Die bemalten Frühgeburtensärge mit einem Regenbogen, Schäfchen, Blumen, einem Leuchtturm oder bunten Luftballons messen circa 50 Zentimeter und gleichen einem Erwachsenensarg in Miniaturformat. Dazu wird ein kleiner Engel-Anhänger gelegt, ein zweiter bleibt nach der Beisetzung bei der Familie. „Eine Verbindung zwischen Eltern und ihrem verstorbenen Kind“, erklärt Anja Spilker, Leiterin der Bethanien Sternenkinderambulanz in Wuppertal. Sie arbeitet eng mit dem Helios Klinikum Schwelm zusammen, das die Kosten für die Sternenkindersärge übernimmt.
Es ist ein besonderes Thema und am liebsten sollte sich niemand damit beschäftigen müssen. Doch wenn ein Kind in frühen oder späten Schwangerschaftswochen schon im Mutterleib, bei oder kurz nach der Geburt verstirbt, sollen die Sternenkinder weich und liebevoll gebettet werden, umhüllt von Bildern der Zuversicht.
Die Idee der bunten Verzierung ist in Wuppertal geboren. Eine Hebamme hatte ihre Gedanken dazu an Anja Spilker herangetragen. In kurzer Zeit wurden die Särge für die nächste Sternenkinderbeisetzung am 31. Mai auf dem Friedhof in Schwelm bemalt.
Chefarzt Dr. Andreas Leven weiß um die Trauer und die schwere Zeit für betroffene Familien und findet die neue Art der Sarggestaltung ergreifend. „So einzigartig wie jedes Kind sind auch die gemalten Motive“, sagt er über die Arbeiten, die an einer Hebammenschule entstanden sind. „Es ist eine sehr liebevolle Art, die betroffenen Eltern in ihrer Trauer zu unterstützen.“
Alle verstorbenen Kinder werden würdevoll bestattet. Die Bestattung kann individuell und als Einzelbestattung erfolgen oder als gemeinsame Bestattung. Die persönlichen Wünsche sollen in jeder Form der Beisetzung Platz finden. Krankenhaus-Seelsorger Dirk Küsgen (evangelisch) findet die gemeinsame Trauerfeier durchaus tröstlich und beruhigend, denn sie zeige allen betroffenen Familien, „ich bin nicht alleine auf diesem Weg und kann das schaffen.“ Gemeinsam mit Claudia Buskotte¸ Pastoralreferentin der katholischen Kirche, und Klaus Bensel, Pastor der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Schwelm, gestaltet er die Trauerfeiern für die Sternenkinder, die zweimal im Jahr in Schwelm stattfinden.
Egal zu welchem Zeitpunkt Eltern ihr Kind verlieren, der Verlust ist immer unermesslich. Es wird auch der kleinsten Kinder gedacht und auch sie werden, unabhängig von der Schwangerschaftswoche, bestattet. Die Spuren, die die Sternenkinder hinterlassen, sind unbezahlbar. So steht auf einem der handschriftlichen Briefe: „Als kleines Wunder kamst du zur Welt. So schön, so zart und unbeschwert. Statt laufen zu lernen, lernst du fliegen. Du bist nicht mehr da, dennoch spüren wir deine Gegenwart. Die Zeit vergeht, doch bist du überall dort, wo wir sind. Begrenzt ist das Leben, doch unendlich ist die Erinnerung.“
Ganz wichtig ist es, betroffenen Eltern Unterstützung zu bieten. „Wir sind auch in stillen Momenten für Eltern da“, betont Dr. med. Andreas Leven. „Und vermitteln Kontakt zur Bethanien Sternenkinderambulanz, zu Beratungsstellen und weiteren Gesprächsangeboten.“ Hilfreich kann auch ein Austausch mit anderen Betroffenen sein. „Wir suchen mit den Paaren nach Möglichkeiten, ihren Weg zu erleichtern“, ergänzt Dirk Küsgen. „Anders als vor vielen Jahren sind solche Angebote nicht mehr nur Einzelfälle. Auch deshalb, weil immer mehr Eltern und Mütter sich trauen, Hilfe zu suchen. Und das ist wichtig." Diese Offenheit mit dem sensiblen Thema bewährt sich auch, wenn bereits Kinder in der Familie sind, denn sie erleben ihren ganz eigenen Zugang zu dem Tod des Geschwisterchens.
Die liebevolle Gestaltung der Kindersärge soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Die Vertreter des Helios Klinikums Schwelm, der Bethanien Sternenkinderambulanz und der Kirchen können sich vorstellen, dass sich beispielsweise Konfirmanden-Gruppen, Schulklassen, Malschulen o.ä. Gruppen für diese wertvolle Aufgabe finden. Die Kosten für das Material werden vom Helios Klinikum Schwelm übernommen. Wer Fragen dazu hat oder das Thema gerne unterstützen möchte, kann sich bei Frau Anja Spilker unter der Telefonnummer 0202-2902048, per Mail anja.spilker@bethanien-stiftung.de oder bei Herrn Dirk Küsgen unter der Telefonnummer 02336–48 1470, per Mail dirk.kuesgen@helios-gesundheit.de melden.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin- Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
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