
Herr Heindl, welche Auswirkungen hat die Hitze auf den menschlichen Körper?
Hitze ist für den Körper Schwerstarbeit. Er muss sehen, dass die Körpertemperatur nicht zu sehr steigt, da sonst die körpereigenen Proteine zerfallen. Um solchen Schäden entgegenzuwirken, fährt er seine Kühlung hoch und produziert Flüssigkeit – den Schweiß. Dieser hat eine kühlende Funktion, da er über die Schweißdrüsen an die Haut abgegeben wird und dort verdunstet.
Wie belastet die Hitze unseren Körper außerdem?
Neben der Schweißproduktion erweitern sich auch die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt, das Herz erhöht regulierend die Pumpleistung, im Extremfall kann dies zu einem Hitzschlag führen. Zudem wird die Gehirnleistung aufgrund der verminderten Sauerstoffzufuhr gedrosselt.
Für wen ist die Hitze besonders gefährlich?
Für Kinder, ältere Menschen, und Schwangere. Kinder schwitzen viel weniger als Erwachsene, für sie ist es schwerer, die hohe Außentemperatur auszugleichen. Ältere Menschen haben bei Hitze ein erhöhtes Risiko, weil die Temperaturregelation langsamer vonstatten geht. Zudem ist der Flüssigkeitsausgleich durch Vorerkrankungen deutlich schwerer regulierbar.
Wie können wir unserem Körper beim Kühlen helfen?
Viel trinken ist bei hohen Temperaturen besonders wichtig, denn durch das Schwitzen verliert der Körper bis zu fünf Liter Flüssigkeit. Empfehlenswert sind mindestens zwei bis drei Liter pro Tag. Gut geeignet sind Wasser, Saftschorlen und ungezuckerte Frucht- und Kräutertees. Bei zusätzlicher körperlicher Anstrengung oder Sport erhöht sich entsprechend der Flüssigkeitsbedarf. Jedoch sollten gerade vorerkrankte Menschen mit dem Flüssigkeitshaushalt vorsichtig sein. An den „heißen Tagen“ ist für sie körperliche Schonung besonders wichtig. Ein Hitzekollaps oder sogar ein lebensbedrohlicher Hitzschlag können die Folgen sein, wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit bekommt.