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Was bedeutet es wenn die Nieren versagen?

Versagen die Nieren endgültig, kann ein Mensch nur überleben, wenn das Blut regelmäßig entgiftet wird. Dieses Verfahren nennt man Dialyse.

Seit 1960 wird die sogenannte Blutwäsche, die Hämodialyse, durchgeführt. In Deutschland gibt es derzeit mehr als 60.000 dialysepflichtige Patienten. Um genügend Blut in der Hämodialyse-Maschine reinigen zu können, ist eine Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene am Unterarm notwendig. Diese sollte möglichst einige Wochen vor dem geplanten Dialysebeginn in Lokalanästhesie operativ angelegt werden, der sogenannte "Shunt". Die Dialysebehandlung selbst ist zeitaufwendig. An drei Tagen in der Woche, je vier bis fünf Stunden, wird der Patient an der künstlichen Niere behandelt. Strenge Vorschriften bezüglich Diät und vor allem der Trinkmenge (ca. ½ Liter pro Tag) bestimmen sein tägliches Leben.

Ein anderes Verfahren stellt die sogenannte "Bauchfell-Dialyse" (Peritoneal-Dialyse, oder CAPD) dar, das ohne maschinelle Ausrüstung zuhause, das heißt vom Patienten selbstständig durchgeführt wird. Man lässt eine sterile Spüllösung über einen chirurgisch eingesetzten Schlauch (Katheter) in den Bauchraum einlaufen (2 Liter), nach ca. 4 Stunden wieder auslaufen und füllt wieder mit frischer Lösung auf. Dieser Wechsel wird täglich vier mal pro Tag wiederholt. Das Bauchfell dient als Membran und die Giftstoffe gelangen aus dem Blut in die Flüssigkeit.

Welches Verfahren für den einzelnen Patienten in Frage kommt hängt von verschiedenen Voraussetzung ab und wird mit dem Patienten ausführlich besprochen. Während der Jahre, die ein Patient dialysiert, bleibt die Hoffnung auf eine erfolgreiche Nierentransplantation. Sie stellt die beste Art der Nierenersatztherapie dar. Mittlerweile ist die Nierentransplantation zu einem Standardverfahren (ca. 2250 pro Jahr allein in Deutschland) mit ausgezeichneten 5-Jahres-Funktionsraten über 75 % geworden.

Wir freuen uns, dass wir einige von unseren langjährigen Dialysepatienten nach Nieren- und z.T. auch gleichzeitiger Pankreastransplantation an unserem nephrologischen Zentrum mit der für sie neu gewonnenen Freiheit betreuen können. Diese kurzen Erläuterungen können Sie im Gespräch mit Ärzten und Pflegekräften der Nephrologie und Dialyse gerne vertiefen.