Insgesamt 24 Auszubildende beteiligten sich an dem Projekt. Über zwei Woche hinweg führten sie die Station – mit Fokus auf die Versorgung geriatrischer, alterstraumatischer und gastroenterologischer Patientinnen und Patienten.
Dabei stand das Projekt ganz im Zeichen der Selbstständigkeit. Die Auszubildenden organisierten eigenständig die Abläufe der Station, führten die Patientendokumentation durch und koordinierten sämtliche Pflegeprozesse. „So konnten die Schülerinnen und Schüler ihr theoretisches Wissen selbstständig auf Station anwenden“, sagt Praxisanleiterin Anne Weishaupt. „Zu lernen, Verantwortung zu tragen und sich im Team zu organisieren – das sind Fähigkeiten, die man nicht aus dem Lehrbuch lernt.“
Gerade in dieser Phase der Ausbildung ist das Projekt von unschätzbarem Wert. Es ist die letzte Gelegenheit, alle erworbenen Fähigkeiten in einem geschützten Rahmen zu festigen. Denn während des Projektes waren die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter jederzeit zur Stelle. Sie gaben Tipps, halfen bei Unsicherheiten und begleiteten das Team beratend durch die Woche.
Pflegeschüler Timm blickt positiv auf das Projekt zurück: „Kurz vor den Prüfungen ist es eine tolle Gelegenheit, Sicherheit für den Berufsalltag zu gewinnen.“ Hier zeige sich, was bereits gut funktioniert, wo noch Unsicherheiten bestehen und woran man noch arbeiten muss.
Auch seine Kollegin Julina zeigt sich begeistert: „Man lernt sich selbst im Team noch mal ganz neu kennen. Und gemeinsam Herausforderungen zu meistern stärkt uns alle.“
Neben fachlichen und organisatorischen Kompetenzen schult das Projekt auch soziale und kommunikative Fähigkeiten. Es verlangt vollen Einsatz und bietet gleichzeitig wertvolle Lernerfahrungen. Denn wer eine Station eigenständig führen will, muss Prioritäten setzen, Verantwortung übernehmen und dabei stets den Teamgedanken im Blick behalten.
Den Abschluss bildete eine gemeinsame Reflexionsrunde, in der Erlebnisse, Herausforderungen und Verbesserungsvorschläge besprochen wurden. Für das Team der Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter ist diese Nachbesprechung ebenso wichtig wie die Projektphase selbst. Es liefert Impulse für die Weiterentwicklung des Projekts und hilft, es Jahr für Jahr weiterzuentwickeln.
Alle Beteiligten sind sich einig: „Schüler leiten eine Station“ ist mehr als nur ein Projekt – es ist ein Stück gelebte Praxis und eine wertvolle Vorbereitung auf den Beruf als Pflegekraft.