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Schlaflabor Patientin verkabelt Helios Klinikum Pirna

Interdisziplinäres Schlaflabor

Rund ein Viertel aller Deutschen leidet regelmäßig unter Schlafstörungen. Am häufigsten ist dabei das Schnarchen mit nächtlichen Atemaussetzern. Neben unangenehmen Symptomen wie ständiger Tagesmüdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche steht sie mit weiteren Gesundheitsrisiken in Zusammenhang: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder erhöhtem Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

In unserem Schlaflabor

können wir die verschiedenen Formen von Schlafstörungen sicher diagnostizieren und behandeln. Dabei profitieren Sie von der engen Zusammenarbeit zwischen unserer HNO-Klinik und unserem Internistischen Zentrum/Pneumologie.

Alexander Blödow
Chefarzt Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Plastische Kopf- und Halschirurgie
Lisa Buruck
Stationsleiterin
So erreichen Sie uns

Sprechzeiten

Wir helfen Ihnen bei Ihren Anliegen gern telefonisch oder persönlich weiter.

 

Sekretariat und Terminmanagement
 

Telefon (03501) 7118-4169
Fax (03501) 7118-4170

Montag bis Freitag 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr

E-Mail

Obstruktive Schlafapnoe

Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe leiden unter häufigen Atemaussetzern in der Nacht. Im Schlaf erschlafft die Rachenmuskulatur und verengt somit die Atemwege. Die Atempausen können von einigen Sekunden bis weit über eine Minute dauern. Der Körper reagiert mit einer Weckreaktion, damit der Patient im Schlaf nicht erstickt: Dabei schlägt das Herz schneller, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an. Der Wechsel aus Atempausen und Weckreaktionen verhindert einen erholsamen Schlaf.


Die Ursachen für eine obstruktive Schlafapnoe sind vielfältig. Alter, Gewicht, Lebensstil oder anatomische Besonderheiten im Rachenraum spielen eine Rolle. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen.  

Schnarchen an sich ist harmlos. Erst wenn Atemaussetzer hinzukommen, spricht man von einer Schlafapnoe.

Symptome, die auf eine Schlafapnoe hinweisen können, sind
 

in der Nacht:
 

  • lautes, unregelmäßiges Schnarchen
  • auffällige Atempausen
  • unruhiger Schlaf
  • häufiger nächtlicher Harndrang
  • Schwitzen, Kopfschmerzen, trockener Rachen

und am Tag:
 

  • morgendliche Abgeschlagenheit
  • Tagesmüdigkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Reizbarkeit
  • Libido- und Potenzverlust

Die Polysomnographie (PSG) ist der »Goldstandard« der Schlafuntersuchung. Die Messung ist international standardisiert. Dabei werden folgende Werte aufgezeichnet:
 

  • der Atemfluss über Mund und Nase
  • der Puls
  • die Sauerstoffsättigung im Blut
  • die Atemexkursion von Bauchraum und Brust
  • Schnarchgeräusche.
     

Des Weiteren erfassen wir Ihr Hirnströme, die Augenbewegungen und über das Kinn und beide Schienbeinen die Muskelaktivität.
 

Mit diesen Daten können wir zusätzliche Aussagen treffen:
 

  • zur Einschlafzeit
  • zum Schlafverlauf
  • zur Schlafverteilung (Leicht-, Tief-, Traumschlaf)
  • zu nächtlichen Wachphasen
  • über Bruxismus (Zähneknirschen)
  • periodische Beinbewegungen.
  • zu Atemaussetzern und anderen Atmungsstörungen
     

Zudem erfolgt eine Videokontrolle über eine Infrarotkamera.

Bei Schlafstörungen basiert die Therapie auf verschiedenen Säulen:
 

  • Verhaltenstherapie: Bei Schnarchen und Schlafapnoe wird als Basistherapie angestrebt, das Gewicht zu reduzieren und zumindest am Abend auf Alkohol und Rauchen zu verzichten. Neben einer verbesserten Schlafhygiene unterstützt ein Weniger an Körpergewicht dabei, die Anzahl der nächtlichen Atempausen zu senken.
  • Lagerungstherapie: Der Schlaf in Rückenlage ist einer der häufigsten Ursachen für Schnarchen und Atempausen. Sogenannte Seitlagerungshilfen, wie zum Beispiel Lagerungskissen, Somnoshirts oder Rückenlageverhinderungswesten regen zum Schlaf auf der Seite an und verhindern die Rückenlage.
  • Maskenbeatmung: Wenn die Atmung beim Schlafen deutlich gestört ist, werden die Patienten zumeist mit einer Atemmaske ausgerüstet. Diese internationale Standardtherapie wird mit CPAP abgekürzt (continuous positive airway pressure). CPAP unterstützt die spontane Atmung der Patienten. Mit Hilfe von Überdruck werden die Atemwege offengehalten. Der Schlaf wird erholsamer. Das Gerät passt sich dabei Ihrer spontanen Atmung an. Es wird Ihnen kein Atemrhythmus durch das System aufgezwungen.
  • Operative Behandlung: Bei anatomischen Besonderheiten können wir mit operativen Verfahren ein Schlafapnoesyndrom, beziehungsweise das Tragen einer Schlafmaske verbessern.


    Dazu zählen:
    • Entfernung zu großer Mandeln (Tonsillektomie)
    • Begradigung der Nasenscheidewand (Septumplastik)
    • Verkleinerung der Nasenmuscheln (Conchotomie)
    • Plica-Plastik (Die Plica glossoepiglottica mediana ist eine mittig gelegene Schleimhautfalte zwischen Zungengrund und Kehldeckel.)
    • Zungengrundschrittmacher (im Zentrum)

  • Versichertenkarte der Krankenkasse, Einweisungsschein, Polygraphiebefund
  • Persönliche Medikamente für zwei Tage, einschließlich Blutzuckermessgerät und Insulinpens
  • Nachthemd oder Schlafanzug
  • Waschutensilien inkl. Shampoo
  • Rasierutensilien
  • Bade- und/oder Hausschuhe
  • ggf. Morgenmantel
  • wenn benötigt, das Essen für das Abendbrot
  • gern das Lieblingskissen
  • falls vorhanden, ein CPAP/Beatmungsgerät mit Beatmungs-Maske und Zubehör

Das Atemcenter der Firma IfM (Ingenieurbüro für Medizintechnik) übernimmt in unserem Schlaflabor durch speziell ausgebildetes Personal die präzise und individuelle Anpassung Ihrer persönlichen Maske.  Sie weisen die Patienten, Angehörige oder den Pflegedienst zudem detailliert ein. Das Atemcenter ist ebenso Anlaufstelle für Patienten, die bereits außerklinisch in häuslicher Umgebung oder in speziellen Heimen beatmet werden und Probleme mit ihren Masken haben.