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Spezialablation als Lifechanger bei hartnäckigen Herzrhythmusstörungen

Das Herzzentrum Leipzig zählt zu den wenigen Kliniken, die Patientinnen und Patienten mit hartnäckigem Vorhofflimmern eine Spezialbehandlung anbieten können. Die Thorakoskopische Ablation hilft als Alternative oder Zusatzbehandlung, wenn herkömmliche Ablationsverfahren keine langfristige Besserung erzielt haben. Nur sechs Kliniken deutschlandweit bieten das Spezialverfahren an. Am Herzzentrum Leipzig arbeiten Rhythmologie und Herzchirurgie hierfür interdisziplinär Hand in Hand.

24.09.2025 Lesedauer: - Min.
Herzchirurgischer Eingriff

Als der 59-jährige Einzelhändler Ulrich Wenk im Jahr 2017 vom Fahrrad stürzt, stellt ein Arzt erstmals fest, dass er an Herzrhythmusstörungen leidet. Das passt zu den Beschwerden, die er schon länger beklagt: Sein Herz stolpert, seine körperliche Belastungsgrenze sinkt und er ist oft kurzatmig. Hier beginnt für ihn eine längere medizinische Reise durch unterschiedliche Kliniken und Behandlungen. Erst die thorakoskopische Ablation am Herzzentrum Leipzig im Frühjahr 2024 kann seine Rhythmusstörungen langfristig beheben.

Hy5 Prinzipien der thorakoskopischen Ablation

Herzzentrum Leipzig

Chefärztin der Abteilung für Rhythmologie

Hierbei kann zielgenau Herzgewebe mithilfe eines Ablationskatheters verödet werden, um Herzrhythmusstörungen zu heilen. Über einen Zugang in der Leiste gelangt der Katheter dabei vom rechten Vorhof in den linken Vorhof. Dort werden die Mündungsstellen der Lungenvenen verödet und somit die störenden Herzmuskelzellen ausgeschaltet. Dies kann mittels Kälte (Kryoablation), Wärme (Radiofrequenzablation) oder über elektrische Impulse (Elektroporation) geschehen.

Auch Herr Wenk wird zunächst mittels einer Katheterablation behandelt. „Insgesamt habe ich innerhalb von sieben Jahren drei Ablationen erhalten, die meine Symptome vorübergehend lindern konnten. Der Blick auf meine Fitnessuhr zeigte aber nach einiger Zeit immer wieder einen unregelmäßigen Puls. Ich war nach wie vor nicht belastungsfähig, musste mich schonen und konnte keinen Sport machen“, reflektiert der 59-jährige Patient aus Werdau.

Herzzentrum Leipzig

Facharzt Herzchirurgie

In der Regel reicht eine oder in manchen Fällen auch eine zweite Ablation aus, um die Rhythmusstörungen langfristig zu unterbinden. Bei einigen, wenigen Patientinnen und Patienten kehren die Herzrhythmusstörungen aber dennoch zurück. Hier setzt das herzchirurgische Verfahren der thorakoskopischen Ablation an. Über einen minimal-invasiven Zugang am seitlichen Brustkorb können wir mit dem Ablationsgerät das betroffene Gewebe direkt erreichen und dort die Auslöser zusätzlich von der Außenseite des Herzens veröden. Zusätzlich kann hier mit einem Clip das Herzrohr als Ausstülpung des Vorhofs verschlossen werden, wo sich Blutgerinnsel bilden können, die häufig die Ursache von Schlaganfällen sind. Die Rhythmusstörungen und das Risiko eines Schlaganfalls werden somit behoben.

In Deutschland bieten bisher nur sechs Kliniken dieses Spezialverfahren an, die sich zur Gruppe der „Hy Five “ (Hy5) zusammengeschlossen haben. In fünf gemeinsamen Prinzipien definieren sie die Methode der thorakoskopische Ablation durch ein einheitliches Vorgehen. Durch eine hohe Anzahl bereits durchgeführter Prozeduren hat das Herzzentrum Leipzig eine hohe Erfahrung und Expertise in der Anwendung des Verfahrens. Für Ulrich Wenk war die Spezialbehandlung der Lifechanger seiner Rhythmusstörungen. „Nur zwei Tage nach dem Eingriff konnte ich das Herzzentrum Leipzig verlassen. Seither schlägt mein Herz wieder im Takt, ich kann wieder Radfahren und meinem Alltag normal nachgehen“, so der Patient.