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„Tag der Ersten Hilfe“ – was Sie bei einem Notfall tun können

Am 9. September 2023 findet der internationale „Tag der Ersten Hilfe“ statt. Ziel des Aktionstags ist es, die Bedeutung von fachgerechter Hilfe bei Unfällen und Katastrophen in der Öffentlichkeit zu verankern. Initiator war im Jahr 2000 die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Halbmondgesellschaften. Er wird in über 150 Ländern begangen. Dr. Sylvia Schacher, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme am Helios Klinikum Siegburg, erklärt, was man unter Erster Hilfe versteht, warum sie so wichtig ist und was man bei einem Notfall konkret tun kann.
08. September 2023

Was versteht man unter Erster Hilfe?

Das sind Maßnahmen, die von Jedem durchgeführt werden können, um menschliches Leben zu retten, drohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen abzuwenden oder zu mildern bis professionelle Hilfe wie der Rettungsdienst oder ein Arzt eintrifft. Wichtig ist, direkt einen Notruf abzusetzen und sich um verletzte oder erkrankte Personen zu kümmern. Wenn es sich um einen Unfall handelt, sollte die Unfallstelle abgesichert werden. In Deutschland ist übrigens Jeder verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten – sofern ihm das nach den Umständen zuzumuten ist und er sich nicht selbst dadurch in Gefahr bringt. Was viele Menschen auch nicht wissen: Ersthelfer sind rechtlich geschützt. Wenn bei einer Sofortmaßnahme wie eine Reanimation gesundheitliche Beeinträchtigungen beim Betroffenen entstehen, muss er nicht mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Was kann ich denn bei einem medizinischen Notfall konkret tun?

Erste Hilfe hat tatsächlich viele Gesichter. Führen Sie sich bei allem was Sie tun vor Augen, dass Sie mir Ihrer Hilfe ein Leben retten können. Zunächst sollten Sie die betroffene Person ansprechen mit einem lauten „Hallo, können Sie mich verstehen?“ und sie leicht an den Schultern rütteln, um zu prüfen, ob sie reagiert. Ist das nicht der Fall prüfen Sie im nächsten Schritt die Atmung. Dazu legen Sie eine Hand ans Kinn, die andere auf die Stirn und überstrecken Sie den Kopf leicht. Jetzt können Sie die Atmung kontrollieren. Wenn die Person atmet, können Sie sie in die stabile Seitenlage drehen. Atmet sie nicht ist es wichtig, sofort die Reanimation zu starten. So oder so ist das auch der richtige Zeitpunkt – wenn noch nicht geschehen – die 112 anzurufen.

Wie läuft die Wiederbelebung der verletzten Person ab?

Es gibt zwei Möglichkeiten: eine Mund-zu-Mund-Beatmung in Kombination mit einer Herzdruckmassage oder die Konzentration auf die Herzdruckmassage. Sie trauen sich die Mund-zu-Mund-Beatmung nicht zu? Dann legen Sie den Fokus auf die Herzdruckmassage. Dazu machen Sie den Brustkorb des Verletzten frei und legen den Ballen der einen Hand auf die untere Hälfte des Brustbeins. Die andere Hand wird darübergelegt und dann beide Hände ineinander verschränkt. Im Anschluss strecken Sie Ihre Arme durch, bringen Ihre Schultern über das Brustbein und beginnen mit der Herzdruckmassage. Hierbei gilt: Drücken Sie 5 bis 6 Zentimeter tief und zwar 100 bis 120 Mal pro Minute. Um den richtigen Rhythmus zu finden können Sie das Lied „Staying alive“ von den Bee Gees mitsummen. So fällt es Ihnen auch leichter, das richtige Tempo beizubehalten. Die Herzdruckmassage sollte solange fortgeführt werden bis der Rettungsdienst eintrifft. Und denken Sie immer daran: Sie können nichts falsch machen, aber ganz viel richtig, um das Leben der verletzten Person zu retten.

Das Helios Klinikum Siegburg bietet auch Erste-Hilfe-Kurse am Standort an. Weitere Infos dazu gibt es hier

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