Zur warmen Jahreszeit sind sie eine Plage: Zecken. Die lästigen kleinen Blutsauger sitzen auf Gräsern, Farnen oder losem Laub im Wald und warten geduldig auf ihr nächstes Opfer. Erspähen sie dieses, krallen sie sich an Schuhen, Hosen oder der Haut fest und stechen an einer gut durchbluteten Stelle zu, um sich mit Blut vollzusaugen. Die Minivampire beißen also nicht, wie oft angenommen wird, sie stechen. „Wer sich viel in der Natur, auf hochgewachsenen Wiesen oder auch im Wald aufhält, sollte sich abends genauer unter die Lupe nehmen“, sagt Dr. Ulrich Müschenborn. Es sei wichtig, die Tiere frühzeitig zu entdecken. „Das gilt insbesondere auch für Kinder. Und hat man eine Zecke entdeckt, sollte man sie sofort entfernen.“
Während Zecken Blut saugen, können sie hierzulande vor allem Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME-Viruserkrankung) und der bakteriellen Erkrankung Borreliose übertragen. Letztere ist europaweit die häufigste Zecken-übertragene Erkrankung. Sie zeigt sich bei mehr als 80% der infizierten Personen an der Haut als sogenannte Wanderröte, gelegentlich entwickeln sich aber auch heftigste Nervenschmerzen und Lähmungen oder Gelenkbeschwerden. Eine rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika ist daher in über 90% der Fälle erfolgreich. Seltener ist die FSME (Gehirnentzündung), die vorübergehend oder dauerhaft zu Lähmungen, Krampfanfällen, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen führen kann.
Lange Kleidung ist der beste Schutz
Die Übertragung von FSME-Viren erfolgt innerhalb der ersten Stunden über den Speichel der Zecke, Borrelien hingegen gelangen oft erst über 12 Stunden nach dem Zeckenstich aus dem Darm des Tieres in den Menschen. Es ist deshalb wichtig, dass Zecken sofort entfernt werden. „Bei Freizeitaktivitäten in der Natur schützen lange Kleidung und eine Kopfbedeckung am wirksamsten vor Zeckenbefall und seinen möglichen Folgen“ erklärt Dr. med. Ulrich Müschenborn. Vor der FSME kann man sich zusätzlich durch eine Impfung sehr gut schützen. „Sie ist für Menschen empfehlenswert, die sich viel in der freien Natur aufhalten, wie Jogger, Radfahrer, Angler und Förster und auch Kleinkinder können geimpft werden“, erklärt der Chefarzt. „Damit wir gegen das Virus immun werden, sind drei Impfungen notwendig. Je nach Alter ist nach drei oder fünf Jahren eine Auffrischung empfohlen.“
Der Begriff "Zeckenimpfung" ist allerdings missverständlich, da die Impfung gegen FSME keinen allgemeinen Schutz vor jeglichen Folgen eines Zeckenbisses bietet und insbesondere nicht vor einer Borreliose schützt.
Zeckenentfernung – so geht es richtig
Um das Übertragungsrisiko zu minimieren, muss die Zecke sofort und restlos entfernt werden. Am besten geht das mit speziellen Zeckenpinzetten oder Zeckenkarten, mit denen die Tiere hautnah an ihren Mundwerkzeugen gerade herausgezogen werden können. „Dabei darf weder der vollgesogene Körper gedrückt, noch die Zecke herausgedreht oder gar mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden“, betont Dr. Ulrich Müschenborn. „Denn dadurch steigt das Infektionsrisiko.“ Sobald die Zecke entfernt ist, sollte die Einstichstelle mit einem Wunddesinfektionsmittel gereinigt werden. Anschließend sollten Betroffene den Stich auf jeden Fall für sechs Wochen beobachten, um die Wanderröte als Folge eines Zeckenstichs auszuschließen. „Darüber hinaus sollten Betroffenen, wenn ein bis zwei Wochen nach dem Biss grippeähnliche Symptome auftreten, einen Arzt aufsuchen.“
Was kann ich unmittelbar tun?
Wenn Sie einen Zeckenbiss bei sich bemerken, sollten Sie die Zecke so rasch wie möglich aus der Haut herausziehen:
- Greifen Sie die Zecke mit einer speziellen Zeckenzange oder einer Pinzette möglichst dicht an der Haut am Zeckenkopf und ziehen Sie die Zecke nun langsam und möglichst inklusive der Mundwerkzeuge heraus.
- Greifen Sie die Zecke niemals am Körper, wenn Sie den Zeckenkörper quetschen, können Speichel und Darminhalt der Zecke in die Wunde gepresst werden – und hier befinden sich eventuell Krankheitserreger.
- Versuchen Sie keine "Hausmittel" wie Öl, Klebstoff, Nagellackentferner oder Alkohol, einzig die mechanische Entfernung ist sinnvoll!
- Reinigen und desinfizieren Sie die Wunde erst, nachdem Sie die Zecke entfernt haben.
- Nach Entfernung der Zecke, sollten Sie die Einstichstelle in der nächsten Woche auf Veränderungen hin beobachten. Achten Sie außerdem darauf, ob möglicherweise in den nächsten zwei bis drei Wochen grippeähnliche Symptome bei Ihnen auftreten.
Wenn Sie diesbezüglich etwas feststellen kontaktieren Sie Ihren Hausarzt.
Wie erkenne ich einen ärztlichen Behandlungsbedarf?
Die meisten Zeckenbisse benötigen keine ärztliche Behandlung.
Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn:
- Sie die Zecke nicht selbst entfernen können oder Teile der Zecke in der Wunde verblieben sind.
- sich nach dem Zeckenbiss eine größere, scharf umrandete Rötung bildet, die möglicherweise auch größer wird oder wandert (Erythema migrans).
- einige Tage nach dem Zeckenbiss grippeähnliche Beschwerden auftreten (Fieber, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen).
- sich die Bisswunde entzündet oder anfängt zu eitern.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin- Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
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