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Kleinzehendeformitäten

Operation und Nachbehandlung

Was geschieht bei der Operation?

 

Die Ursache für die Bildung von Kleinzehendeformitäten liegt meist in der Senk-Spreizfußdeformität und der sich daraus ergebenden relativen Verlängerung der Mittelfußknochen. Durch diese Verlängerung kommt es zu einem höheren Druck unterhalb der Mittelfußknochenenden, den Metatarsaleköpfchen, mit dem daraus resultierenden Schmerz unter dem Vorfußballen, der Metatarsalgie.

 

Durch die Verkürzungsoperation nach Sir Lowel Scott Weil werden die Mittelfußknochen wieder verkürzt und angehoben. Dadurch wird der Druck unter dem Vorfußballen gesenkt und die Zehe wieder begradigt. Die eingebrachten Titanschrauben können im Regelfall belassen werden und müssen nur bei Beschwerden oder Lockerung entfernt werden.

 

Liegt die Ursache für die Zehendeformität nicht an der Verlängerung der Mittelfußknochen oder besteht keine Metatarsalgie, so besteht die Möglichkeit der Zehenbegradigung durch die Entfernung des Köpfchens der Grundphalanx (Operation nach Hohmann) oder durch die Versteifung des Zehenmittelgelenkes (PIP-Arthrodese). Der dazu eingebrachte Draht wird nach vier Wochen wieder entfernt. Eine weitere Narkose ist dazu nicht notwendig.

Neben den o.g. Operationsmöglichkeiten gibt es noch eine Reihe weiterer, welche aber deutlich seltener zum Einsatz kommen. Dazu gehören z.B. diverse Weichteileingriffe wie Strecksehnenverlängerungen und Sehnentranspositionen.

 

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

 

  • Das "Problem" der operierten Füße ist die Schwellung. Daher gilt als oberstes Gebot: Hochlagerung, lokale Kühlung und wenig Laufen!
  • Da der verschobene und verschraubte Knochen und die Kapsel für 4 - 6 Wochen entlastet werden müssen, gibt es einen Spezialschuh, welcher die Belastung des Fußes reduziert.
  • Bei komplizierten und umfangreicheren Eingriffen ist das Tragen des Schuhs bis zu 8 - 10 Wochen notwendig, in Einzelfällen muss ein Unterschenkelgips angelegt werden, welcher meist für 8 - 10 Wochen verbleibt.
  • Den Schuh erhalten Sie am 1.Tag nach der Operation (bei ambulanten Operationen am OP-Tag). Bis dahin bleibt der Fuß straff gewickelt und wird hoch gelagert.
  • Um eine Venenthrombose zu verhindern, erhalten Sie für einige Tage Spritzen in die Bauchhaut. Bei einer Gipsbehandlung ist die Thromboseprophylaxe für den gesamten Zeitraum notwendig!
  • Eine Entfernung des Nahtmaterials sollte nach 10 - 12 Tagen erfolgen und kann auch durch Ihren ambulanten Arzt durchgeführt werden.
  • Nach ca. 14 Tagen, bei komplikationsloser Wundheilung, dürfen Sie wieder duschen.
  • Nach 4 – 6 Wochen, bzw. nach 8 - 10 Wochen bei größeren Operationen, dürfen Sie wieder im Normalschuh laufen. Wegen der üblichen Schwellung des Fußes muss es ein größerer Schuh sein, der die Großzehe keinesfalls wieder nach außen drücken darf. Am besten breite Schuhe in Übergröße, die vorne nicht spitz geformt sind.
  • Um ein gutes Ergebnis zu erzielen ist, neben einer gelungenen Operation, eine intensive physiotherapeutische Nachbehandlung notwendig, die schon während Ihres Aufenthaltes in unserer Einrichtung beginnt.
  • Dabei sollten besonders die Grundgelenke der operierten Zehen beübt werden.
  • Eine häusliche Fortführung und Selbstübungen sind dabei sehr hilfreich.
  • Je extremer die Fußveränderungen, je länger die Veränderungen bestanden und je höher das Lebensalter - desto länger braucht der Fuß, bis er seine Aufgaben wieder normal erfüllt: d.h. schmerzfreies Abrollen im normal großen Schuh ohne nennenswerte Schwellung. Dies dauert zwischen 4 - 6 Monate (in Einzelfällen und bei schwierigen Eingriffen bis zu 12 Monate).
  • Extreme Veränderungen lassen sich nicht ohne weiteres zu einem „normalen“ Fuß umformen!
  • Alle Operationsmethoden haben eine gewisse Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit zur Folge! Eine Operation sollte nicht erst erwogen werden, wenn die Schmerzen und Fehlstellung nicht mehr zu ertragen ist.

    Die rechtzeitige Operation bringt die besten Ergebnisse!