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Dysplasiesprechstunde

Die Dysplasiesprechstunde ist eine Spezialsprechstunde für Frauen mit Erkrankungen des Gebärmutterhalses, des Gebärmuttermundes, der Scheide, und des äußeren Genitales. Hier werden sowohl entzündliche als auch dysplastische Veränderungen diagnostiziert, bewertet und Therapiekonzepte mit Ihnen gemeinsam erarbeitet.

Eine Dysplasie ist eine Zellveränderung der genitalen Haut, die nicht bösartig ist, jedoch Vorstufen von Krebserkrankungen darstellen kann. Ursächlich ist sehr oft eine symptomlose Infektion mit sogenannten Humanen Papillomviren (HPV). Nicht alle Dysplasien entwickeln sich weiter zu Krebs, leichtgradige Veränderungen heilen in den meisten Fällen wieder aus und das körpereigene Immunsystem entfernt die Papillomviren. Eine genaue Beobachtung mit lupenoptischer Vergrößerung (Kolposkopie, Vulvoskopie) stellt sicher, dass kein Übergang in schwerere Dysplasien übersehen wird. Wenn erforderlich, können dabei gezielte, weiterführende Untersuchungen unternommen werden (Feingewebliche Abklärung, Spezialdiagnostik) Mit steigendem Schweregrad der Dysplasie wird eine spontane Rückbildung unwahrscheinlicher. Meist dauert es Monate bis Jahre bis sich aus einer Dysplasie Krebs entwickelt, Sie haben also meist Zeit, sich in Ruhe über die Therapieotionen zu informieren und eine an ihre Lebenssituation angepasste Therapieentscheidung zu treffen.

Dysplasien sind je nach Lokalisation sehr häufig mit dem humanen Papillomavirus (HPV) assoziiert. Beispielsweise weiß man heute, dass nahezu alle Veränderungen des Gebärmuttermundes auf HPV Infektionen basieren. Im Bereich der Vulva und der Vagina sind dies nur etwa 50 % der Veränderungen, jedoch mit steigender Tendenz. Das humane Papillomavirus infiziert Haut und Schleimhautzellen und ruft dort meist primär gutartige Tumoren wie zum Beispiel Feigwarzen hervor. Die meisten HPV Infektionen heilen innerhalb 8-24 Monaten aus. Manche HPV Typen können aber auch jahrelang im Körper persistieren und dann Veränderungen im Erbgut der Zellen hervorrufen, die zu einer Dysplasie führen können. Einige Dysplasien insbesondere der Vulva können beispielsweise auch auf dem Boden von Autoimmunerkrankungen wie z. B. dem Lichen entstehen.

In der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung wird ein sogenannter PAP Abstrich entnommen, der Im Labor auf Dysplasien hin untersucht wird. Hier werden Veränderungen in der Kern-Plasmarelation, Polymorphie der Zellen und Zellkerne und Veränderungen der Chromatinmenge erfasst und entsprechend eingestuft. Benannt ist der Test nach seinem Entwickler George Papanicolaou.

Nach einen oder mehreren auffälligen PAP- Abstrichen beim Frauenarzt wird er sie zur Kolposkopie überweisen. Sie vereinbaren einen Termin und bringen hierzu die Überweisung und Kopien der Vorbefunde mit. Nach einem Gespräch werden auf dem Gyn- Stuhl Vulva, Vagina und die Portiooberfläche inspiziert. Um auch mit dem bloßen Auge nicht sichtbare Veränderungen besser zu beurteilen wird mit Hilfe einer Vergrößerugsoptik Kolposkopiert- also die Oberfläche betrachtet. . So können Veränderungen und ihre Lage festgestellt werden. Nach Auftragen von 5% Essigsäure oder Jod können diese noch besser dargestellt werden. Es wird ggf. erneut ein zytologischer Abstrich entnommen, ggf ein bakteriologischer Abstrich. An auffälligen Stellen kann zusätzlich eine Probeentnahme zur histologischen Sicherung auffälliger zytologischer und kolposkopischer Befunde entnommen werden. Am Gebärmutterhals ist dies nicht schmerzhaft, so dass keine örtliche Betäubung notwendig ist. Im Bereich der Vulva werden Proben in der Regel unter Lokalanästhesie entnommen.

Sollte eine Behandlung notwendig werden, werden wir diese eingehend mit Ihnen besprechen und Sie darauf vorbereiten. Das Spektrum reicht von einfacher Verlaufsbeobachtung, Oberflächlichem Lasern, Schlingenkonisation, Exzision bis hin zu komplexen onkologischen Operationen. In den allermeisten Fällen werden Dysplasien als ein kleiner Eingriff in Kurznarkose oder örtlicher Betäubung ambulant therapiert und Sie können das Krankenhaus nach kurzer Nachbeobachtung wieder verlassen. Nach erfolgter Behandlung erhalten Sie von uns einen zusammenfassenden Bericht und eine Empfehlung für das weitere Vorgehen. Dies wird Ihre Frauenärztin/ Ihr Frauenarzt dann mit Ihnen besprechen und die weitere Nachbehandlung/ Nachbeobachtung bei Ihnen durchführen. Therapieentscheidungen werden immer unter dem Einfluss ihrer persönlichen Lebensumstände wie z.B. Familienplanung mit Ihnen gemeinsam getroffen. Wir bieten hierzu eine Hilfestellung und sprechen Empfehlungen aus. Für Fragen sind wir jederzeit für Sie erreichbar, sprechen Sie uns bitte an!

Leistungsspektrum

 

  • Lupenoptische Abklärung auffälliger Befunde mit der Differentialkolposkopie und Differentialvulvoskopie
  • Zytologische Abstrichsentnahmen
  • Gezielte feingewebliche Abklärung von Auffälligkeiten (Biopsieentnahmen, Endocervikalcurettagen)
  • HPV-Diagnostik, inklusive Subtypenbestimmung
  • Ergänzende Abklärung von Biomarkern (p16/ki-67, L1)
  • Vorstellung zur Einholung einer Zweitmeinung
  • Therapie unter Berücksichtigung privater Lebensumstände(Familienplanung etc.)
  • Abklärung von Dysplasiebefunden in der Schwangerschaft
  • Laservaporisation von oberflächlichen Dysplasiebefunden oder Feigwarzen (Condylomata acuminiata)
  • Schonende Schlingenexzision von Dysplasiebefunden (LLETZ, LEEP)
  • Minimal-invasive und fruchtbarkeitserhaltende Operationen bei frühen bösartigen Befunden
  • HPV-Impfung, Beratung zur HPV-Impfung
  • Behandlung im Rahmen von klinischen Studien

So erreichen Sie uns:

Terminvereinbarung: Frau Karatas 0611-43-1305 oder -9969

 

Termine: MO/DI/DO 09:00 - 15:00 Uhr

Team Dysplasiesprechstunde: