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Wir sind umgezogen und das sollten Sie wissen ...

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Neurologie

Übersicht zu Krankheitsbildern, zielführenden Untersuchungsmethoden sowie Therapieoptionen bei Schluckstörungen

Krankheitsbilder die Schluckstörungen verursachen (Auswahl)

Der Schlaganfall gehört mit 270.000 Fällen pro Jahr in Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen und ist auf Platz 3 der Todesursachen zu finden. Es kommt hierbei entweder zu Verschlüssen von Hirnarterien mit der Folge einer Minderdurchblutung des Gehirns (Hirninfarkt) oder aber zu einer Einblutung ins Gehirn (Hirnblutung). Es kann nach einem solchen Ereignis auch zu bleibenden Schäden kommen, wobei Schluckstörungen ein regelmäßig vorkommendes Problem sind, das zu wiederholten Lungenentzündungen und Mangelernährung führen kann. An einen Schlaganfall muss man denken, wenn plötzlich Symptome wie Lähmungen, anhaltende Taubheitsgefühle, Sehstörungen, Sprachstörungen oder ein hängender Mundwinkel auftreten. Therapeutisch sind Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten wichtig. Die medikamentöse Behandlung erfolgt je nach Ursache.

Der M. Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die unter anderem mit Bewegungseinschränkungen (Zittern, Muskelsteifigkeit, Bewegungsverarmung) einhergeht, in deren Rahmen jedoch auch gehäuft Störungen der Steuerung von Sprech- und Schluckmuskulatur auftreten. Diagnostizieren lässt sich dieses Krankheitsbild klinisch, eine Abgrenzung gegen andere Parkinson- Syndrome gelingt mit Hilfe weiterer Diagnostik.

Zu den atypischen Parkinson-Syndromen gehören die Multisystem- Atrophien (MSA), die progressive supranukleäre Paralyse (PSP) und die Lewy-Körperchen-Erkrankung (DLBD). Es handelt sich um eine Gruppe von Abbauprozessen, die mit Parkinson-artigen Symptomen (Zittern, Muskelsteifigkeit, Bewegungsverarmung) einhergehen, ohne das gleiche Ansprechen auf Medikamente wie die eigentliche Parkinson-Krankheit zu haben. Im Rahmen dieser Erkrankungen kommt es ebenfalls gehäuft zu Schluckstörungen, die ggf. medikamentös oder logopädisch behandelt werden können.

Hierbei handelt es sich um eine Autoimmun-Erkrankung, bei der das Immunsystem Antikörper gegen die körpereigenen Nervenscheiden des Gehirns und Rückenmarks bildet. Je nach Ort können hierbei auch Schluckstörungen auftreten, die therapiert werden müssen. Diagnostizieren lässt sich die Erkrankung mit Blut und Nervenwasser, einer Bildgebung des Gehirns (MRT) und Strommessungen der Nerven. Therapeutisch gibt es Medikamente, die die akute Entzündung unterdrücken und Medikamente, die verhindern sollen, dass weitere Schübe auftreten.

Bei Myasthenien handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen sich das körpereigene Immunsystem gegen Strukturen des Übergangs von Nerv auf Muskel richtet. Hierdurch kommt es zu einer belastungsabhängigen Muskelermüdung, die sich mit Sehstörungen, Schluck- und Sprechstörungen manifestiert. Diagnostizieren kann man diese Erkrankung mit Strommessungen der Nerven sowie einer medikamentösen Testung. In seltenen Fällen können die Schluck- und Sprechstörung auch das einzige Symptom der Krankheit sein.

Hierbei handelt es sich um einen Abbauprozess der Nervenzellkörper im Gehirn und Rückenmark mit der Folge einer Fehlsteuerung mit Steifigkeit oder Schrumpfung der hierdurch versorgten Muskulatur. Aufgrund der häufig vorkommenden Schluckstörung kommt es auch früh zur Mangelernährung mit Infektanfälligkeit und eingeschränkter Belastbarkeit. Diagnostizieren lässt sich die Erkrankung mit Strommessungen der Nerven. Zur Therapie stehen bislang leider keine ursächlichen, sondern nur unterstützende Maßnahmen zur Verfügung.

Hierbei handelt es sich um eine vielfältige Gruppe erworbener oder angeborener Muskelstörungen, die z.T. auch die Schlundmuskulatur betreffen und somit zu Schluckstörungen führen können. Diagnostizieren kann man diese Erkrankungen mit Bluttests und Strom- und Nadelmessungen von Nerven und Muskeln. Therapeutisch muss bei erworbenen Störungen die Ursache behandelt werden. Bei angeborenen Störungen sind zunächst unterstützende Maßnahmen hilfreich.

Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen, die gehäuft im Rahmen von Tumorerkrankungen oder rheumatischen Erkrankungen auftreten (Polymositis, Dermatomyositis) und mit Schmerzen der Muskulatur sowie erhöhten Entzündungszeichen und Muskelabbauprodukten im Blut einhergehen. Einzelne Varianten der Myositis (Einschlusskörperchen-Myositis) gehen sogar in der Regel der Fälle mit Schluckstörungen einher. Diagnostizieren lassen sich die Krankheiten durch Bluttests, Nerven- und Muskelmessungen sowie ggf. Probeentnahmen der Muskulatur (Biopsien). Als Therapieoptionen stehen in Abhängigkeit der ursächlichen Grunderkrankung eine Vielzahl an Medikamenten zur Verfügung.

Diagnostik – Auswahl zielführender Untersuchungsmethoden bei Schluckstörungen

Bereits anhand der Geschichte des Auftretens der Symptome (Anamnese) und der klinischen Untersuchung von zentralem und peripherem Nervensystem (Hirnnerven, Bewegung, Gefühl, Sehen, Koordination, Sprache) können Hinweise auf die ursächliche Gruppe von Erkrankungen gezogen werden. Mit bestehender Verdachtsdiagnose können weitere apparative Diagnoseverfahren zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose hinzugeholt werden.

Mit Hilfe von Elektroden, die auf die Haut geklebt werden können nach Gabe eines Stromreizes über dem Nerven die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Nervenleitung abgeschätzt werden. Dies hilft bei der Einschätzung einer Erkrankung des peripheren Nervensystems. Als Sonderform kann eine sog. Repetitive Reizung durchgeführt werden, bei der innerhalb von wenigen Sekunden 10 schnelle Stromreize gegeben werden und anhand der Muskelantwort die Übertragung vom Nerven auf den Muskel beurteilt werden.

Durch dünne Nadelelektroden, die in den zu untersuchenden Muskel gestochen werden, können auch hier unter Ruhebedingungen und im Bewegungszustand des Muskels die Reizantworten abgeleitet werden, um Einblicke in die Muskelfunktion zu erhalten. Hierbei können insbesondere Muskelerkrankungen und -entzündungen diagnostiziert werden.

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