Im Helios Hanseklinikum Stralsund hat sich ein klinisches Ethikkomitee konstituiert. Das Gremium unterstützt Personal, Patient:innen und deren Angehörige bei der Entscheidungsfindung in Gewissensnöten.
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Wann wird aus dem Wunsch zu helfen, ein Verursachen von Leid und Schmerzen? Das ist eine zentrale Frage, um die sich das Ethikkomitee am Hanseklinikum kümmert. „Ärzte setzen grundsätzlich alles daran, ihren Patienten zu helfen und alle möglichen Behandlungsoptionen in Betracht zu ziehen. Doch ist das immer sinnvoll und im Sinne des Patienten? Um Risiken für ethisch unangemessene Versorgung am Krankenbett zu erkennen, können Ethikberatungen von allen an einer Behandlung Beteiligten einberufen werden. Sie dienen der Unterstützung und Klärung bei Entscheidungen mit Gewissensnot“, erklärt Dr. Susanne Schmidt. Die Leitende Oberärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums hat neben dem Beruf eine Ausbildung zur Ethikberaterin im Gesundheitswesen absolviert, um die Arbeit des Ethikkomitees zu etablieren. Sie bildet gemeinsam mit Dr. Alexander Kaufmann, Leitender Oberarzt der Intensivstation, und Eike Bartels, Pflegeleitung der Intensivstation, den Vorstand.
Die Aufgabe der insgesamt elf Mitglieder des Komitees ist es, den Prozess der ethischen Entscheidungsfindung zu moderieren und praktische Hilfestellung bei der Lösung eines ethischen Problems zu leisten. Dabei ist das Komitee in seiner Tätigkeit unabhängig und nicht weisungsgebunden. „Diese Objektivität ist zentral für unsere Arbeit. Wir sind allein dem Gesetz und unserem Gewissen verpflichtet und versuchen immer, zu einem Konsens zu kommen“, sagt Dr. Schmidt. Das Ethikkomitee treffe selbst keine Entscheidungen, sei aber eine Strukturierungs- und Reflexionshilfe sowohl für Personal als auch Patienten und Angehörige. „Wir können von jedem bestellt werden und prüfen zunächst, ob tatsächlich eine ethische Fragestellung vorliegt“, fügt Dr. Schmidt an.
Der Klinikgeschäftsführer sieht in dem Ethikkomitee eine wichtige Entscheidungshilfe im Versorgungsalltag. „Nicht jede Fragestellung ist eine für das Ethikkomitee, aber es wird immer wieder Situationen im Krankenhaus geben, in denen der Rat des Ethikkomitees einen absoluten Mehrwert bietet. Daher freue ich mich sehr über das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt David Kayser.