faEs ist nicht so leicht mit den Kindern über die Erkrankung zu sprechen, wenn man selbst das Wort „Krebs“ für sich noch gar nicht über die Lippen bringt. Es braucht manchmal ein paar Tage um überhaupt über die Diagnose reden zu können, die Dinge für sich zu sortieren und einen Standpunkt zu entwickeln.
Prinzipiell lautet die Empfehlung den Kindern zu erzählen, was bevorsteht und auch das Wort „Krebs“ auszusprechen. Kinder haben wahre „Antennen“ und spüren, dass irgendetwas nicht stimmt. In ihrer Phantasie versuchen sie einen Grund dafür zu finden und vermuten das Problem bei sich selbst. Das ist natürlich nicht wünschenswert. Wie detailliert die Kinder eingeweiht werden, hängt vom Alter der Kinder ab. Beginnen Sie damit den Kindern zu sagen, dass Sie sich untersuchen lassen müssen und nehmen Sie sie Schritt für Schritt mit auf ihrem Weg. Wenn möglich führen Sie diese Gespräche zusammen mit dem Partner, damit die Kinder merken, man darf offen über das Thema sprechen. Ermuntern Sie die Kinder Fragen zu stellen und überfordern Sie sie nicht mit zu vielen Infos auf einmal. Kinder zeigen oft durch völlig aus dem Kontext gerissene Bemerkungen, dass es ihnen für den Moment reicht.
Zum Beispiel: Sie erklären Ihrem 6-jährigen Sohn, dass Sie ins Krankenhaus müssen und er sagt völlig unvermittelt, dass sein Freund ein neues Spielzeug hat. Das heißt, er möchte im Moment nicht mehr wissen. Gehen Sie darauf ein und warten Sie bis das Kind auf Sie zukommt. Am besten weihen Sie auch das Netzwerk des Kindes ein und nutzen die Unterstützungsangebote von Freunden. Der Alltag des Kindes soll möglichst normal aufrecht erhalten bleiben.
Unsere Psychoonkologin Stefanie Brünnig steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung, wenn Sie unsicher sind, wie Sie das Thema in ihrer individuellen Familiensituation besprechen sollen oder für die Kinder weitere Unterstützung nötig ist. Wir haben auch eine wunderbare Broschüre „Mit Kindern über Krebs sprechen“ und „Was jetzt für Dich wichtig ist“, ein Heft für Jugendliche. Es gibt auch Rehas für Frauen zusammen mit Kindern und Gruppen für Kinder krebskranker Eltern (z.B. Klinik Ostseedeich der Rexrodt von Fircks Stiftung)
Mehr Informationen finden Sie auch auf den folgenden Seiten:
Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V.
Lebensmut
Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind Kliniken
Flüsterpost e.V.
Stefanie Brünnig
Dipl.-Psychologin | Psychoonkologin
Telefon
(089) 8892-21600