirbelsäule oder Halswirbelsäule.

Sie können zu lokalen, ausstrahlenden Schmerzen führen. Große Vorfälle können auch inkomplette Querschnittsymptome verursachen.

  Die meisten Vorfälle können konservativ behandelt werden, nur selten ist eine Operation notwendig. Die Vorfälle können über einen hinteren oder seitlichen Zugang unter Schonung des Rückenmarks entfernt werden.

Infektionen der Wirbelsäule gehen meistens von den Bandscheiben aus, die über den Blutweg durch andere Entzündungsareale im Körper (Hautentzündungen, Gelenkentzündungen und viele andere) befallen werden können.

Durch Abszessbildungen im Wirbelkanal kann es zu rasch fortschreitenden Querschnittsymptomen kommen, durch Wirbelkörperbefall zu Wirbelkörperzerstörung und starken Rückenschmerzen. In solchen bedrohlichen klinischen Situationen muss operativ behandelt werden, während leichtere Infektionen meistens konservativ mit gezielter Antibiotika-Behandlung zur Ausheilung gebracht werden können.

Für die Operation gilt Ähnliches wie für die Operation von Wirbeltumoren: Rückenmark und Nervenwurzeln müssen durch Entfernung des Entzündungsgewebes befreit werden, die entzündeten Bandscheiben und Wirbelkörper müssen entfernt und die Wirbelsäule dann mit einem Schrauben-Stab-System sowie durch Ersetzung der Bandscheiben und ggfs. des Wirbelkörpers mit sogenannten Titancages stabilisiert werden. An die Operation schließt sich eine mehrmonatige Antibiotika-Behandlung an.

 

Verletzungen der Wirbelsäule

Wirbelkörperbrüche (Frakturen) bedürfen einer sehr individuellen Therapie.

Stabile Brüche werden konservativ behandelt, instabile Brüche müssen mit einem Schrauben-Stab-System stabilisiert und/oder mit körpereigenem Knochen und Cages fusioniert werden. Die Architektur der Wirbelsäule muss rekonstruiert werden. Bei einer Rückenmark- oder Nervenkompression muss als erstes die operative Dekompression, also Befreiung der nervalen Strukturen, erfolgen.

Bestimmte osteoporotische, stabile Wirbelbrüche können zu hartnäckigen Rückenschmerzen führen. In diesen Fällen lassen sich solche lokalen Schmerzen durch das minimal-invasive, perkutane Einbringen von Knochenzement in den Wirbelkörper (Kyphoplastie oder Vertebroplastie) verringern.

Für therapie-resistente lokale Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule gibt es die Möglichkeit der Implantation einer Endoprothese.

Sofern klinisch Hinweise auf einen Bandscheibenbedingten Schmerz und bildgebend Hinweise auf einen Bandscheibenverschleiß ohne Vorfall vorliegen, kann die Implantation einer Bandscheiben-Prothese erwogen werden.

 

Grundvoraussetzung für die Implantation einer Prothese ist, dass vorher ausgiebig ohne Erfolg konservativ physiotherapeutisch und krankengymnastisch behandelt worden ist. Die Indikation für eine Prothese ist sehr streng zu stellen, es gibt sehr viele Ausschlusskriterien wie beispielsweise ein höheres Lebensalter, ein vorliegendes Wirbelgleiten, ein großer Bandscheibenprolaps oder der Zustand nach Voroperation im gleichen Segment.

Die Prothese muss von vorne eingebracht werden. Ein dauerhafter Vorteil der Bandscheiben-Prothese der Lendenwirbelsäule gegenüber der konservativen Therapie kann wissenschaftlich noch nicht abgeschätzt werden, bei bestimmten, streng ausgewählten Patienten gibt es gute Erfahrungen.

Es gibt verschiedene Formen von spinalen Fehlbildungen, die zumeist auf eine Störung bei der Entwicklung des Rückenmarks zurückzuführen sind. Das Spektrum der verschiedenen Formen reicht dabei von keiner oder minimaler Beeinträchtigung bis zu schweren neurologischen Symptomen.

 

Beispiel „Tethered Cord“

Tethered Cord (übersetzt „angeheftetes Rückenmark“) beschreibt alle medizinischen Zustände, bei denen das Rückenmark mit seinen Hüllen oder mit Gewebe der Umgebung verwachsen ist und dabei Störungen aufweist.

Zugrunde liegen entweder angeborene Fehlbildungen des Rückenmarkes wie Meningomyelozele, Lipomeningomyelozele oder versteckte Störungen wie ein Spinales Lipom.

Besonders bei Kindern kommt ein „angeheftetes Rückenmark“ beim Wachstum unter mechanischen Stress, welches neurologische Symptome verursachen kann.

Selten kann es infolge von Narbenbildung nach einer Operation im Bereich der Lendenwirbelsäule dazu kommen, dass Ausläufer des Rückenmarks wie das Filum terminale durch einen fibrösen Strang mit der Rückenmarkshülle verwachsen.

Die Notwendigkeit zur neurochirurgischen Behandlung bei Tethered Cord ergibt sich bei Entwicklung von neurologischen Symptomen bzw. im Wachstumsalter zur Vermeidung von Schäden im weiteren Wachstum.

Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates benötigen speziell auf den kindlichen Körperbau und die noch wachsenden Knochen und Muskeln abgestimmte Therapieformen. 

 

Wenn Knochen und Muskeln noch wachsen – besondere Bedürfnisse junger Patienten

Bei uns erhalten die jungen Patienten eine kombinierte Therapie durch das Fachärzteteam und speziell geschultes Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten oder Orthopädietechniker. Kinder und Jugendliche mit Erkrankungen der Bewegungsorgane oder einem neuroorthopädischem Krankheitsbild erhalten so eine an ihren individuellen Bedarf angepasste und umfassende Behandlung und Rehabilitation.

 

Diagnostik und Therapie angeborener Erkrankungen

  • Säuglingssonographie (Ultraschall)
  • Konservative und operative Therapie der Hüftdysplasie (Fehlbildung des Hüftgelenks)
  • Konservative und operative Therapie des Klumpfußes nach Ponseti
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Erkrankungen im Wachstumsalter 

  • Therapiemaßnahmen bei Absterben von Teilen des Hüftkopfes (Juvenile Hüftkopfnekrose, Morbus Perthes)
  • Therapiemaßnahmen bei Ablösen oder Abrutschen des Schenkelhalskopfes (Epiphysenlösung, Epiphysiolysis capitis femoris ECF)
  • Wachstumslenkende, minimal-invasive Maßnahmen bei X- und O-Beinen und Beinlängendifferenzen
  • Behandlung aseptischer Knochennekrosen (Erkrankungen des Knochensystems aufgrund von Mangeldurchblutung) wie Morbus Perthes
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Kyphose-Behandlung

  • Möglichkeit der Behandlung mit dem Rahmenstütz-Korsett
  • Betreuung von Patienten in enger Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Team
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Skoliose-Behandlung

  • Möglichkeit der Behandlung mit dem Cuxhaven-Korsett
  • Betreuung von Patienten in enger Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Team
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Tumore oder Metastasen im Bereich der Wirbelsäule führen häufig zu Destruktion und zu einer folgenden Instabilität. Die operative Vorgehensweise hängt von der Art des Tumors, der Prognose, dem Auftreten von neurologischen Defiziten wie Lähmungen oder Taubheitsgefühlen sowie der Lebensqualität (Mobilität, Schmerzen) des Patienten ab. Die Therapie wird interdisziplinär in einer Tumorkonferenz besprochen und geplant. Hierzu gehören neben der Onkologin auch der Strahlentherapeut, Radiologe und abhängig davon, ob es sich um eine Streuung (Metastasierung) eines anderen Tumors handelt auch der Fachkollege, z.B. Urologen, Gynäkologen.

 

Tumore im Wirbelkanal

Tumore im Wirbelkanal können außerhalb oder innerhalb der Rückenmarkhaut liegen.

Es handelt sich oft um gutartige Tumore, meist Meningeome oder Neurinome. Sie können zu fortschreitenden Schmerzen und Querschnittsymptomen führen. Die Therapie ist operativ, oftmals können die Tumore mikrochirurgisch komplett entfernt werden.

Für solche mikrochirurgischen Operationen ist die Anwendung des intra-operativen Neuromonitorings indiziert. In bestimmten Fällen kleiner, durch Zufall festgestellter Tumore kann auch ohne Operation regelmäßig bildgebend kontrolliert werden. Eine Operationsindikation liegt vor, wenn sich der Tumor vergrößert.

 

Tumore in der Wirbelsäule

Tumore der knöchernen Wirbelsäule sind sehr oft Metastasen eines anderen Krebsgeschwürs.

Sie führen zum Wirbelkörperbefall, von wo aus auch die Bogenwurzeln, die Wirbelbögen und der Wirbelkanal befallen und eingeengt werden können. Die Symptome sind lokale Schmerzen und bei Rückenmarkkompression oder Nervenaustrittskanal-Einengung Sensibilitätsstörungen, ausstrahlende Schmerzen, Lähmungen und Querschnittsymptome. Querschnittlähmungen können rasch fortschreitend sein.

Zur operativen Therapie gehören die Entlastung des Rückenmarks und der Nervenwurzeln sowie die Stabilisierung der Wirbelsäule und die Rekonstruktion der Wirbelsäulen-Architektur im Falle der Tumorbedingten Zerstörung von Wirbelkörpern.

Die Operationen an der Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule oder Lendenwirbelsäule müssen, je nach Tumorlokalisation, von vorne, von hinten oder über beide Zugänge erfolgen.

Wirbelkörperzerstörungen erzwingen, soweit der klinische Zustand und der Befall der Wirbelsäule es erlauben, die Wirbelkörperentfernung und die Stabilisierung mit Titancages oder Knochenzement sowie Schrauben-Stab-Systemen. Im Verlauf nach einer Operation muss bei Metastasen bestrahlt und entsprechend internistisch-onkologisch weiterbehandelt werden.

 

Rückenmarktumore

Rückenmarktumore können gut- oder bösartig sein und zu fortschreitenden Querschnittsymptomen führen.

Je nach Tumorart können sie vollständig oder zum Teil operativ entfernt werden. Oberstes Ziel einer jeden neurochirurgischen Operation ist es, die klinische Situation nicht zu verschlimmern. Eine komplette Tumoroperation sollte angestrebt werden, aber nicht zu dem Preis einer Verschlechterung der neurologischen Symptomatik mit Verschlimmerung von Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen. Wenn diese Gefahr besteht, kann ein Tumor nur zum Teil entfernt werden.

 

Hinweis

Liegt der Verdacht auf eine Tumorerkrankung vor, ist zunächst eine sehr gründliche Diagnostik erforderlich. Zusammen mit unserem interdisziplinären Team entwickeln wir vor Ort die bestmögliche und individuelle Behandlungsstrategie für Sie.

Verengungen (Stenosen) des Wirbelkanals können knöchern, durch den Bandapparat und Bandscheibenvorwölbungen bedingt sein.

Wirbelkanalverengungen der Lendenwirbelsäule führen typischerweise zu belastungsabhängigen Rücken- und Beinschmerzen, die ein- oder beidseitig ausstrahlen. Im weiteren Verlauf sind auch belastungsabhängige Taubheitsgefühle und Lähmungen der Beine möglich.

Die Probleme treten typischerweise beim Gehen auf, während sie beim Fahrradfahren (also beim Beugen der Wirbelsäule nach vorne) kaum vorhanden sind. Durch eine dekomprimierende Operation lassen sich solche Stenosen meist gut behandeln. Hierbei werden die einengenden knöchernen und bindegewebigen Strukturen entfernt und die Nervenwurzeln wieder freigelegt.

Wichtig ist, dass die Wirbelgelenke durch eine solche Operation nach Möglichkeit nicht verletzt werden, da dies zu einer sekundären Instabilität mit Rückenschmerzen führen könnte. Die Dekompressionsoperationen werden mikrochirurgisch, also stets unter Verwendung des Operationsmikroskops, durchgeführt.

 

Wirbelkanal- und Nervenaustrittskanal-Verengungen der Halswirbelsäule

 

Einengungen des Wirbelkanals sind angeboren oder degenerativ (durch Verschleiß) erworben, meistens besteht eine Kombination beider Ursachen.

Wirbelkanalverengungen (Stenosen) der Halswirbelsäule, die durch vorgewölbte Bandscheiben und hintere Knochenanbauten sowie verdickte Bandapparate zustande kommen, können durch Rückenmark- und Nervenwurzelkompression zu fortschreitenden inkompletten Querschnittsymptomen führen mit Gefühlsstörungen und Lähmungen sowie Feinmotorikstörungen der Arme und Beine.

Die Symptome können sich auch schubweise verschlechtern. Je nach Hauptlokalisation und nach Ausmaß der Rückenmarkkompression wird der Wirbelkanal entweder von ventral (vorne) durch Bandscheiben- oder Wirbelkörperentfernung oder von dorsal (hinten) durch Erweiterung des Wirbelkanals unter Erhalt der Wirbelbögen und Dornfortsätze im Rahmen einer sogenannten Laminoplastie entlastet.

Eine andere Möglichkeit ist die Entfernung der Wirbelbögen, wobei dann die entsprechenden Segmente stabilisiert werden müssen. Bei Operationen von vorne werden die Bandscheibe oder der Wirbelkörper mit Cage und/oder Knochen und bei Bedarf mit einer zusätzlichen Plattenstabilisierung ersetzt.

Degenerative Instabilität und Wirbelgleiten der Lendenwirbelsäule

Eine degenerative Instabilität der Lendenwirbelsäule kommt letztendlich durch ein Bandscheibenverschleiß zustande, in dessen Folge es zur Wirbelgelenkinstabilität mit sekundären knöchernen Gelenkanbauten, Bandverdickungen und Wirbelgleiten kommen kann.

Alle Faktoren führen zur Wirbelkanal- und Nervenaustrittskanal-Einengung (Stenose) mit belastungsabhängigen ausstrahlenden Schmerzen und/oder Missempfindungen oder Lähmungen in den Beinen. Die Instabilität selbst führt zu Rückenschmerzen, die auch oft in Ruhe vorhanden sind.

Bei einem solchen Bild reicht eine alleinige dekomprimierende Operation nicht aus, sondern es muss auch zusätzlich mit einem Schrauben-Stabsystem stabilisiert werden. Zu einer sicheren Stabilisierung gehört auch eine knöcherne Durchbauung des Segments (knöcherne Fusion), weshalb die Bandscheibe entfernt und mit einem Cage und Knochen (erhalten aus dem ohnehin zu entfernenden Wirbelgelenkfortsatz) ersetzt werden muss.

Ein Wirbelgleiten kann durch entsprechende „Reposition“ der Wirbel korrigiert werden. Ein Wirbelgleiten (Spondylolisthesis vera) ohne nennenswerte verschleißbedingte Veränderungen kann es auch bei jüngeren Menschen geben mit ähnlicher Symptomatik. Hier gelten im Wesentlichen die gleichen operativen Kriterien.

 

Degenerative Instabilität und Wirbelgleiten der Halswirbelsäule

Die Ursachen liegen ursprünglich in einer verschleißbedingten Veränderung der Bandscheiben mit nachfolgender Instabilität der Wirbelgelenke.

Die Symptome sind Nackenschmerzen und im weiteren Verlauf in die Arme ausstrahlende Schmerzen oder Rückenmark-Symptome mit Lähmungen und Missempfindungen der Arme und Beine. Hier muss der Wirbelkanal dekomprimiert und die Wirbelsäule mit Cages, körpereigenem Knochen und Platte (vorne) oder Schrauben-Stab-System (hinten) stabilisiert und fusioniert sowie rekonstruiert werden.

Was ist eine Vertebro-/Kyphoplastie?

 

Die Vertebroplastie ist ein Verfahren zur Stabilisierung eines gesinterten („gestauchten“) Wirbelkörpers. Dies tritt traumatisch, also durch einen Unfall bedingt, durch einen Tumor oder vorwiegend im höheren Alter durch eine zunehmende Osteoporose (Knochenschwund durch Verringerung der Knochen- und Mineraliensubstanz) auf.

Wenn trotz konservativer Therapie mit Korsett und Schmerzmedikamenten starke Rückenschmerzen bestehen, muss der Patient nicht wie früher mit einer langen Phase der Bettruhe leben. In minimalinvasiver Form wird Knochenzement über eine Kanüle in den eingebrochenen Wirbelkörper eingebracht und härtet dort aus. Die Kyphoplastie ist eine Paralellentwicklung zur Vertebroplastie. Durch das vorherige Einbringen eines Ballons wird der eingebrochene Wirbel wieder aufgerichtet und anschließend mit dem Knochenzement stabilisiert. Nach beiden Operationsverfahren ist in der Regel ein sofortiges Wiederaufstehen möglich. Die meisten Patienten verlassen die Klinik bereits zwei Tage nach der Operation.

Wenn eine Osteoporose Ursache der Wirbelkörperbrüche ist, sollte eine leitliniengerechte Therapie abhängig von der Ursache begonnen werden. Hier arbeiten wir interdisziplinär mit unseren Osteologen ein Therapieschema aus.

Periphere Nervenkompression sind häufig bestimmte Überbelastungen im täglichen Leben wie das ständige Aufstützen des Ellenbogens auf harte Unterlagen, bestimmte andauernde Arbeitshaltungen, langes Aufstützen auf Fahrradlenker, langes Sitzen mit überschlagenen Beinen und viele andere. Die Schmerzen können chronifizieren und dann Operationen notwendig machen. Die Symptome sind fortgeleitete Schmerzen, Taubheits- oder Kribbelgefühle und im schlimmeren Fall Lähmungen.

Die häufigsten Nervenkompressionssyndrome sind das Karpaltunnelsyndrom im Handgelenkbereich und das sogenannte Kubitaltunnelsyndrom oder Ulnarisrinnensyndrom im Ellenbogenbereich. Ähnliche Symptome gibt es auch am Kniegelenkbereich (Peroneusparese) und Fußgelenkbereich (Tarsaltunnelsyndrom) sowie in der Leistenregion (Meralgia parästhetika) und anderen Regionen.

Die Therapie ist meist konservativ, unter anderem zwischenzeitliche lockere Schienungen des betreffenden Gelenks zur Nacht und Änderungen bestimmter Tätigkeiten, um unbewusste Überlastungen zu vermeiden. Bei Therapieresistenz ist die mikrochirurgische Dekompression des betreffenden Nerven indiziert.

Bei starken Rückenschmerzen durch Verschleißerscheinungen an dem Iliosakralgelenk oder den kleinen Wirbelgelenken ist die Infiltration oder Denervierung (Verödung der kleinen Wirbelgelenke) eine etablierte Methode zur Schmerzreduktion.

Die lokalen schmerztherapeutischen Eingriffe an der Wirbelsäule haben oft weiterführende auch diagnostische Aussagekraft und sind röntgengestützte Wirbelgelenkinfiltrationen (Facetteninfiltrationen) und Infiltrationen der Iliosakralgelenke (ISG).

Peridurale Infiltrationen werden in den Wirbelkanal bei bestimmten Krankheits- und Schmerzbildern eingebracht. Röntgengestützte Infiltrationen an Nervenwurzeln in ihren Austrittskanälen aus der Wirbelsäule werden als PRT (periradikuläre Therapie) bezeichnet. PRT können in bestimmten Situationen bei schmerzvollen Nervenreizzuständen längerfristig zu Schmerzlinderung führen und haben zusätzlich oftmals einen entscheidenden diagnostischen Wert.

Unterstützend wird ein an die Erkrankung und die Schmerzen angepasstes Therapiekonzept in unserer Physiotherapieabteilung absolviert.

 

Denervierung (Verödung) der Facetten oder des Iliosakralgelenkes (ISG)

 

Im Vorfeld wird eine Infiltration mit einem lokalen Betäubungsmittel durchgeführt. Schafft diese Infiltration eine Schmerzlinderung, wird die Facetten- oder ISG Denervierung durchgeführt. Die Patienten benötigen hierfür keine Narkose. Unter Röntgenkontrolle wird eine feine Nadel am Gelenk platziert, genauso wie vorher bei der Infiltration.

Über diese Nadel wird nun zunächst sensibel stimuliert, um sicherzustellen, dass sie an der richtigen Position liegt. Erst dann werden die Nerven, welche die Schmerzen vom Gelenk weiterleiten, verödet. Die Patienten dürfen sich sofort nach der Denervierung wieder frei bewegen.

Menschen mit anhaltendem, schwer beeinflussbarem Schmerz – insbesondere Rückenschmerzen – leiden oft an einer chronischen Schmerzkrankheit und benötigen eine gezielte, spezialisierte Behandlung.

Im Helios Seehospital Sahlenburg besteht die Möglichkeit, Sie für eine umfassende Schmerzbehandlung stationär aufzunehmen. Im Rahmen der Multimodalen Schmerztherapie werden die Patienten mit einer chronischen Schmerzkrankheit nach einem ganzheitlichen Behandlungskonzept unter Beteiligung der verschiedenen Fachabteilungen sowie der Physiotherapie, Ergotherapie und der hauseigenen Psychologin stationär behandelt.

Nur wenn alle Facetten betrachtet und behandelt werden, haben Patienten die besten Chancen. Denn jedes entdeckte und behandelte Detail steuert einen Beitrag für eine nachhaltige Linderung Ihrer Beschwerden und eine Steigerung Ihres Wohlbefindens bei.

 

Spezielle Schmerztherapie

Ein zertifizierter Schmerzspezialist befragt und untersucht Sie. Entsprechend der Schmerzdiagnose wird eine gezielte Schmerzbehandlung geplant und begleitet. Dazu gehören auch alternative Heilmethoden und Entspannungstechniken.

 

Physiotherapie/Ergotherapie

Je nach Anliegen, Bedarf und Beschwerden stellen wir für Sie einen medizinischen Trainingsplan mit individuellen praktischen Übungen auf und lernen Sie sachkundig an, diese Übungen auch zu Hause fortzuführen, um einen nachhaltigen Erfolg für Ihre Genesung zu erzielen.

 

Gesprächstherapie

Ziel der Behandlung ist es, eine Verbesserung im Umgang mit dem Schmerz und eine bessere Lebensqualität zu erreichen. Dazu klärt Sie die Psychologin über Wechselwirkungen von Gefühlen, Stimmung und Schmerzwahrnehmung auf und vermittelt Ihnen einen Einblick in Methoden, die dauerhaft angewendet, den Umgang mit dem Schmerz vereinfachen.

Skoliose

Wir behandeln seit über 40 Jahren Kinder und Jugendliche mit Skoliose. Wir verwenden hierbei das im Seehospital entwickelte Cuxhaven-Korsett, welches durch individuelle Anpassung und stetige Weiterentwicklung sehr gute Ergebnisse erzielt.

Teilnehmer:in einer Tumorkonferenz sitzt zwischen mehreren Monitoren und schaut auf die großen Bildschirme im Vordergrund

Verschiedene Spezialisten, ein Ziel: die beste Therapie gegen Krebs

Tumorkonferenz

Alle Ärztinnen und Ärzte unserer Klinik treffen sich regelmäßig zur sogenannten Tumorkonferenz. Dabei werden Krebserkrankungen der Patienten von Ärzten aus verschiedenen Fachbereichen gemeinsam besprochen und eine optimale Handlungsstrategie entwickelt. Patienten können sich daher sicher sein, dass ihnen bei uns die jeweils bestmögliche Therapie zuteil wird. Wir stehen Ihnen menschlich und medizinisch kompetent in allen Phasen der Krebserkrankung zur Seite.

Helios Klinik Cuxhaven
Altenwalder Chaussee 10
27474 Cuxhaven
Kontakt
Fax: (04721) 78-1200