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Patientenproben einsenden an das Institut für Pathologie und Zytologie

Um eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Diagnostik sicherzustellen, bitten wir alle einsendenden Einrichtungen, unsere Hinweise zur Probenvorbereitung, Verpackung, Beschriftung und Übergabe sorgfältig zu beachten. Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen zur fachgerechten Probenübermittlung sowie Ansprechpartner bei Rückfragen zur Präanalytik und Befundinterpretation.

Als Empfänger von medizinischem Untersuchungsgut wird das Institut für Pathologie und Zytologie behördlich überwacht und ist auch aus diesem Grund verpflichtet, darauf hinzuweisen: Diagnostische Proben von Menschen sind generell als potentiell infektiös zu betrachten. Es ist daher zu empfehlen, Patientenproben als UN3373 zu klassifizieren und nach Verpackungsanweisung P650 zu verpacken.

 

  • Grundsätzlich ist vor Versand und Übergabe von medizinischem Untersuchungsgut eine fachliche Beurteilung durch den zuständigen Arzt/ Ärztin erforderlich, um festzustellen, ob keine oder lediglich eine minimale Wahrscheinlichkeit besteht, dass eine diagnostische Probe Krankheitserreger enthält. Insbesondere bei Formalin-getränkten Proben sollte bedacht werden, dass die Proben bei ungenügender Tränkung noch Krankheitserreger enthalten können.
  • Ein fehlerhaftes Versandprocedere (z. B. durch mangelhafte Fixation bzw. generell fehlerhafte Präanalytik) führt zu einem immer bestehenden Restrisiko in der Untersuchung, welches zu einer Einschränkung der diagnostischen Beurteilbarkeit führen kann, diese gelegentlich auch unmöglich macht.
  • Aus diesem Grund stehen wir Ihnen bei Fragen zur Indikationsstellung, Präanalytik und Befundinterpretation gerne auch telefonisch zur Verfügung. 

Untersuchungsanforderungen an das Institut müssen schriftlich erfolgen: Der Untersuchungsauftrag ist vollständig auszufüllen und beizulegen; bitte Arztbriefe, ggf. Information über vorangegangene Untersuchungen ebenso beifügen. Das Formular Untersuchungsauftrag bei Bedarf bitte im Institut anfordern.

 

Für die Patientensicherheit sollten auf dem Untersuchungsantrag folgende Angaben gemacht werden:

  • Patientenname und Geburtsdatum sowie Adresse
  • Name und Adresse bzw. Station/ Abteilung des einsendenden Arztes
  • Klinische Angaben mit Diagnose und Differentialdiagnose, sowie Informationen über Art des Materials, Lokalisationsangabe und Infektiosität z. B. HIV, Hep C, Covid-19
  • Der Untersuchungsantrag ist einer Patientenprobe beizufügen.

 

Erforderliche Angaben auf den Probengefäßen:

  • Die Probengefäße müssen mit Namen und Geburtsdatum des Patienten beschriftet werden („Patientenaufkleber“), bei mehreren Gefäßen bitte durchnummerieren und die entsprechenden Lokalisationsangaben auf dem Untersuchungsauftrag entsprechend nummerieren. 
  • Für den mögl. Fall einer manuellen Beschriftung ist zwingend auf gute Lesbarkeit und auf das Verwenden von Lösemittel-beständigen Schreibgeräten zu achten!
  • Alle Formalin-befüllten Probengefäße müssen mit dem Gefahrstoffaufkleber gekennzeichnet sein.
  • Verwenden Sie für die Gewebeproben ausschließlich 4% gepuffertes Formalin. 
  • Biologische Flüssigkeiten wie z. B. Liquor, Körperhöhlenflüssigkeiten (Punktate) müssen in ein auslaufsicheres Übergefäß gegeben werden. Dieses muss ebenfalls mit dem Aufkleber "UN3373" gekennzeichnet werden. 

Die Übergabe einer Patientenprobe muss persönlich erfolgen: Helios HSK Wiesbaden, Institut für Pathologie und Zytologie, Ludwig-Erhard-Str. 100 – Laborgebäude – Ebene 99, Raum 99L43b, Probenannahme.

 

☏  Probenannahme Histologie: (0611) 43-2548

☏  Chefarztsekretariat: (0611) 43-2540

☏  Probenannahme Außenstelle: (06196) 76850-12

  • Standard-Fixierung 4% gepuffertes Formalin
  • Volumen Probe zu Formalin im Verhältnis 1:5
  • Unbedingt ausreichend großes Gefäß wählen, ansonsten droht Autolyse!

Bitte telefonische Voranmeldung für geplante Einsendungen nach 16:00 Uhr.

 

Hinweis: Für die feingewebliche Diagnostik an Gewebe direkt aus OP bitte Übergabe an das Institut nativ, KEINE Formalin-Fixierung!

 

☏ Schnellschnitt-Arzt (0611) 43-1164

☏ Schnellschnitt-MTLA (0611) 43-1171

Für gewünschte Schnelleinbettungen (nur Stanzen und Biopsien) zur Befundung am selben Tag bitte telefonische Voranmeldung.

Molekulare Diagnostik an Blutplasma

Bitte telefonische Voranmeldung, Tel. (0611) 43-2540

Probeneingang im Institut für Pathologie innerhalb von 4 Stunden nach Blutabnahme erforderlich! Transport stets UNGEKÜHLT!

 

  • Die Mindestfüllmenge pro Streck® Röhrchen Streck Cell-Free DNA BCT  CE beträgt 8-10 ml.
  • Streck Cell-Free DNA BCT CE, Cell-Free DNA BCT RUO & CE - Streck
  • Bitte auf Haltbarkeit der Röhrchen achten! 

Einsenden von Muskelbiopsien montags bis freitags 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr

Bitte telefonische Voranmeldung, Tel. (0611) 43-2540

Die Diagnostik der Muskelbiopsie erfordert natives NICHT fixiertes Gewebe!

Transport in feuchter Kammer sowie gekühlt!

 

  • Auswahl der Entnahmestelle:
    • Den Muskel möglichst in Längsrichtung der Muskelfaser biopsieren.
    • Idealerweise sollte ein Muskel biopsiert werden, in dem der krankhafte Prozess noch nicht zu weit fortgeschritten ist. D.h., auf keinen Fall einen hochgradig atropischen Muskel auswählen. Bitte unbedingt einen Muskel auswählen, der bereits deutliche klinische Zeichen einer krankhaften Affektion bietet.
    • Achtung! Keine Stellen im Muskel biopsieren, an denen in der letzten Zeit z. B. Elektroden zur Elektrographie eingestochen wurden, da die Nadelstiche im Muskel lokale Blutungen und reaktive Entzündungserscheinungen mit Fasernekrosen, Infiltration, Phagozytose und Vernarbung hervorrufen. Die Biopsie darf auch nicht im Einstrahlungsbereich einer Sehne entnommen werden, da dort besondere Verhältnisse herrschen, die eine Diagnosestellung erschweren.
    • In erster Linie kommen, je nach schwerpunktmäßiger Lokalisation des krankhaften Prozesses, folgende Muskeln für eine Biopsie in Betracht: M. quadriceps femoris (bei Beckengürteltypen), M. bizeps brachii (bei Schultergürtelbetonung), ggf. analog M. gastrocnemus und M. deltoideus. Andere Muskeln sollten nur ausnahmsweise gewählt werden, da für sie weniger Vergleichswerte zur Verfügung stehen.

 

  • Anästhesie: Bei Anwendung von Lokalanästhetikum nach Möglichkeit nur streng subkutan injizieren, da sonst irreführende morphologische Veränderungen im Muskel entstehen können.
  • Biopsie: Nach Möglichkeit kein Elektromesser verwenden! Muskelzylinder in Längsschnitten von zirka 1,5 cm Länge und 0,5 cm Durchmesser. Nicht Quetschen!  Jede mechanische Alteration des Biopsats (zu starkes Ziehen, Fassen mit der Pinzette) sollte unbedingt vermieden werden, da dies zu Artefakten führt!

Einsenden von Nervenbiopsien montags bis freitags 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr

Bitte telefonische Voranmeldung, Tel. (0611) 43-2540

 

Nervenbiopsien müssen telefonisch vorangemeldet sein, damit die Bearbeitung ohne Verzögerungen durchgeführt werden kann.

 

  • Auswahl der Entnahmestelle: Diagnostisch besonders vielversprechend kann die kombinierte Nerv - Muskelbiopsie sein, da sie den Vergleich zwischen motorischem und sensorischem System ermöglicht und die Wahrscheinlichkeit einer spezifischen Diagnosezuordnung erhöht.
  • Entnahmetechnik: Der Nervus suralis empfielt sich für eine Biospie. Er wird proximal des lateralen Malleolus, zwischen dem mittleren und unteren Drittel der Fibula auf einer Länge von 2 – 5 cm entnommen.
  • Wichtig: Der Nerv darf nicht mit dem Eis in Berührung kommen.
  • Für den Chirurgen: Äußerst wichtig ist ein vorsichtiger und zarter Umgang mit dem Gewebe. Mit der Pinzette nur ganz vorsichtig am Biopsie-Rand berühren, möglichst keinen Druck ausüben, um Quetschartefakte zu vermeiden. Nervengewebe reagiert sehr empfindlich auf Druck, vor allem die Myelinstrukturen.
  • Transport: in einer feuchten Kammer (d. h. in physiologischer Kochsalzlösung getränkter Tupfer, nicht schwimmend); bei langen Transportzeiten außerhalb des Instituts gekühlt (z. B. Abdeckung mit Wassereis auf Aluminiumfolie)
  • Begleitdokumente: Der Biopsie sollte ein ausführlicher Arztbrief beigefügt sein. Für eine telefonische Befundübermittlung des Pathologen muss eine entsprechende Telefonnummer angegeben sein.
  • Übergabe: Das native Material ist unverzüglich in der Probenannahme des Instituts für Pathologie und Zytologie persönlich zu übergeben! 

Probenannahme Liquor montags bis freitags 08:30 Uhr bis 16:00 Uhr

Bitte telefonische Voranmeldung, Tel. (0611) 43-2540

Transport unmittelbar nach Entnahme per Bote

Hinweis: Versand von Liquor niemals via Rohrpost!

 

Liquorproben, die von Montag bis Freitag zwischen 8:30 und 12:00 Uhr im Institut eintreffen, werden noch am selben Tag unfixiert verarbeitet. Hierbei sollte der entnommene Liquor immer möglichst frisch zu uns gelangen, da es sehr schnell zu pH-Wert Änderungen und Zellschädigungen kommt. Eine Lagerung im Kühlschrank verzögert diesen Prozess, hält ihn aber nicht auf!

 

  • Für die optimale zytologische Aufarbeitung ist die Übersendung von mind. 1-2 ml nativem, möglichst unblutigem Liquor erforderlich.
  • Alternativ zur frischen Liquorprobe: 6-8 Objektträger ungefärbter Zytospinpräparate, die auch für ggf. durchzuführende immunzytochemische Färbungen geeignet sind.
  • Infektionsstatus: Bei Verdacht auf das Vorliegen einer infektiösen Erkrankung ist die Liquorprobe zwingend als „Infektiös“ zu kennzeichnen!
  • Sollten von klinischer Seite Hinweise auf eine Creutzfeldt-Jakob-Krankheit bestehen, empfehlen wir die Einsendung an ein Speziallabor für Prionenerkrankungen (detaillierte Informationen hierzu unter www.dgnn.de)
  • Begleitdokumente: Aus dem Einsendeschein sollte die klinische Verdachtsdiagnose mit Differenzialdiagnosen ersichtlich sein. Für eine telefonische sofortige Befundübermittlung des Pathologen muss eine entsprechende Telefonnummer angegeben sein.

Die persönliche Annahme einer Patientenprobe erfolgt stets durch die/den zuständige MTLA im Dienstplan unseres Instituts.

 

☏  Probenannahme Histologie (0611) 43-2548

 

Versandbedingungen (P650):

  1. Patientenprobe im sicher und dicht verschlossenen Primärgefäß (Probenröhrchen)
  2. Untersuchungsauftrag und mitgesandtes Begleitmaterial: Sekundärverpackung, verschlossene Plastik-Versandtüte, in der das Probengefäß liegt
  3. Die Rohrpostbüchse – der Carrier – ist die Außenverpackung im Sinn der P650: Saugvlies, Aufsaugmaterial als Auslaufschutz ist einzulegen.

 

  • Es dürfen ausschließlich intakte, korrekt beladene Carrier (Rohrpostbehälter) in den Sendespeicher der Station eingestellt werden.
  • Die kontaminations- und infektionsgeschützten Transportbedingungen sind sicherzustellen: Proben, die eine erhöhte Infektionsgefährdung für die Mitarbeiter des Instituts mit sich bringen können (z. B. respiratorisches Material bei Lungentuberkulose oder respiratorischen Viren usw.) sind entsprechend zu kennzeichnen.
  • Bei bestätigter Infektion: Keine ROHRPOST!