„Am Ende ist es wie beim Fußball: Der größte Fehler, den man machen kann, ist, sich auf vergangenen Lorbeeren auszuruhen.“ Dr. António Marques, Leiter des Endoprothesenzentrums am Helios Klinikum Schwelm und sein Team kennen das Prozedere genau, das mit den strengen Prüfungen durch das renommierte Internationale Zertifizierungsinstitut für Management und Personal einhergeht. Ende Februar wurde die Orthopädische Fachabteilung am Helios Klinikum Schwelm, gemeinsam mit dem Kooperationspartner OGAM (Orthopädische Gemeinschaftspraxis Alter Markt) Wuppertal, zum insgesamt achten Mal mit dem Prüfsiegel „ClarCert“ ausgezeichnet.
Krankenhäuser, die diese qualitätssichernde Maßnahme absolvieren, besitzen als „EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung“ ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in der Kliniklandschaft.
Trotzdem sei jedes Audit, das man durchlaufen müsse, wieder eine neue Herausforderung, so der erfahrene Orthopädiespezialist, der seit 2014 als Leitender Arzt der Fachabteilung für Orthopädie vorsteht.
Haben alle Teammitglieder die erforderlichen Fortbildungen durchlaufen? Sind alle durchgeführten Operationen für Außenstehende nachvollziehbar dokumentiert? Kommen die neuesten und schonendsten Behandlungsverfahren zum Einsatz, um die Patienten buchstäblich wieder „ans Laufen“ zu bringen? „Wir müssen an jedem Tag Höchstleistung bringen, um die strengen Kriterien zu erfüllen. Aber dafür brennen wir, denn das sind wir den Patienten, die uns vertrauen, schuldig“, so Dr. Marques.
Investition für die Zukunft
Auch beim Thema Investitionen kann das Helios Klinikum Schwelm mit einer herausragenden Neuerung aufwarten: seit Ende des letzten Jahres unterstützt der OP-Roboter ROSA die Operateure bei Knie Endoprothetik Operationen.
Mit der Anschaffung des ultramodernen OP-Roboters Ende vergangenen Jahres, der speziell bei der Knie-Endoprothetik die Operateure unterstützt, hat das Krankenhaus eine wichtige Investition für die Zukunft getätigt.
„Der „Robotic Surgical Assistant“ ermöglicht die größtmögliche Präzision bei der Implantation künstlicher Gelenke – und damit noch bessere und schonendere Ergebnisse für unsere Patienten“, erklärt Klinikgeschäftsführer Lukas Trilling die Anschaffung. Damit könne man ein Behandlungsverfahren anbieten, das erst wenige Krankenhäuser in NRW einsetzen, so Trilling. Das Helios Klinikum Schwelm gehe mit der Einführung der Knie-Robotertechnologie ROSA einen weiteren wichtigen Schritt zur Steigerung der Patientensicherheit und Behandlungsqualität.
ROSA verfügt über die besondere Fähigkeit, aus herkömmlichen zweidimensionalen Röntgenbildern ein hochpräzises dreidimensionales Modell des Beines zu erstellen. Dies erspart dem Patienten eine zusätzliche Untersuchung im Computertomographen (CT). Das 3D-Modell dient der genauen Operationsplanung und ermöglicht es dem Operateur, Besonderheiten des Kniegelenks bereits im Vorfeld bei der Planung des Eingriffes zu berücksichtigen. Aber auch während der Operation ist die computergesteuerte Assistentin äußerst hilfreich.
„ROSA liefert uns in Echtzeit hochgenaue Daten über die Position des Knies und passt sich selbst kleinsten Bewegungen des Beines an. So kann der festgelegte Operationsplan millimetergenau umgesetzt werden“ so Dr. Marques. „Die Ärzte behalten dabei jedoch die volle Kontrolle und treffen alle wichtigen Entscheidungen selbst.“
Ebenfalls rezertifiziert wurde das Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie am Helios Klinikum Schwelm. „Wir können mit Stolz auf die erneute erfolgreiche Rezertifizierung blicken, vor allem, weil dabei nicht nur die geplanten Operationen überprüft wurden, sondern auch traumatologische Notfälle, zum Beispiel in Folge eines Sportunfalls. Diese stellen immer eine besondere Herausforderung dar, da wir hierbei unter extremen Bedingungen und Zeitdruck die richtigen Entscheidungen treffen müssen“, erklärt Dr. Jörn Dohle, Zentrumsleiter und Leitender Arzt der Abteilung für Orthopädie.
Insbesondere die Behebung von Fußdeformitäten, wie beim klassische Ballenzeh, von denen häufig Frauen betroffen sind, oder das breite Spektrum an Fersenerkrankungen stünden im Fokus, so Dr. Dohle. Insgesamt sei die Rezertifizierung ein Beleg für die hohe medizinische Qualität am Standort, die man weiterhin aufrechterhalten und ausbauen wolle.
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Für die speziell eingerichtete endoprothetische Sprechstunde für Knie- und Hüftgelenke stehen den Patientinnen und Patienten der Leiter des Endoprothesenzentrums, Dr. António Marques, und sein Team zur Verfügung. Die Terminvergabe übernimmt das orthopädische Sekretariat. Sie erreichen es telefonisch unter (02336) 48 - 6450. Unter der gleichen Nummer können auch Termine für das Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie vereinbart werden.