Es ist nicht ungewöhnlich, kurzzeitig außer Puste zu geraten. Luftknappheit bei starker körperlicher Anstrengung ist eine normale Reaktion des Körpers auf erhöhten Sauerstoffbedarf. Problematisch wird es erst, wenn dieser Zustand schon bei geringer Belastung auftritt oder zum Dauerzustand wird. Diese Erfahrung machte Andreas Wenske zu Jahresbeginn 2022. Als Bau- und Projektleiter ist der Leipziger oft und viel an der frischen Luft, körperliche Bewegung ist dabei inbegriffen. Auch wenn er seiner Beschwerde nicht viel Bedeutung zumaß, stellte sich Wenske dennoch einem Arzt vor. Erste Untersuchungen ergaben keinen Grund zur Besorgnis. Zehn Tage später jedoch sah die Situation schon anders aus.
„Ich war körperlich in einer schlechten Verfassung. Inzwischen vermutete man eine Lungenentzündung, weshalb ich in ein Krankenhaus eingewiesen wurde“, erinnert sich der 58-Jährige. Zudem schwoll ihm die linke Hand stark an, verursachte Schmerzen und war funktionsunfähig. Eine im Krankenhaus durchgeführte Herzkatheteruntersuchung brachte schließlich die genaue Ursache des Leidens zutage: Die Aortenklappe von Andreas Wenske war dabei, ihren Dienst völlig zu versagen.
Die während der Katheteruntersuchung ermittelten Daten wurden direkt an das Herzzentrum Leipzig übermittelt. Hier bereitete man daraufhin am 15. Januar die Aufnahme des Patienten vor und richtete sich auf die dringliche OP ein.
Knapp zwei Stunden dauerte der Eingriff, an dessen Ende Andreas Wenskes Herz mit einer neuen Aortenklappe ausgestattet war. „Als Grund für die Schädigung machten die Mediziner eine Endokarditis aus, verursacht durch Bakterien, die meine Herzklappe zersetzten“, erläutert Wenske. Bei einer Endokarditis handelt es sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut. In Folge schwerer Infektionen der Klappen kann es zur Zerstörung einer oder mehrerer Klappen kommen. Um herrauszufinden, um welche Bakterien es sich bei dem Patienten konkret handelte, bedurfte es allerdings einiger Tests. Letztlich machten die Ärzte in diesem Zusammenhang aber auch den Grund der Schwellung des Handgelenks ausfindig. Sekrete, welche die Bakterien absondern, lagerten sich an der linken Hand ab und bewirkten so die entstandene Schwellung.
Guten Mutes ging Andreas Wenske die anstehende Reha an. Doch schon nach wenigen Tagen klagte er auch hier über Atemprobleme. Abermals wurde er ins Herzzentrum Leipzig verlegt, wo ihm im Verlaufe eines zweiten Eingriffs bei örtlicher Betäubung mehr als zwei Liter Wasser aus dem Brustbereich entzogen wurden. Die physische und psychische Belastbarkeit des Patienten krönte schließlich eine zweiwöchige Quarantäne, die er aufgrund eines positiven Coronabefundes im näheren Umfeld auf sich nehmen musste.
Seit Ende März ist Andreas Wenske wieder Zuhause. Statt des Infussionszugangs im Bereich oberhalb der Brust, die insgesamt 46 Tage ein Teil von ihm war, kann er sich nun wieder seiner Familie und dem Garten widmen, der sich dem Wohnhaus anschließt. Mit der erfolgreichen Bekämpfung des Bakterienbefalls am Herz geht schrittweise auch die Schwellung seines linken Handgelenkes zurück.
Um sich für den anstehenden Alltag und die Rückkehr in den Arbeitsprozess zu wappnen, nimmt der Leipziger Langzeitprogramme seiner Rentenkasse in Anspruch, einschließlich des Besuches einer Herzsportgruppe. “In der Gemeinschaft unter Gleichgesinnten ist man motivierter und setzt die Übungen besser um als allein zuhause”, begründet er den Schritt.
Spätfolgen seiner Erkrankung spürt Andreas Wenske nicht. Aufgrund einer Endokarditis können sich in Einzelfällen Blutgerinnsel an den Klappen bilden, die mit dem Blutstrom mitgeschwemmt werden und in anderen Organen eine lebensbedrohliche Embolie verursachen. „Mir geht es wieder gut. Und so soll es bleiben“, blickt Wenske stattdessen mit einem zuversichtlichen Lächeln der Zukunft entgegen.
Ihr Herz in sicheren Händen – bei allen Fragen rund um Ihr Herz stehen Ihnen die Expert:innen des Herzzentrums Leipzig gern zur Verfügung. Hier erfahren Sie alles rund um Aortenklappenoperationen am Herzzentrum Leipzig.