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Onko-Café der Frauenselbsthilfe Krebs startet an der Helios Klinik

Die Diagnose Krebs verändert das Leben eines Menschen und seiner Angehörigen schlagartig. Sie ist mit vielen Ängsten, Zweifeln und Unsicherheiten verbunden. Wie geht es jetzt weiter? Welche Therapiemöglichkeiten und Hilfsangebote gibt es? Was ist sinnvoll?
18. April 2023

Diesen Weg allein zu bewältigen, ist schwer. Ein neues Angebot für Krebserkrankte und deren Angehörige hat die Frauenselbsthilfe Krebs in Kooperation mit der Helios Klinik Rottweil mit dem Onko-Café aufgebaut. Das erste Treffen im Onko-Café startet am Donnerstag, 27. April, um 17:00 Uhr in der Cafeteria der Helios Klinik Rottweil und findet danach regelmäßig statt.

„Krebspatienten brauchen besonders in der Akutversorgung eine Austauschmöglichkeit mit Betroffenen und onkologischen Fachkräften auf Augenhöhe, um mit ihrer Diagnose und Therapie sicher und verständlich umgehen zu können. So kann Vertrauen zur Therapie und zum eigenen Körper aufgebaut werden“, sagt Christa Hasenbrink, Vorsitzende des Landesverbands Baden-Württemberg/Bayern der Frauenselbsthilfe Krebs.

„Mit Unterstützung der Helios Klinik Rottweil bieten wir in geschütztem Raum unabhängig und neutral regelmäßige Treffen in Form eines Onko-Cafés an, um Erkrankte aufzufangen, zu informieren und zu begleiten. Austausch und Vernetzung geben Sicherheit, stärken durch Gemeinschaft und machen Mut für das weitere Leben“, betont Hasenbrink. Sie macht klar: „Selbsthilfe ist kein jammerndes Stuhlkreissitzen, Selbsthilfe ist mutig, bunt und aktiv.“

Fachärztinnen, Fachärzte und Fachkräfte aus der onkologischen Versorgung unterstützen die Treffen mit ihrer Expertise. Beim ersten Treffen am 27. April stellen Stefan Pastor, Sektionsleiter Mammachirurgie, und Dr. Markus Zenz, Chefarzt Frauenheilkunde und Geburtshilfe, das Brustzentrum der Helios Klinik Rottweil und die Therapiemöglichkeiten vor. 

Brustkrebs oder Mammakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Dass der Austausch und die Vernetzung in der Lebensphase nach der Diagnose wichtig sind, weiß auch Renate Schick aus eigener Erfahrung. Ihre Krebsdiagnose bekam sie mit 87 Jahren. „Ich war geschockt – wahrscheinlich wie jeder Mensch, der diese Diagnose erfahren hat“, erinnert sie sich heute, ein Jahr später.

Bei ihr begann alles mit einer Entzündung in der Brust. Dann hat sie zum Glück schnell gehandelt und ist sofort zum Gynäkologen gegangen. „Dort hieß es: Es muss abgeklärt werden“, schildert Renate Schick. In der Helios Klinik Rottweil wurde bei ihr ein aggressiver Tumor diagnostiziert. „Da meine Brust entzündet war, musste man zuerst die Entzündung behandeln. Ich war regelmäßig in der Klinik zur Infusionsbehandlung, dort habe ich andere Betroffene kennengelernt. Dieser Austausch hat sehr gutgetan“, sagt sie. Denn die Diagnose ist immer nicht nur körperlich, sondern auch seelisch eine Herausforderung.

Als die Entzündung abgeklungen war, hatte Renate Schick ihre OP, dann folgte die Nachbehandlung. Die tägliche Tabletteneinnahme wird sie noch mehrere Jahre lang begleiten, auch regelmäßige Kontrollen werden zur Routine. Doch die große Angst ist nicht mehr da. „Die Heilungschancen bei Brustkrebs sind heute sehr gut, es ist kein Todesurteil. Und es gibt viel Hilfe, man muss sie nur annehmen“, sagt Renate Schick. Sie ermutigt alle, sich regelmäßig mit den anderen auszutauschen und zu vernetzen.

Die Treffen des Onko-Cafés finden immer donnerstags statt, und zwar am 27. April, 29. Juni, 28. September und 30. November, jeweils ab 17:00 Uhr, in der Cafeteria der Helios Klinik Rottweil.

Eine Anmeldung an die E-Mail-Adresse c.hasenbrink@frauenselbsthilfe-bw.de ist erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.