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Hepatitis – wenn die Leber krank ist

Die menschliche Leber ist Energielieferant und Entgifter zugleich: Sie ist an der Verarbeitung und Speicherung von Nährstoffen sowie am Abbau und der Ausscheidung von Giftstoffen beteiligt. Umso gefährlicher, wenn sie sich entzündet. Zum Welthepatitistag erklärt Dr. Ludger Wesche, Chefarzt der Gastroenterologie im Helios Klinikum Warburg, wie es zu einer Hepatitis kommt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
28. Juli 2022

Die Erkrankung bleibt zunächst oft unbemerkt, da die Anzeichen unspezifisch und vieldeutig sind. Häufig fühlen sich die Patienten müde und abgeschlagen. Seltener meldet sich die Hepatitis mit Schmerzen im Bereich des rechten Oberbauchs, was auf ein Anschwellen der Leber hinweist. Dann drückt das Gewebe auf die Leberkapsel, von der es umhüllt ist und darin befinden sich empfindliche Nervenenden. Das auffälligste Symptom ist allerdings eine Gelbfärbung der Haut und der weißen Augapfelanteile. Umgangssprachlich spricht man dann von einer „Gelbsucht“. Dies ist ein Indiz, dass die Leber nicht mehr all ihre Aufgaben bewältigt. Durch die hepatitisbedingten Schäden kann der Gallenfarbstoff Bilirubin nicht mehr in ausreichendem Maße in die Galle geleitet und dann in den Darm abgegeben werden. Stattdessen sammelt er sich im Blut an und führt zu einer Gelbfärbung von Haut und Augapfel.

Hepatitis – wenn die Leber krank ist

Erhöhte Leberwerte bei einer Blutuntersuchung zeigen an, dass mit der Leber etwas nicht in Ordnung ist. Was genau das ist, müssen weitere Untersuchungen zeigen, darunter auch ein Ultraschall der Leber. Zuvor klärt der Arzt in einem ausführlichen Gespräch mit dem Betroffenen alle möglichen leberschädigenden Einflüsse ab. Nimmt der Patient häufig Medikamente, die die Leber beeinträchtigen können? Trinkt er zu viel Alkohol? Oder kann der Patient sich eine Virusinfektion zugezogen haben, weil er sich z.B. im Ausland ein Tattoo stechen ließ oder frische Muscheln gegessen hat?

Bei einer Hepatitis sind viele Entzündungszellen in der Leber aktiv. Hält dieser Zustand lange an, bildet sich immer mehr Bindegewebe, wodurch eine Fibrose entsteht. Wenn die Leber rechtzeitig Hilfe bekommt, erholt sie sich wieder. Ist dies nicht der Fall, werden die Strukturen der Leber immer stärker zerstört. Hier spricht man von einer Zirrhose.

Die Therapie ist abhängig von der Ursache der Leberentzündung: Übergewichtige müssen abnehmen, wer zu viel Alkohol trinkt, muss darauf verzichten. Je früher man das schafft, desto eher erholt sich die Leber wieder. Ist ein Virus der Grund für die Erkrankung ist das Vorgehen – je nach Viruserkrankung – unterschiedlich. Eine Virus-Infektion mit Hepatitis A z.B. heilt fast immer von alleine ab. Ursache sind mit dem Hepatitis-A-Virus kontaminierte Nahrungsmittel oder kontaminiertes Trinkwasser. Mittels Impfung kann man sich hier effektiv schützen.

 

Auch vor Hepatitis B schützt eine Impfung. Diese wird für Kinder, Jugendliche und Risikogruppen wie beispielsweise medizinisches Personals als Standardimpfung empfohlen und damit von der Krankenkasse bezahlt. Zwar heilt eine Hepatitis B-Infektion bei 95 Prozent der Betroffenen ab. Bei den anderen 5 Prozent entwickelt sich allerdings eine chronische Infektion, die nicht mehr vollständig heilbar ist. Häufig lassen sich die Viren durch „viro-statische“ Medikamente zumindest in Schach halten.

Ist Hepatitis C einmal diagnostiziert, ist sie dank der neuen Therapiemöglichkeiten in vielen Fällen heilbar. Die Wirkstoffe der Medikamente hemmen die Vermehrung der Viren auf mehreren Ebenen, sodass der Erreger drei bis sechs Monate nach der Behandlung in den meisten Fällen nicht mehr im Blut nachweisbar ist. Problematisch wird es, wenn Hepatitis C unbemerkt bleibt. Dann kann die Infektion schwere Folgen haben und schlimmstenfalls zu chronischen Leberschäden führen, bis hin zur Leberzirrhose oder -krebs.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.