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Krebs duldet keinen Aufschub

Corona hat offenbar Auswirkungen auf die Krebsbehandlungen. Das konnte Helios kürzlich in einer deutschlandweiten Studie belegen – sie zeigt, über alle Helios Kliniken hinweg, einen Rückgang der Behandlungen um zehn bis 20 Prozent. René Hodina, Leiter des Darmzentrums in der Helios Klinik Rottweil, betrachtet zum heutigen Weltkrebstag diese Entwicklung mit Sorge.
04. Februar 2021

Darmkrebs zählt noch immer zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Laut Burda-Stiftung erkranken aktuell rund 60.400 Menschen jährlich neu an diesem Krebs, etwa 24.300 sterben daran. „Ein ganz wesentlicher Bestandteil der Darmkrebsbehandlung ist natürlich die Vorsorge“ erklärt René Hodina, Leiter des Darmzentrum Rottweil in der Helios Klinik Rottweil. „Deshalb appelliere ich dringend an die über 50-Jährigen, auch in Corona-Zeiten zur Darmspiegelung gehen“ sagt der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Dann nämlich, so weiß er, kann die Entstehung von bösartigen Tumoren bereits im Vorfeld verhindert werden; sollten bösartige Veränderungen entdeckt werden, so steigt die Heilungschance, je früher diese entfernt werden.

Krebs duldet keinen Aufschub

Deshalb ist es aus Sicht des Chirurgen ein fataler Irrtum, bei einer Krebsdiagnose aus Angst vor Corona oder aus falscher Rücksichtnahme die Klinik zu meiden. „Operationen von onkologischen Patienten schieben wir nicht auf – der Zeitfaktor ist ganz entscheidend bei der Behandlung!“ In diese Behandlung sind im Darmzentrum Rottweil längst nicht nur die Chirurgen involviert. Die Betreuung von Krebspatienten folgt hier einem klar festgelegten Schema und bezieht Strahlenmediziner, Radiologen, Gastroenterologen, Hämatoonkologen, Psychoonkologen und auch Ernährungsexperten mit ein.

In der sogenannten Tumorkonferenz wird jeder Fall mit dem interdisziplinären Team diskutiert und der bestmögliche Behandlungsweg für jeden Patienten ermittelt. Stimmen alle Abläufe mit den aktuellen medizinischen Standards und den Qualitätsanforderungen überein, dann können sich Kliniken in Audits die Behandlungsqualität bescheinigen lassen – so wie jetzt wieder das Darmzentrum Rottweil. Damit ist es eines von nur 33 Zertifizierten Darmzentren in ganz Baden-Württemberg. René Hodina: „Ganz besonders freue ich mich, dass wir trotz der ungewohnten Umstände in Corona-Zeiten und trotz aller Aufgaben, die noch vor uns liegen, gut abgeschnitten haben!“

Klinikgeschäftsführer Tobias Grundmann sieht die erneute Zertifizierung des Darmzentrums als deutliches Signal: „Trotz der Belastung durch Corona ist es uns wichtig, dass wir weiterhin auch Krebspatienten und -patientinnen, sei es nun aus dem Darmzentrum oder aus dem Brustzentrum, nach aktuellen Standards behandeln.“