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Schulterarthroskopie

Die Gelenkspiegelung oder Arthroskopie gehört seit vielen Jahren zum Standard in der Schulter-Orthopädie.

Impingement

Als Impingement wird eine Einklemmungssymptomatik unter dem Schulterdach (Akromion) bezeichnet. Hierbei kommt es zu einer Entzündung des Schleimbeutels. Dies zeigt sich vor allem als Bewegungsschmerz über Kopf und in Ruhe. Das Liegen auf der betroffenen Seite ist kaum noch möglich.

Sofern konservative Maßnahmen wie Schonung, Krankengymnastik und Spritzen über Monate nicht den gewünschten Erfolg haben, ist die Indikation für eine Operation gegeben. Hierbei wird in arthroskopischer Technik der Raum unter dem Schulterdach erweitert, indem ein Teil des Knochens von Schulterdach abgefräst wird (Akromioplastik). Ein spezifisches Übungsprogramm sollte unter physiotherapeutischer Anleitung postoperativ durchgeführt werden. 

 

Kalkschulter

Bei einer Kalkschulter (Tendinosis calcarea) finden sich Kalkeinlagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette. Diese können akut einsetzende starke Schmerzen verursachen, vor allem wenn der Kalk aus der Sehne in den Schleimbeutel ausfällt und dort eine Entzündung verursacht. Somit können die Symptome ähnlich wie beim Impingement sein. Der Kalk ist im konventionellen Röntgenbild sichtbar. Nach Versagen der konservativen Therapie ist eine Arthroskopie mit zumeist einer Akromioplastik indiziert. Das Kalkdepot wird in der Sehne aufgesucht und entfernt. Eventuell zurückbleibende Kalkreste lösen sich dann auf. Die Nachbehandlung erfolgt wie bei der Akromioplastik.

 

Arthrose des Schultereckgelenkes

Eine klinisch symptomatische Arthrose des Schultereckgelenkes (AC-Arthrose) kann ebenfalls durch einen arthroskopischen Eingriff behandelt werden. Hierbei wird das äußere Ende des Schlüsselbeines mit einer Walzenfräse entfernt. Die Nachbehandlung erfolgt ebenfalls wie bei der Akromioplastik.

 

Schulterinstabilität

Bei einer Gewalteinwirkung auf das Schultergelenk kann es zu einer Schulterluxation kommen. Die bevorzugte Luxationsrichtung ist nach vorne und unten. Hierbei kommt es zu einer Verletzung des Labrums (Gelenkslippe), die entweder direkt von der Schulterpfanne (Glenoid) oder mit einem Stück Knochen des Glenoides abreißt.

Wenn ein größeres Knochenfragment betroffen ist, sollte dies mit einer oder mehreren Schrauben wieder fixiert werden, da es sonst zu weiteren Luxationen kommen kann. Ist nur das Labrum betroffen sollte nach der Erstluxation bei jüngeren Patienten und sportlich aktiven Patienten das Labrum wieder refixiert werden, da ansonsten kleinere Gewalteinwirkungen zu einer erneuten Luxation führen können.

Bei älteren Patienten ist die Gefahr einer erneuten Luxation geringer und man kann konservativ (Physiotherapie und vorübergehende Ruhigstellung) therapieren. Bei einer Stabilisierungsoperation (arthroskopisch) werden Knochenanker in das Glenoid platziert mit den Fäden das Labrum gefasst und an der ursprünglichen Stelle  refixiert. Eine Ruhigstellung für drei Wochen ist notwendig. Ab dem ersten postoperativen Tag wird ein spezielles Übungsprogramm begonnen, das ambulant weitergeführt werden muss.

Bei wiederkehrenden (rezidivierenden) Luxationen ist ein erweiterter Eingriff mit Knochentransfer notwendig.

 

Ruptur der Rotatorenmanschette

Eine Ruptur der Rotatorenmanschette kann traumatisch oder degenerativ durch Verschleiß entstehen. Die Sehne sollte frühestmöglich am Oberarmkopf refixiert werden, da sich ansonsten die Muskulatur durchschnittlich ein Jahr nach den Riss deutlich im Umfang verringert (atrophiert) und verfettet. Ein verfetteter Muskel kann sich nicht erholen und die Sehnennaht macht keinen Sinn mehr.

Bei der Rotatorenmanschettennaht werden Knochenanker verwendet und die Sehne mit den Fäden wieder am Oberarmkopf fixiert. Diese Operation kann arthroskopisch und offen durchgeführt werden. Dies ist von der Größe des Risses, vom Verschleiß der Sehne und gegebenenfalls vom Alter des Patienten abhängig. Alle diese Punkte werden in der Sprechstunde nach gründlicher Untersuchung besprochen.

Auch hier bedarf es einer vorübergehenden Ruhigstellung des Gelenkes und eines spezifischen Übungsprogrammes ab dem ersten Tag nach dem Eingriff.