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Key Visual der Kampagne #HeliosmitUelzen

Weil es bei uns auf die Zutaten ankommt.

Helios mit der Adipositas Selbsthilfegruppe Uelzen: Als Stationsleiterin bei uns im Klinikum und als Gruppenleiterin der Adipositas Selbsthilfegruppe Uelzen ist Anja das Salz in der Suppe. Wir unterstützen die Gruppe bei der Erstellung ihres ersten Kochbuchs.

Das Ehrenamt als Salz in der Suppe

Anja Pasewald engagiert sich – im Helios Klinikum Uelzen und in der Selbsthilfe bei Adipositas und für Angehörige von Suchtkranken

Die Familie steht bei Anja Pasewald an erster Stelle. Zur Familie gehört bei ihr aber irgendwie auch das Ehrenamt. Denn die 52-Jährige, die in Vollzeit als Stationsleiterin der orthopädisch-unfallchirurgischen Station 4.1 im Helios Klinikum Uelzen arbeitet, leitet in ihrer Freizeit die Adipositas-Selbsthilfegruppe Uelzen. Gleichzeitig ist sie auch als Gruppenleiterin der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken (SAS) Uelzen aktiv. Und ihr Mann engagiert sich ebenfalls in der Selbsthilfe, betreut eine Betroffenengruppe für trockene Alkoholiker in Lüchow. „Wir sind beide viel unterwegs, unternehmen aber auch vieles gemeinsam mit unseren Gruppen. So verbringen wir als Paar trotz Ehrenamt viel Zeit zusammen“, sagt Anja Pasewald.

Vor etwas mehr als drei Jahren hat sich die Stederdorferin einer Magen-OP unterzogen, um ihr Übergewicht in den Griff zu bekommen. Als Kind war sie immer normalgewichtig, eine Leistungsschwimmerin. Die Familie hat stets frisch gekocht und großen Wert auf gesunde Ernährung gelegt. „Ich war natürlich durch meine Muskelmasse schwerer als andere Mädchen in meinem Alter, aber nicht dick“, erinnert sich Anja Pasewald. Der Wendepunkt kam nach dem Abitur, als die einstige Leistungsschwimmerin aufhörte, Sport zu treiben. Über familiäre Probleme, Unzufriedenheit mit ihrer beruflichen Situation und die Co-Abhängigkeit bei der Alkoholerkrankung ihres Mannes halfen ihr Schokolade, Lakritz und deftige Mahlzeiten hinweg. „Ich hatte mein Gewicht absolut nicht mehr im Griff. Es gab Zeiten, in denen ich 20 Kilo und mehr abnahm, anschließend aber noch mehr zunahm. Ein endloser Kreislauf – 30 Kilo runter, 35 rauf“, erinnert sich Anja Pasewald.

Als eine Freundin ihr von ihrer Magen-OP erzählt, wusste Anja Pasewald, dass auch sie es nicht ohne Hilfe schaffen würde, ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Im November 2020 wurde sie nach ausführlicher Beratung, körperlichen Untersuchungen, psychologischer Unterstützung, einer Ernährungsumstellung und Sport schließlich operiert. Seitdem leitet sie die Adipositas-Selbsthilfegruppe Uelzen, eine Aufgabe, die gleichzeitig auch einen therapeutischen Stellenwert für sie hat. „Bei unseren Treffen bin ich genauso Gruppenmitglied wie die anderen auch. Ohne viel Disziplin und eine Veränderung des Essverhaltens bringt keine Operation Erfolg. Die eigentliche Arbeit beginnt im Kopf, dabei ist die Gruppe eine wichtige Stütze“, sagt Anja Pasewald.

Die Adipositas-Selbsthilfegruppe für den Landkreis Uelzen zählt mittlerweile 25 Mitglieder – Tendenz steigend – und versteht sich als Treffpunkt für alle, die einen Ort suchen, an dem sie offen über ihre Sorgen und Nöte sprechen können. Einmal im Monat, immer am zweiten Mittwoch, kommt die Gruppe in den Räumlichkeiten des Paritätischen in Uelzen zusammen. „Unsere Gruppe richtet sich an alle Menschen, die Probleme mit ihrem Gewicht haben. Wer welchen Weg geht, um abzunehmen, spielt für uns keine Rolle“, sagt Anja Pasewald. Wichtig sei in erster Linie der soziale Kontakt außerhalb der eigenen vier Wände. Viele Betroffene würden sich für ihre Figur schämen und sich entweder selbst zurückziehen oder aufgrund von Mobbing und Sticheleien die Öffentlichkeit meiden.

Als Gruppenleiterin stellt Anja Pasewald Kontakte zu Fachleuten her, organisiert Fortbildungen, lädt Experten wie eine Ernährungsberaterin, einen Chirurgen aus einem Adipositas-Zentrum oder einen plastischen Chirurgen zu den Treffen ein und ist Ansprechpartnerin für die Gruppenmitglieder. „Mit meinem Einsatz kann ich andere unterstützen, aber gleichzeitig tue ich auch mir selbst etwas Gutes. Aus jedem Gespräch ziehe ich etwas für mich heraus. Ich darf viele tolle Menschen kennenlernen, muss aber auch lernen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Ich darf viel Neues lernen und persönlich an meinen Erfahrungen und Erlebnissen wachsen“, sagt die Krankenschwester.

Eine Aktion, die die Mitglieder der Selbsthilfegruppe mit viel Herzblut gemeinsam verfolgen, ist das Schreiben eines eigenen Kochbuchs, das es allen ermöglichen soll, gesunde, proteinreiche und zuckerarme Speisen selbst zu kochen oder zu backen. „Viele Rezepte haben wir selbst kreiert, abgeändert und selbstverständlich getestet. Wir bemühen uns jeden Tag aufs Neue um eine gesunde Lebensweise, verbieten uns aber nicht alles und versuchen, in winzigen Mengen zu genießen“, so Anja Pasewald.