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Brustrekonstruktion

Die Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs oder mit familiärem (genetischem) Brustkrebsrisiko liegt uns besonders am Herzen. Nach dem Verlust einer Brust ist es unsere Aufgabe, die Brust so natürlich und symmetrisch wie möglich zu rekonstruieren.

 

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit mehreren Brustzentren ermöglicht es uns, die bestmögliche Therapie für die betroffenen Frauen zu finden. Auch die Durchführung von prophylaktischen Operationen gehört zu unseren Aufgaben.

 

Idealerweise erarbeiten wir zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Brustzentren schon vor Beginn der onkologischen Behandlung ein optimales und für Sie individuelles Behandlungskonzept

 

Gerne stehen wir für Korrekturen bei Komplikationen nach Voroperationen und für Zweitmeinungen zur Verfügung.

 

Unsere Klinik bietet alle hochmodernen Verfahren:

Unter Verwendung feinster mikrochirurgischer Techniken werden aus körpereigenem Gewebe symmetrische und natürliche Rekonstruktionen einer Brust erstellt. Mit speziellen Perforator-Techniken (DIEP/PAP/I-GAP/ FCI) wird die Muskulatur geschont. Zusammen mit dem zu transplantierenden Fettgewebe werden nur die hindurchlaufenden Gefäße entnommen.


Diese Verfahen kommen bei uns zum Einsatz:

  • DIEP Lappenplastik (Deep Inferior Epigastric Perforator) rekonstruiert die Brust aus Haut- und Fettgewebe vom Unterbauch, der Verschluss erfolgt mit einer Bauchdeckenstraffung
  • PAP Lappenplastik (Profunda Artery Perforator) verwendet Haut- und Fettgewebe vom inneren und hinteren Oberschenkel unter Verschluss mit Oberschenkelstraffung
  • TMG Lappenplastik (Transverse Myocutaneus Gracilis) verwendet einen schlanken Muskel zusammen mit darüberliegender Haut an der Oberschenkelinnenseite
  • FCI und I-GAP Lappenplastiken (Fasciocutaneus Infragluteal und Inferior Gluteal Artery Perforator) verwenden Haut- und Fettpolster des unteren Gesäßes
  • S-GAP Lappenplastik (Superior Gluteal Artery Perforator) erfolglt unter Verwendung der Haut-Fettgewebsschicht des oberen Gefäßes und der unteren Flanken

 

Auf einen Blick:

  • Narkoseart: Vollnarkose
  • Eingriffsdauer: ca. 4-6 Stunden
  • Schmerzen: mittelgradig, Kompressionsmieder
  • Klinikaufenthalt: 4-8 Tage
  • Gesellschaftsfähig: nach 2-3 Wochen
  • Schonzeit: 6-8 Wochen, Sport nach 12 Wochen

Bei erhöhtem individuellem Risiko an Brustkrebs zu erkranken (z.B. BRCA-1-Gen Mutation) kann nach einer genetischen Beratung eine Entfernung der Brustdrüsen zur Risikorektion gewünscht sein. Für die prophylaktische Mastektomie muss neben der genauen Risikoabschätzung auch die Kostenzusage der Krankenversicherung zur OP vorliegen. Auch bei ausgedehnten Befunden und mutizentrischen Tumoren kann eine Drüsenentfernung indiziert sein. Ein Brusterhalt kann mittels Implantaten oder mit Eigengewebe erfolgen.

Bei erhaltenem Hautmantel kann Brustvolumen mittels Implantaten oder durch eine Eigenfettunterspritzung aufgebaut werden. Das Implantat dient dem sofortigen Wiederaufbau nach Brustdrüsenentfernung. Verwendet werden neben unterschiedlich geformten Implantaten auch Hautexpander, die Wahl zwischen den Produkten und Verfahren erfolgt stets individuell. Auch eine Verstärkung des Implantat Lagers mittels Netzen oder Bindegewebematrix können notwendig werden. Hier können künstliche Materialien oder auch abbaubare natürliche Kollagenvliese verwendet werden.

 

Bei Silikonimplantaten bilden sich gelegentlich Verhärtungen der umgebenden Bindegewebshülle aus (Kapselfibrose) und machen Folgeoperationen nötig. Als Korrektur können Implantatwechsel oder im späteren Verlauf ein Brustaufbau mittels Eigengewebe angeboten werden. Häufig wird nach modernen und hautsparenden Operationsverfahren der Brustoperateure das Silikonkissen als Übergangslösung eingesetzt. Dies reduziert die Operationszeit des Ersteingriffes erheblich. Nach Abschluss der weiteren onkologischen Behandlung kann dann die bevorzugte Rekonstruktion in Ruhe gewählt werden, im Sinne einer verzögerten Rekonstruktion.

 

Auf einen Blick:

  • Narkoseart: Vollnarkose
  • Eingriffsdauer: ca. 1-1,5 Stunden
  • Schmerzen: gering, Kompressions-BH
  • Klinikaufenthalt: 1-2 Tage
  • Gesellschaftsfähig: nach 1 Woche
  • Schonzeit: 2-4 Wochen

 

Auf Wunsch können ca. sechs bis neun Monate nach Brustrekonstruktion angleichende Operationen eingesetzt werden um eine bessere Symmetrie zu schaffen.

 

  • Der Wiederaufbau der Brustwarze und des –vorhofes erfolgt mit speziellen Methoden der Hautverpflanzung. Sehr natürliche Ergebnisse können auch durch moderne Tätowierungen erreicht werden.
  • Eine Straffung oder Reduktion der gesunden Brust kann zum Symmetrieangleich durchgeführt werden, alternativ steht bei großer Brustwarze der gesunden Gegenseite auch eine Teilung und ein sogenanntes ‚Nippel-Sharing‘ zur Verfügung
  • Mit Eigenfetttransplantation (Lipofilling) können eine Konturkorrektur und ein Form- und Volumenangleich zum Einsatz kommen (Liposuktion/ Technik nach Coleman).

Nach Brustdrüsenentfernung bei Krebserkrankungen oder bei genetisch erhöhtem Risiko, sowie im Rahmen geschlechtsangleichender Brustoperationen kommt es häufig zu Gefühlsstörungen der Brust. Die für die Sensibilität der Brusthaut und dem Mamillen-Areola-Komplexe (Brustwarze-Brustwarzenvorhof) verantwortlichen Nerven kommen aus den sogenannten Interkostalnerven der Brustwand und werden bei der Drüsenentfernung meist mit reseziert. Neben reduziertem Tastempfinden, Warm/Kalt-Missempfindungen und Reduktion der erogenen Funktion der Brustwarze kommt es auch zu sogenannten Phantombrust-Schmerzen. Moderne Brustrekonstruktionsverfahren nutzen die Möglichkeiten der Nervenverpflanzung und Nerventransfers der Interkostalnerven zur Neurotisation des Mamillen-Areola-Komplexes oder der rekonstruierten Brust. Dies kann zur besseren Empfindlichkeit und zur Schmerzreduktion beitragen.

 

Ob diese Verfahren in Ihrem Fall angewendet werden können und wie Ihre individuellen Erfolgsaussichten sind, kann nach einer Untersuchung abgeschätzt werden.

Das ist uns wichtig:

Wir legen besonderen Wert aus ein umfassendes Beratungsgespräch um individuelle Erfolgsaussichten und Operationstechniken konkret zu besprechen.