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Endokrine Chirurgie

Chirurgie für Schilddrüse und Nebenschilddrüse

 

Die endokrine Halschirurgie behandelt Funktionsstörungen wie auch gutartige und bösartige Tumore der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen. An unserem Fachbereich führen wir pro Jahr über 400 Operationen an Schilddrüse und Nebenschilddrüse durch.

Leitung des Fachbereiches
Unser Klinikdirektor leitet das Team mit ausgezeichneter fachlicher Expertise.
Thomas Burgstaller
Klinikdirektor der Endokrinen Chirurgie
Die Endokrine Chirurgie stellt sich vor

Unsere Leistungen

In unserer Abteilung für Endokrine Chirurgie decken wir das gesamte Spektrum der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen ab.

Unsere Ausstattung

Unsere Ausstattung entspricht dem modernsten technischen Standard und den Empfehlungen unserer Fachgesellschaft.

Hintergrundwissen

Hier finden Sie medizinisches Hintergrundwissen zu den verschiedenen Erkrankungen die wir behandeln.

Wir sind für Sie da!

Unsere Sprechstunde finden in der DKD Helios Klinik Wiesbaden statt.

 

Die Operationen werden in der Endokrinen Chirurgie der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden durchgeführt.

 

 

 

Eine der modernsten Kliniken Deutschlands

Erkunden Sie die Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden

Klicken Sie sich in einem 360-Grad-Rundgang durch die einzelnen Gebäudeteile und erfahren Sie spannende Informationen zu unseren Highlights.

Häufige Krankheitsbilder

Eine Knotenstruma ist die häufigste Erkrankung der Schilddrüse, bei der sich Knoten im Drüsengewebe bilden. Diese Knoten können fest oder flüssigkeitsgefüllt sein und entstehen beispielsweise aufgrund von Jodmangel, Schilddrüsenentzündungen oder einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Knotenbildungen werden im Ultraschall mithilfe des TIRADS-Systems (Thyroid Imaging Reporting and Data System) eingestuft, um das Risiko einer etwaigen Bösartigkeit beurteilen zu können. Die TIRADS-Skala reicht von 1 (gutartig) bis 5 (hochgradig krebsverdächtig). Die Szintigrafie ist eine nuklearmedizinische Untersuchungsmethode die hilft, zwischen kalten (weniger aktiven) und heißen (aktiveren) Knoten zu unterscheiden. Kalte Knoten haben ein höheres Risiko, bösartig zu sein, während heiße Knoten zwar in der Regel gutartig sind, jedoch zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen können. Die Feinnadelbiopsie oder die Durchführung einer MiBi-Szintigrafie stellen, wenn erforderlich, diagnostische Mittel zur weiterführenden Risikoeinschätzung bei Schilddrüsenknoten dar. 

Eine Schilddrüsenüberfunktion, auch Hyperthyreose genannt, tritt auf, wenn die Schilddrüse übermäßig viel Schilddrüsenhormone (Thyroxin und Triiodthyronin) produziert. Diese beeinflussen nahezu alle Körperfunktionen eines Menschen. Eine Überproduktion führt zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels, was Symptome wie Gewichtsverlust, Nervosität, Schlafstörungen, Zittern, erhöhte Herzfrequenz oder Hitzewallungen verursachen kann. Die Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion sind vielfältig, darunter Autoimmunerkrankungen, Knoten oder eine Entzündung der Schilddrüse. 

 

Die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion. Dabei richtet sich das körpereigene Immunsystem gegen die TSH-Rezeptoren der Schilddrüse und produziert Antikörper, die das Organ zur Überproduktion von Hormonen anregen. Typische Symptome von Morbus Basedow sind neben den allgemeinen Zeichen einer Schilddrüsenüberfunktion auch hervortretende Augäpfel (Exophthalmus) und eine verstärkte Empfindlichkeit gegenüber Licht. Bei der Entstehung kann eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen, die mit Umwelteinflüssen verbunden ist. Sie tritt meist zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf. Frauen sind etwa sechsmal häufiger betroffen als Männer. Die Diagnostik umfasst die Erhebung spezifischer Laborparameter sowie bildgebende Verfahren.

Hypothyreoidismus ist eine Unterversorgung des Körpers mit Schilddrüsenhormonen. Dabei produziert die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit oder Konzentrationsstörungen führen kann.

 

Die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Hashimoto-Thyreoiditis – eine chronisch-entzündliche, autoimmun bedingte Erkrankung, bei der das Immunsystem eigenes Schilddrüsengewebe angreift und nach und nach zerstört. Im Verlauf kann es zu einer dauerhaften Unterfunktion kommen. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter entstehen. Frauen sind zehnmal häufiger betroffen als Männer.

 

Die Behandlung erfolgt in der Regel durch eine individuell angepasste Hormonersatztherapie. Ein operativer Eingriff ist nur in besonderen Fällen notwendig, etwa bei stark vergrößerter Schilddrüse oder bei unklaren Knoten. Bei Beschwerden in Verbindung mit einer sehr hohen Antikörperlast kann die operative Entfernung der Schilddrüse zur Besserung führen.

Der primäre Hyperparathyreoidismus (PHPT) ist eine Erkrankung der Nebenschilddrüsen, bei der es zu einer autonomen Überproduktion von Parathormon (PTH) kommt. Das überschüssige Hormon führt zu einem Anstieg des Kalziumspiegels im Blut (Hyperkalzämie) und kann langfristig zu Knochenabbau, Nierensteinen, Muskelschwäche und unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder depressiver Verstimmung führen.

 

In den meisten Fällen wird der PHPT durch ein einzelnes Nebenschilddrüsenadenom verursacht, seltener durch eine Vergrößerung mehrerer Drüsen oder sehr selten durch ein Nebenschilddrüsenkarzinom. Die Diagnose wird biochemisch durch die Kombination von erhöhtem Serumkalzium und inadäquat hohem PTH-Spiegel gestellt.

 

Die operative Entfernung der überaktiven Nebenschilddrüse(n) stellt die einzige kurative Therapie dar. Intraoperative PTH-Messungen und moderne bildgebende Verfahren ermöglichen heute eine gezielte und minimal-invasive Operation mit hoher Erfolgsrate und geringem Komplikationsrisiko.

Der renale Hyperparathyreoidismus (RHPT) ist eine Folge der chronischen Niereninsuffizienz und entsteht durch Störungen des Kalzium-, Phosphat- und Vitamin-D-Stoffwechsels. Ein zu hoher Phosphatspiegel im Blut und die verminderte Aktivierung von Vitamin D in der Niere führen zu einem Mangel an Kalzium im Blut. Der Körper versucht diesen Mangel über ein gesteigertes Wachstum der Nebenschilddrüsen und eine dadurch vermehrte Freisetzung von Parathormon (PTH) zu kompensieren.

Klinisch äußert sich der RHPT durch Knochen- und Muskelschmerzen, Gefäß- und Weichteilverkalkungen sowie durch eine eingeschränkte Lebensqualität.

 

Die Therapie erfolgt zunächst mit Phosphatbindern, aktivem Vitamin D (Calcitriol oder Analoga) und so genannten Kalzimimetika, Arzneimittel, welche die Freisetzung von PTH senken. Wenn trotz medikamentöser Therapie der PTH-Spiegel nicht ausreichend kontrolliert werden kann, oder therapieresistente Beschwerden bestehen, ist eine operative Therapie angezeigt.

Häufige Fragen rund um die Operation

Wir sind eine stationäre Krankenhausabteilung und dürfen keine ambulanten Untersuchungen durchführen. Deshalb benötigen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung bereits für die Vorstellung in der Sprechstunde einen stationären Einweisungsschein vom Hausarzt. Die Ausstellung eines stationären Einweisungsscheins, „… um die Erforderlichkeit einer vollstationären Krankenhausbehandlung zu klären…“, ist in der Krankenhauseinweisungs-Richtlinie (§2, Abs. 5) des Gemeinsamen Bundesausschusses explizit vorgesehen.

Die Vorbereitung zur Operation erfolgt in der Regel im Rahmen eines ambulanten Termins wenige Tage vor der Operation. Nüchternheit ist dafür nicht erforderlich. Wesentliche Punkte sind hier das chirurgische Aufklärungsgespräch über die Operation mit den Ärzten der Endokrinen Chirurgie und das Narkosegespräch. Eine HNO-Untersuchung ist zur Beurteilung der Stimmbandfunktion vor der Operation notwendig. Falls im Einzelfall weitere Untersuchungen notwendig sind, klären wir dies bereits im Rahmen der Sprechstunde.

Am OP-Tag erfolgt morgens die stationäre Aufnahme. Danach werden die letzten Vorbereitungen für die Operation getroffen. Für ein optimales kosmetisches Ergebnis wird die Schnittführung im Verlauf der Hautspaltlinien markiert.

 

Bis kurz vor der Operation dürfen Sie noch schluckweise klare Flüssigkeiten zu sich nehmen.

 

Am Ende der Operation erfolgt unmittelbar die Ausleitung der Narkose und anschließend für drei Stunden eine Überwachung im Aufwachraum. Nach der Rückkehr auf die Normalstation sind Sie bereits wieder voll mobil. Die Nahrungsaufnahme ist uneingeschränkt möglich. Aufgrund der schonenden Operationstechnik ist meist ist eine bedarfsweise Einnahme von Schmerzmitteln ausreichend. Kühlkissen auf dem Wundverband werden als angenehm empfunden und beugen kleineren Schwellungen vor.

Am Folgetag nach der Operation können Sie bereits duschen und normale Kleidung tragen.

 

Die Kontrolle von Blutwerten beschränkt sich auf die Bestimmung der Werte von Kalzium und Parathormon im Blut, entweder nach vollständiger Entfernung der Schilddrüse oder nach Nebenschilddrüseneingriffen. Die HNO-ärztliche Kontrolluntersuchung erfolgt als unabhängige Qualitätskontrolle der Stimmbandnervenfunktion, ebenfalls am ersten Tag nach der Operation.

 

Nach einer Schilddrüsenoperation ist in der Regel die Einnahme von Schilddrüsenhormon erforderlich. Das synthetische L-Thyroxin ist chemisch identisch mit dem L-Thyroxin, das Ihre Schilddrüse produziert. Daher gibt es in der Regel keine Unverträglichkeiten bei der Einnahme des künstlichen Hormons.

 

Sobald der feingewebliche (histologische) Befund vorliegt, wird Ihnen dieser von uns mitgeteilt und erläutert.

Falls es nach einer beidseitigen Schilddrüsenoperation zu einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen kommt, erhalten Sie von uns die notwendige Substitution mit Kalziumpräparaten und aktivem Vitamin D.

 

Im Rahmen des Entlassmanagements stellen wir Rezepte für neu verordnete Medikamente aus und vereinbaren auf Wunsch eine kurzfristige Wiedervorstellung bei Ihrem zuweisenden Nuklearmediziner.

 

Aufgrund des meist unkomplizierten Heilungsverlaufs ist eine Entlassung routinemäßig am 2. postoperativen Tag möglich. Zu diesem Zeitpunkt besteht kein Risiko mehr für ein postoperative Nachblutung.

 

Nach Entlassung besteht normalerweise kein Bedarf mehr für die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln.

Eine ambulante Kontrolluntersuchung durch uns ist bei normalem Verlauf nicht erforderlich. Das Nahtmaterial ist resorbierbar und muss nicht entfernt werden. Das Wundpflaster können Sie 5 Tage nach Entlassung selbst entfernen. Nach Schilddrüsenoperationen ist in 4 – 6 Wochen eine Kontrolle der Schilddrüsenparameter notwendig. Dies erfolgt in der Regel durch Ihre Hausarztpraxis bzw. die zuweisende Facharztpraxis.

 

Im Falle einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (20-25% nach beidseitigen Schilddrüsenoperationen) erholt sich diese meist innerhalb von 4 - 6 Wochen. Unter wöchentlicher Kontrolle des Kalziumwertes kann entsprechend der Erholung der Nebenschilddrüsenfunktion die Substitution von Kalzium und aktivem Vitamin D ausgeschlichen werden. Abschließend wird die normalisierte Nebenschilddrüsenfunktion über den Parathormon-Wert im Blut dokumentiert.

 

Innerhalb von 2 Wochen nach Entlassung können diese Kontrollen auf Wunsch durch uns erfolgen. Wir stehen auch über diesen Zeitraum hinaus für Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.

 

Unsere detaillierten Empfehlungen nach der Operation stehen für Sie im unteren Bereich dieser Seite zum Download bereit. 

Bei papillären oder follikulären Schilddrüsenkarzinomen ist ab einer bestimmten Tumorgröße, multifokalem Befall oder bei bestimmten Risikokonstellationen (z.B. Lymphknotenbefall) eine Radiojodtherapie in Ergänzung zur Operation erforderlich. Diese kann in der entsprechenden Therapieeinheit im Haus durchgeführt werden. Die Behandlung ist sehr effektiv und gleichzeitig ohne relevante Nebenwirkungen sehr gut verträglich. Die Radiojodtherapiestation der DKD wird von der ansässigen nuklearmedizinischen Praxis Curanosticum betreut und ist die einzige Einrichtung dieser Art in Wiesbaden.

Nach Nebenschilddrüsenoperationen wegen eines primären Hyperparathyreoidismus (Nebenschilddrüsenadenom oder Mehrdrüsenerkrankung) empfehlen wir lediglich die Einnahme von 1 g Kalzium für den Zeitraum von 4 Wochen nach der Operation, um die Remineralisierung der Knochen zu unterstützen. Gelegentlich sollte der Kalziumwert überprüft werden, zunächst nach etwa 6 Monaten. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich.

 

Nach der Operation einer sekundären Nebenschilddrüsenerkrankung bei Dialyse erfolgt die Betreuung in enger Abstimmung mit der behandelnden Dialyseabteilung.

Drei Menschen beugen sich über den Operationstisch

Schilddrüsen, Nebenschilddrüsen und endokrine Chirurgie

Unser Zentrum für Schilddrüsen, Nebenschilddrüsen und endokrine Chirurgie bietet modernste Diagnostik, Nuklearmedizinische Abklärung und Therapie. Außerdem Bieten wir minimal-invasive chirurgische Therapieverfahren an.

  • Bestimmte Ultraschallkriterien von Knoten
  • Größenwachstum
  • Zytologische Befunde aus Feinnadelpunktion
  • Szintigraphie
  • Auffällige Lymphknoten

Bei Nachweis von Schilddrüsenkrebs in Gewebeproben oder bei Metastasierung

durch einzelne Knoten und / oder eine Vergrößerung der Schilddrüse insgesamt

die durch eine medikamentöse Therapie nicht ausreichend zu behandeln ist:

  • Bei einzelnen Knoten mit Überfunktion (autonome Adenome) 
  • Morbus Basedow bei bestimmten Kriterien:
    • nicht erfolgreiche medikamentöse Therapie oder Rezidiv
    • bei Frauen mit Kinderwunsch
    • bei endokriner Orbithopathie
    • falls eine Radiojodtherapie aufgrund der Schilddrüsengröße nicht möglich ist
    • bei zusätzlich bestehenden auffälligen Knoten

Primärer HPT (Adenome)

  • Gutartiger Tumor einer einzelnen Nebenschilddrüse (selten mehrerer)

Sekundärer HPT

  • Überfunktion aller vier Nebenschilddrüsen bei Dialysepatienten

Vier-Drüsen-Erkrankung

  • Überfunktion aller vier Nebenschilddrüsen durch nicht-tumoröse Gewebevermehrung (Hyperplasie)
Schilddrüsenzentrum Wiesbaden

Die Endokrine Chirurgie ist die Chirurgie der hormonproduzierenden Organe. Dazu gehören die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die Nebenniere und die Bauchspeicheldrüse. 

 

Zum Wohle der Patient:innen leben wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen unseren Spezialist:innen:

Allgemein- und Viszeralchirurgie

Endokrine Chirurgie in der HSK

Nuklearmedizin

Unsere Stationen: Jederzeit gut versorgt
Finden Sie hier alle relevanten Informationen zu den Stationen der Endokrinen Chirurgie.
A3 Endokrine Chirurgie
Gebäude A, 3. Stock
DKD Helios Klinik Wiesbaden
Aukammallee 33
65191 Wiesbaden
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