Wie gehe ich vor, wenn sich ein Patient mit über drei Tage andauerndem, starken Schwindel und Gangunsicherheit in der Notaufnahme vorstellt? Welche kardiologische Diagnostik ist nach einem Schlaganfall sinnvoll und bei welchen Patienten ist eine Thrombektomie notwendig, um ein Blutgerinnsel aus einem Blutgefäß mithilfe eines Katheters zu entfernen? Über diese und weitere Themen diskutierten am Mittwoch, den 26. Juli 2023 über 40 Ärztinnen und Ärzte im Rahmen des Neurovaskulären Kolloquiums unter Leitung von Netzwerk-Sprecher Prof. Dr. Karl Georg Häusler (Leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg) und Dr. Mohamed L. Benghebrid (Chefarzt für Geriatrie und Neurologie der Helios Kliniken Miltenberg und Erlenbach). „Wir sind sehr stolz, dass wir Gastgeber des Neurovaskulären Kolloquiums sein können, um damit den interdisziplinären fachlichen Austausch im Netzwerk weiter vertiefen zu können“, so Benghebrid.
Ein wesentlicher Bestandteil der Netzwerkverbünde sind regelmäßige Treffen zur Qualitätssicherung und zur kontinuierlichen Optimierung der interhospitalen Kooperation. Das Neurovaskuläre Netzwerk Unterfranken, an dem sich aktuell elf Kliniken aus Unterfranken und angrenzenden Gebieten Baden-Württembergs beteiligen, ist interdisziplinär ausgerichtet. Die beteiligten Fachdisziplinen, wie die Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie, Kardiologie, Anästhesiologie und Gefäßchirurgie, greifen dabei auf die bereits bewährte und etablierte Zusammenarbeit innerhalb des Telemedizinnetzwerks TRANSIT-Stroke zurück. Das Ziel der Netzwerke ist es, Patientinnen und Patienten mit neurovaskulären Krankheitsbildern mithilfe etablierter Therapiekonzepte an spezialisierten Kliniken zu behandeln und so eine optimale Versorgung zu gewährleisten. „Ein fachbereichsübergreifender Verbund in diesem Maße ist nicht selbstverständlich, genauso wenig wie die sehr kollegiale Arbeitsweise, die hier an den Tag gelegt wird“, lobt Dr. Michael Weberpals, Chefarzt der Kardiologie und ärztlicher Direktor der Helios Kliniken Miltenberg-Erlenbach.
Rund 270.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Schlaganfall. Eine schnelle, adäquate Versorgung ist dabei für den Therapieerfolg entscheidend. Die Helios Klinik Erlenbach verfügt über eine hochspezialisierte Schlaganfall-Einheit für die 24-Stunden-Diagnose und eine rasche Behandlung von Schlaganfällen. Diese sogenannte Stroke-Unit ist eine spezielle Einrichtung mit der Möglichkeit einer besonders intensiven Betreuung von Patienten mit einem akuten Schlaganfall, die auf einer Normalstation nicht gewährleistet werden kann. Seit März 2022 ist die Stroke Unit zudem zertifiziert. Seit Oktober 2014 gehört die Helios Klinik Erlenbach bereits zum Telemedizinnetzwerk Transit-Stroke. Seit Februar 2023 ist sie darüber hinaus Teil des neu gegründeten Neurovaskulären Netzwerks Unterfranken.
