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Verschlussprozesse an den Eingeweide- und Nierenarterien

Verschlussprozesse an den Eingeweide- und Nierenarterien können Organe und Leben gefährden.

Wie hängen Bauchschmerz, Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen zusammen?

 

Die Arteriosklerose befällt zwar in erster Linie die Arterien der Beine und des Herzens. Sie kann aber auch die Eingeweide- und Nierenarterien beinträchtigen.

 

Symptome

 

Insgesamt sind die Verengungen und Verschlüsse der Eingeweide- und Nierenarterien selten. Sie können aber auch zu schweren organspezifischen Symptomen führen. Bauchschmerz nach dem Essen kann ein typisches Symptom für eine chronische Durchblutungsstörung des Magen-Darmbereiches sein. Typischerweise fängt der Bauchschmerz 30-60 Minuten nach dem Essen an und klingt dann langsam wieder ab. Durch eine sich dadurch einstellende chronische Mangelernährung kommt es zur Gewichtsabnahme und allgemeinen Schwäche. Ursache sind oft kombinierte Verengungen und Verschlüsse der Arterien zum Magen und zum Darm. Kommt es dagegen zu einem plötzlichen kompletten Verschluss der Darmarterien droht durch den sich entwickelnden Darminfarkt (Mesenterialinfarkt) eine lebensgefährliche Situation. Im Einzelfall kann ein schwer einstellbarer Bluthochdruck auch Zeichen der Mangeldurchblutung einer Niere sein. Hierbei wird durch einen hormonellen Reflexmechanismus der Bluthochdruck erzeugt.

 

Behandlung

 

Entscheidend für diese eher seltenen Erkrankungen ist es bei unklaren chronischen Bauchschmerzen des älteren Menschen daran zu denken, dass auch eine Durchblutungsstörung die Ursache sein kann. Manchmal wird bei diesen Patienten eine Vielzahl von Magenspieglungen ohne krankhaften Befund unternommen bevor man der eigentlichen Ursache auf die Spur kommt. Gleiches gilt für den medikamentös schwer einstellbaren Bluthochdruck, der im Einzelfall Symptom einer Durchblutungsstörung der Niere sein kann.

 

Beim Verdacht auf eine Arteriosklerose der Eingeweide- und Nierenarterien sollte eine Untersuchung der entsprechenden Blutgefäße zum Nachweis von Verengungen oder Verschlüssen erfolgen. Die Behandlungsstrategie richtet sich nach dem Muster der Verschlussprozesse, dem Schweregrad der Symptome und dem Allgemeinzustand des Patienten.

 

In einfachen Fällen erfolgt über Katheterverfahren durch Punktion der Leistenarterie eine Aufdehnung der verengten Arterie mit Stentimplantation. Bei komplizierten Verschlussprozessen ist die chirurgische Bypassoperation mit körpereigenem Venenmaterial oder mit einer Kunststoffprothese oft auf Dauer die bessere Lösung. Hierbei erfolgt eine neue Verbindung der erkrankten Arterie(n) mit der Bauch-oder Beckenschlagader durch einen Bypass.

 

Im Falle von Erkrankungen der Nierenarterien mit hochgradiger Verengung, noch erhaltener Funktion und schlecht einstellbarem Bluthochdruck sind heute Katheterverfahren mit Implantation eines Stents die einfachste und schonendste Methode. Oft kann damit auch eine bessere medikamentöse Einstellung des Bluthochrucks bewirkt werden. Im Einzelfall kann auch eine chirurgische Therapie als Ausschälung oder Bypass erfolgen.

 

Nachsorge

 

Wichtig ist bei diesen seltenen Erkrankungen eine gezielte Nachsorge, die eine Überwachung der medikamentösen Therapie mit sog. Thrombozytenfunktionshemmern oder anderen blutverdünnenden Medikamenten. Mittels Ultraschall wird die behandelte Gefäßregion auf Durchgängigkeit überprüft und beim Nachweis von erneuten Verengungen diese mit weiteren meist kathetergestützten Verfahren korrigiert.