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Schlaganfallvorbeugung

Durch Verkalkung verursachte Verengungen der hirnzuführenden Arterien und der Halsschlagader (A. carotis) können einen Schlaganfall verursachen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer sog. symptomatischen Stenose

Operationen an den hirnversorgenden Arterien und zentralen Abgängen aus dem Aortenbogen zur Schlaganfallvorbeugung

 

Was ist eine Carotisstenose?

 

Die sog. Carotisstenose (Verengung der Halsschlagader) ist die häufigste Veränderung der hirnversorgenden Arterien. Durch arteriosklerotische Ablagerungen in der Wand der hirnzuführenden Arterien kann es zu starken Verengungen der Gefäße kommen bis hin zur Ausbildung von Gerinnselablagerungen an aufgebrochenen Stellen. Durch die Verschleppung solcher Gerinnselanteile in die kleineren Arterien des Gehirns kann es dann zu neurologischen Ausfallserscheinungen von nur kurz andauernden Lähmungen bis hin zur schweren bleibenden kompletten Halbseitenlähmung kommen. Auch ein kompletter Verschluss der Halsschlagader kann sich bei einer höchstgradigen Verengung entwickeln mit möglichen plötzlichen neurologischen Symptomen. Liegt eine nachweisbare Verengung der Halsschlagader vor, ohne dass es zu neurologischen Symptomen gekommen ist, sprechen wir von einer sog. asymptomatischen Stenose.

 

Bei Verengungen der hinteren Wirbelsäulenarterie (A. vertebralis) kann es zu Schwindelsymptomen oder auch Lähmungen und Koordinationsschwierigkeiten kommen. Verengungen der Abgänge aus dem sog. Aortenbogen können für Durchblutungsstörungen der Arme, Lähmungserscheinungen oder Schwindel verantwortlich sein.

 

Wie kann behandelt werden?

 

Durch Beseitigung solcher Engstellen kann die Gefahr eines Schlaganfalles deutlich reduziert werden. Die operative Therapie der Carotisstenose besteht im Wesentlichen in der Entfernung des arteriosklerotischen Materials aus dem erkrankten Gefäß und damit der Verhinderung einer weiteren Verschleppung von aufgelagerten Gerinnseln. Bei einer solchen Ausschälplastik (Thrombendarteriektomie) werden die Ablagerungen aus dem eröffneten Gefäß vorsichtig ausgeschält und damit die Durchgängigkeit der Arterie wieder hergestellt. Dies kann sowohl bei der symptomatischen als auch der asymptomatischen Stenose erfolgen. Hierzu wird die Arterie am Hals entweder in Locoregionalanästhesie (Cervicalblock) oder in Narkose operativ freigelegt. Die bei uns bevorzugte Operation in Locoregionalanästhesie erlaubt dabei eine einfache optimale Beurteilung des neurologischen Zustands während des Eingriffs. Neben der sog. Eversionsendarteriektomie (Umkrempelungsplastik) erfolgt auch die Rekonstruktion der Arterie mittels einer sog. Patchplastik. Hierbei wird ein Gewebestreifen in die ausgeschälte Arterie eingenäht.

 

Als alternatives Verfahren kommt im Einzelfall die Aufdehnung der Halsschlagader mit Implantation eines sog. Stents in Frage. Hierzu wird eine Arterie in der Leiste punktiert und der Stent mit Kathetern eingeführt.

 

Bei Befall der zentralen Aortenbogenabgänge der hirn- und extremitätenversorgenden supraaortalen Arterien kann auch die Implantation eines sog. Stents oder eine sog. Bypassanlage durchgeführt werden.

 

Im Einzelfall schließt sich nach der neurologischen Schlaganfallbehandlung eine neurologische Rehabilitation an. Dies wird bereits während des stationären Aufenthaltes je nach der neurologischen Situation organisiert.

 

Das Team ist entscheidend

 

Entscheidend in der Diagnostik und Therapie der hirnversorgenden Arterien ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie und der Neuroradiologie. In einer gemeinsamen neurovaskulären Fallkonferenz wird die jeweils entsprechende Vorgehensweise individuell abgestimmt. Die Schlaganfallbehandlung findet durch die Neurologie statt.