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Volkskrankheit Bluthochdruck: Verbreitet, gefährlich, aber oft unbemerkt

Fast jeder dritte Mensch in Deutschland hat laut Deutscher Hochdruckliga Bluthochdruck. Das betrifft 20 bis 30 Millionen Menschen. Symptome sind nur selten spürbar, doch unbehandelt kann Bluthochdruck schwerwiegende Folgen haben. Die Experten des Helios Klinikum Pforzheim Prof. Dr. Ilka Ott, Chefärztin Kardiologie, und Dr. Kai Weinmann, Sektionsleiter Elektrophysiologie, klären auf.

16.05.2025 Lesedauer: - Min.
Volkskrankheit Bluthochdruck: Verbreitet, gefährlich, aber oft unbemerkt

Ist der Blutdruck in den Arterien dauerhaft erhöht, kann das langfristig das Herz, die Blutgefäße und andere Organe schädigen. Unbemerkt, können dadurch schwerwiegende Folgen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen auftreten. „Deshalb empfehle ich, den Blutdruck regelmäßig zu messen. Zum Screening sollte der Blutdruck ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich gemessen werden. Bei Erwachsenen entsprechen Werte von 120-129/80-84 mmHg dem Normbereich. Mehrfach erhöhte Werte über 140/90 mmHg deuten auf Bluthochdruck hin. Erhöhte Werte sollten ein bis zwei Mal pro Woche durch Messung überwacht werden“, rät Dr. Kai Weinmann, Sektionsleiter Elektrophysiologie am Helios Klinikum Pforzheim.

Der Blutdruck hängt von zahlreichen Faktoren ab und schwankt im Laufe des Tages. Bei körperlicher und seelischer Ruhe sinkt er in der Regel; bei körperlicher Anstrengung oder Belastungen steigt er, weil dann die Muskeln verstärkt mit Blut versorgt werden müssen. Genauso können Temperaturschwankungen oder Emotionen den Blutdruck beeinflussen.

Erfasst wird der Blutdruck in zwei Messgrößen, dem systolischen und dem diastolischen Wert. Der systolische, also der obere Wert, misst den Gefäßdruck, wenn der Herzmuskel Blut in den Körper pumpt. Der diastolische Wert, also der untere Wert, gibt den niedrigsten Druck vor der nächsten Herzkontraktion an.

Ein gesunder Lebensstil wirkt sich günstig auf den Blutdruck aus. Dazu zählen regelmäßiger Ausdauersport, wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren, eine gesunde mediterrane Ernährung, reich an unverarbeiteten pflanzlichen Nahrungsmitteln sowie der Verzicht auf zu viel Salz, Alkohol und Rauchen. Gelingt es, ein Normalgewicht zu halten und das Stresslevel zu senken, begünstigt das ebenfalls einen normalen Blutdruck. Doch bei manifestem Bluthochdruck muss eine medikamentöse Therapie durchgeführt werden.

Deshalb empfiehlt die Chefärztin für Kardiologie des Helios Klinikum Pforzheim, Prof. Dr. Ilka Ott: „Bei erhöhten Werten sollte zwingend ein Arzt aufgesucht werden, um die körperliche Gesundheit zu erhalten. Denn unbehandelt verursacht Bluthochdruck Organschäden an Herz, Niere, Auge und Gefäßen. Dies begünstigt langfristig Gefäßverkalkung sowie das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen.“

„Bluthochdruck erhöht auch das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken deutlich. Wenn Betroffene einen unregelmäßigen und schnellen Herzschlag verspüren, ist die Durchführung eines EKG z. B. beim Hausarzt für die weitere Behandlung sehr wichtig“, ergänzt der Sektionsleiter Elektrophysiologie, Dr. Kai Weinmann.

Worauf die Experten ein besonderes Augenmerk legen, sind die geschlechterspezifischen Unterschiede: Denn bei Frauen steigt der Blutdruck mit zunehmendem Lebensalter – insbesondere nach den Wechseljahren – steiler an als bei Männern. Durch diesen starken Blutdruckanstieg haben Frauen bereits in jüngeren Lebensjahren, trotz noch normalen Blutdruckwerten, ein deutlich erhöhtes Risiko für spätere Erkrankungen. Bei Frauen ist schon bei Blutdruckwerten von 120-129 mmHg systolisch das Schlaganfallrisiko erhöht, während bei Männern dies erst bei 150-159 mmHg der Fall ist. Deshalb rät Prof. Dr. Ott, bei Auffälligkeiten den Hausarzt frühzeitig einzubeziehen und eine speziell auf die Frau abgestimmte Dosierung des blutdrucksenkenden Medikamentes im weiteren Behandlungsverlauf.

Weitere Informationen rund um den Bluthochdruck erhalten Sie von den beiden Helios Experten Prof. Dr. Ilka Ott und Dr. Kai Weinmann am Montag, den 19. Mai 2024 um 18:00 Uhr, im Konferenzraum des Helios Klinikum Pforzheim. 

 

Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden über 23.000 Patient:innen stationär und über 60.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr rund 1.600 Babys das Licht der Welt.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius und ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit rund 128.000 Mitarbeitenden. Zu Fresenius Helios gehören die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2024 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 220 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 570 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Helios behandelt im Jahr rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Seit seiner Gründung setzt Helios auf messbare, hohe medizinische Qualität und Datentransparenz und ist bei über 90 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 7,7 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 57 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, rund 130 ambulante Gesundheitszentren sowie über 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen Patient:innen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 50.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro.