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„Du hebst dir noch einen Bruch!“ – Geht das wirklich?

„Du hebst dir noch einen Bruch!“ – Diesen Satz hat vermutlich jeder schon mal gehört. Doch was ist dran an diesem Ausspruch? Anlässlich des Aktionstags „Tag der Hernie“ am 3. November beantwortet Gulchekhra Alieva, Oberärztin der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Verantwortliche des Hernienzentrums am Helios Klinikum Uelzen die Frage, ob zu schweres Heben oder Tragen tatsächlich einen Leisten- oder Bauchwandbruch auslösen kann.
03. November 2023

In Deutschland werden jedes Jahr rund 350.000 Patienten aufgrund von Hernien operiert. Hernien treten als Brüche der Bauchwand oder des Zwerchfells in unterschiedlichen Formen auf – Die bekannteste Hernie ist wohl der Leistenbruch. Grundsätzlich wird zwischen inneren und äußeren Hernien unterschieden. Befindet sich die Bruchpforte im Bauchmuskel und lässt sich eine Schwellung erkennen oder ertasten, handelt es sich um eine äußere Hernie. Innere Hernien hingegen bilden sich durch eine Schwachstelle im Zwerchfell. Bei dem sogenannten Zwerchfellbruch werden Teile des Magens in den Brustkorb gedrückt, wodurch Betroffene unter Sodbrennen und Völlegefühl leiden.

„Viele Hernienpatienten bemerken zunächst eine tastbare oder sichtbare Schwellung der Bauchwand. Starke Schmerzen sind eher selten“, weiß Gulchekhra Alieva. Jedoch kann die Hernie – insbesondere bei körperlicher Belastung – Beschwerden wie Schmerzen, Brennen, Druckgefühl und ein Ziehen verursachen, die durch die langsame Vergrößerung der Bruchpforte stärker werden. Wer bei sich eine Schwellung an der Bauchdecke bemerkt, sollte sich entweder an den Hausarzt oder das Team des Hernienzentrums am Helios Klinikum Uelzen wenden, das das gesamte Spektrum der Hernienchirurgie, von Leisten- über Bauchdecken- bis hin zu Narbenhernien anbietet.

Die Oberärztin sagt: „Wir bestimmen zunächst, welche Bruchform vorliegt und wie ausgedehnt der Bruch bereits ist. Eine Spontanheilung im Erwachsenenalter gibt es nicht, weshalb eine möglichst frühzeitige Operation der Hernie angeraten ist. Unbehandelte Brüche verursachen bei den Patienten nicht nur Beschwerden, bei bestimmten Brucharten besteht das Risiko, dass zum Beispiel Bauchorgane eingeklemmt werden und es zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss kommt.“

Wo früher große Schnitte nötig waren, werden chirugische Eingriffe heute vielfach minimal-invasiv per Laparoskop durchgeführt. „Etwa 90 Prozent aller Leistenbrüche operieren wir bei uns im Hernienzentrum mit Hilfe der sogenannten Schlüssellochtechnik“, weiß Gulchekhra Alieva. „Für die Patienten bedeutet der minimal-invasive Eingriff zunächst einen geringeren Blutverlust. Sie benötigen in der Regel weniger Schmerzmittel, die Wundheilung ist schneller abgeschlossen und sie sind schneller wieder mobil. Außerdem entstehen durch die Schlüssellochtechnik keine sichtbaren Narben.“

Bleibt noch zu klären, ob es wirklich das Tragen der schweren Getränkekiste ist, das zum Leistenbruch führt. „Aus dem Nichts heraus führt einmaliges Heben von schweren Lasten in der Regel nicht zu einem Leistenbruch. Auf der Leistenregion lastet ein gewisser Druck, der sich beim Husten oder Niesen, beim Heben oder auch durch das Pressen beim Toilettengang erhöht. Durch kräftige Muskeln und festes Bindegewebe ist die Leistenregion auch gegen größeren Druck geschützt“, sagt die Oberärztin. Bestimmte Faktoren können jedoch dazu führen, dass der Druck zu stark wird. So erhöhen beispielsweise Übergewicht, Verstopfung, eine Prostatavergrößerung oder eine Schwangerschaft den Druck im Bauchraum. Beim Heben oder Tragen einer schweren Last besteht dann das Risiko, dass das Gewebe nachgibt.

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Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit insgesamt rund 126.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 24 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2022 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 11,7 Milliarden Euro.
 
In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, rund 240 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios setzt seit seiner Gründung auf messbare, hohe medizinische Qualität sowie Transparenz der Daten und ist bei 87 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios mehr als 76.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von rund 7,0 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 18,9 Millionen Patient:innen behandelt, davon 17,8 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 47.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro.
 
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 44 Kliniken und 37 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.800 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 250 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:
Sonja Altenburg
Referentin Marketing, Kommunikation, Technologien
Telefon: (0581) 83-1006
E-Mail: sonja.altenburg@helios-gesundheit.de

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