Mariendistel

Die Mariendistel (Silybum marianum) mit ihren auffallenden Rosettenblättern ist eine der am besten untersuchten Heilpflanzen überhaupt. Sie enthält den Wirkstoff Silymarin, der bei Lebererkrankungen sogar in der Schulmedizin aber auch in der Pflanzenheilkunde eingesetzt wird.
Herkunft, Vorkommen und Anbau der Mariendistel
Wildformen der Mariendistel finden sich in Südeuropa, in Teilen Nordafrikas, Anatolien oder im Kaukasus. Als wichtige Heilpflanze wird die Mariendistel in vielen Ländern erwerbsmäßig angebaut. Die auch als Fieberdistel bezeichnete Pflanze ist verwandt mit vielen anderen wichtigen Heilkräutern wie dem Beifuss, der Ringelblume oder der Arnika. Je nach Standort, der eher sonnig sein sollte, erreicht die Mariendistel Wuchshöhen zwischen 30 und 200 cm. Die Pflanze ist in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet meisten zweijährig, an ungünstigen Standorten häufig auch einjährig.
Anwendung
Je nach Anwendung können die Blüten, die Blätter, die Wurzeln und die Früchte verwendet werden. In der frühen Neuzeit wurden viele Bestandteile der Mariendistel auch in der Küche verwertet. So wurden beispielsweise Mariendistelwurzeln ähnlich wie Schwarzwurzeln gekocht, wobei der Geschmack etwas bitterer ist. Die Blütenköpfe der Mariendisteln können gekocht und ähnlich wie Artischocken zubereitet werden. In der Vergangenheit wurde die Mariendistel daher auch als wilde Artischocke bezeichnet. Der Geschmack ist tatsächlich ähnlich.
Darreichnungsformen
Die wichtigsten Darreichungsformen sind Kapseln, Samen zum Direktverzehr, Tee aus den Früchte oder Ol. Der Wirkstoff Silymarin ist nur schlecht in Wasser löslich ist. Bei der Zubereitung eines Mariendisteltees werden etwa nur 20 bis 25 Prozent des enthaltenden Silymarins extrahiert. Ein Tee hat daher nur eine eingeschränkte Heilwirkung hat und meist nur bei direkten Verdauungsbeschwerden bzw. Oberbauchbeschwerden getrunken wird.