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Endoprothetik  Hüftgelenk Prothese

SchulterENDOprothetik

Wenn die Funktion der Schulter im Alter nachlässt und Schmerzen verursacht, kann eine Schulterendoprothese Abhilfe schaffen. 

Die Gründe für die Implantation einer Schulterendoprothese können vielfältig sein. An erster Stelle steht die Omarthrose (Arthrose des Schultergelenkes), die primär (Ursache unbekannt) oder sekundär zum Beispiel nach einem Unfallgeschehen und Folgeoperationen entstehen kann. Auch bei einem frischen Knochenbruch der Schulter kann es notwendig sein, ein künstliches Gelenk zu implantieren. Sollte zum Beispiel der Knochen des Oberarmkopfes absterben (Nekrose), dann kann nur noch eine Endoprothese die Schmerzen lindern.

 

Zum Erstellen der Diagnose benötigen wir Röntgenbilder des Schultergelenkes und ein MRT (Kernspintomographie) des Gelenkes, um auch die Weichteile der Schulter beurteilen zu können. In der Sprechstunde werden wir gemeinsam die Diagnose nach Röntgen und klinischer Untersuchung besprechen und einen Behandlungsvorschlag erarbeiten. Nicht immer sollte oder muss eine Endoprothese implantiert werden. Versagt jedoch die konservative Therapie und Ihr Leidensdruck steigt aufgrund einer erheblich schmerzhaften Bewegungseinschränkung, ist der Zeitpunkt zur Implantation eines künstlichen Schultergelenkes erreicht.

 

Welche Schulterendoprothesen gibt es?

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen zwei Schulterendoprothesen: Die anatomische Prothese, die eingesetzt wird, wenn die sogenannte Rotatorenmanschette funktionstüchtig ist, und die inverse (umgekehrte) Schulterprothese, die eingesetzt wird, wenn die Rotatorenmanschette defekt ist. Die Rotatorenmanschette ist für die Stabilität und die Bewegung des Gelenkes sehr wichtig. Sie besteht aus vier Sehnen.

 

Anatomische Schulterprothese

Eine anatomische Prothese kann als Hemiprothese oder als Totalendoprothese eingesetzt werden. Bei einer Hemiprothese wird nur der Oberarmkopf ersetzt, die Pfanne bleibt unberührt. Die Indikation einer solchen Prothese ist sehr selten, denn der Knorpel der Pfanne darf bei einer Hemiprothese nicht in Mitleidenschaft gezogen sein und die Pfanne muss eine bestimmte Form aufweisen. Ansonsten sollte eine Totalendoprothese implantiert werden.

 

In der Regel wird die Pfanne (Glenoid) mit einer zementierten Polyäthylenpfanne ersetzt. Für den Ersatz des Oberarmkopfes stehen heutzutage verschiedene Modelle zur Verfügung: Eine schaftfreie-oder eine Kurzschaftprothese, die bei gutem Knochen implantiert werden oder eine schaftgeführte Prothese, die ebenfalls mit Zement eingesetzt wird, sollte der Knochen nicht für eine zementfreie Prothese geeignet sein. Hierbei setzen wir moderne Prothesen der fünften Generation ein, die sich schon seit Jahren sehr gut bewährt haben. Die Überlebensrate bei anatomischen Prothese beträgt heutzutage durchschnittlich 15 Jahre.  

 

Inverse Schulterprothese

Bei einer defekten und nicht reparablen Rotatorenmanschette wird eine inverse Prothese eingesetzt. Hierbei wird der Drehpunkt des Gelenkes verändert und durch die Verlängerung des Deltamuskels ist es möglich, das Gelenk mit Hilfe des Deltamuskels zu bewegen. Dazu wird ein Metallkopf auf eine Basisplatte, die zementfrei auf dem Glenoid verankert wird, implantiert.

 

Für den Oberarm kann ein Kurzschaft oder ein zementierter Schaft verwendet werden. Darauf wird eine Gleitschale mit einem Polyäthylen gesetzt, die um den Metallkopf gleiten kann. Durch diese biomechanische Änderung des Drehzentrums ist es für den Patienten sehr gut möglich, den Arm wieder über die Horizontale anzuheben oder abzuspreizen und eine deutliche Schmerzreduktion oder Schmerzfreiheit zu erzielen. Die Drehung des Armes bleibt jedoch eingeschränkt.

 

Die durchschnittliche Haltbarkeit der inversen Schulterprothesen liegt bei zehn bis 15 Jahren, wobei auch hier Austauschoperationen durchgeführt werden können. Dies hängt von dem Knochenverlust bei Lockerungen ab.