Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass in den kommenden Jahren mehr Menschen an einer Infektion mit multiresistenten Erregern sterben werden als an Krebs1. Um dem entgegenzuwirken, bildet Helios an seinen 86 Kliniken ab sofort Antibiotika-Experten aus. An den Helios HSK Wiesbaden gibt es bereits zwei Experten und mit dem Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche, Prof. Markus Knuf, auch einen pädiatrischen Infektiologen.
Multiresistente Erreger sind gegenüber einer Vielzahl von Antibiotika unempfindlich. Für die Medizin sind Multiresistenzen ein wachsendes Problem, das sich durch die falsche Anwendung von Antibiotika zusätzlich verschärft: Wird ein Antibiotikum beispielsweise zu niedrig dosiert oder zu lange verabreicht, können sich Resistenzen bilden. Die Bakterien „gewöhnen“ sich an das Antibiotikum. Dies führt dazu, dass sich entweder Resistenzen entwickeln oder Resistenzen untereinander weitergegeben werden und dadurch die Erreger mit der Resistenz Überhand nehmen. Die Folgen sind erheblich, da Infektionen mit multiresistenten Erregern nicht mehr mit Antibiotika behandelt und im schlimmsten Fall nicht aufgehalten werden können.
Helios startet nun ein flächendeckendes Ausbildungsprogramm für seine Ärztinnen und Ärzte, um multiresistenten Erregern den Kampf anzusagen: Künftig wird für jede bettenführende Abteilung ein Arzt zum Antibiotika-Berater ausgebildet. Insgesamt werden in den kommenden Jahren mehr als 600 Ärztinnen und Ärzte deutschlandweit in allen Helios Kliniken geschult. Ziel ist, dass der Umgang mit Antibiotika in den Kliniken überprüft wird und die Ärztinnen und Ärzte für das Thema noch mehr sensibilisiert werden.
Die ausgebildeten Antibiotika-Berater stehen ihren Kolleginnen und Kollegen bei den Visiten zur Seite und beraten bei der Verordnung von Antibiotika. Wenn der Berater selber an seine Grenzen stößt, steht ihm Hilfe in Form von Antibiotic Stewardship (ABS) Experten oder Infektiologen zur Seite. Neben zwei ABS-Expterten und einem pädiatrischen Infektiologen haben bereits sieben Ärzte mindestens das Modul zum ABS-Beauftragten abgeschlossen. Für 16 weitere Ärzte ist in den nächsten drei Jahren die Ausbildung zum ABS-Beauftragten geplant.
„Wir sehen es als unsere Pflicht an, unseren Umgang mit Antibiotika im Sinne unserer Patienten zu überprüfen und zu verbessern. Mit den ABS-Experten stehen unseren Ärzten Fachleute zur Seite, die sie dabei unterstützen“, fasst Prof. Dr. Ralf Kiesslich, Ärztlicher Direktor der Helios HSK, die Idee des Antibiotic Stewardship zusammen. Die Basis auf der sich die Experten zukünftig austauschen werden, sind regelmäßige Treffen, regelmäßige Visiten, die Weiterbildung ärztlicher Kollegen und die Vernetzung mit niedergelassene Kollegen.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland und Quirónsalud in Spanien. Rund 19 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2018 erzielte das Unternehmen in beiden Ländern einen Gesamtumsatz von 9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 126 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 10 Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,3 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 66.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von rund 6 Milliarden Euro.
Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. Quirónsalud betreibt 47 Kliniken, 57 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 13,3 Millionen Patienten behandelt, davon 12,9 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 34.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von rund 3 Milliarden Euro. Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.
Die Helios Region Mitte umfasst die Bundesländer Hessen, Thüringen sowie Teile des südlichen Sachsen-Anhalts (Mansfeld-Südharz). Die Region zählt 15 Akutkliniken mit insgesamt 4.983 Betten und zwei Präventionszentren. 2018 wurden in den Kliniken der Region knapp eine Million Patienten behandelt, davon mehr als 214.000 stationär und 780.000 ambulant. Mit ihren mehr als 11.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leistet die Region wesentliche Beiträge und Impulse zur Weiterentwicklung des Unternehmens Helios.