Die Nasennebenhöhlen sind Hohlräume in den Gesichtsknochen, die in die Nase münden. Dazu zählen z.B. auch die Kieferhöhlen und die Stirnhöhlen. Sinusitis ist eine Entzündung der Nasennebenhöhlen.
Die Nasennebenhöhlen sind mit einer Schleimhaut überzogen, die ein Sekret zur Reinigung der Höhlen produziert. Das Sekret wird normalerweise über den Nasen-Rachenraum abtransportiert. Ist dieser Weg verstopft, so kommt es zu Belüftungsstörungen der Nasennebenhöhlen und in der Folge zur Erkrankung der Schleimhaut. Dadurch wird das Wachstum von Bakterien begünstigt, und die Schleimhaut kann sich entzünden. Die Ursache der Verstopfung können Schleimhautschwellungen sein, die durch eine Erkältung oder durch eine Allergie hervorgerufen werden. Auch die Verkrümmungen der Nasenscheidewand oder Nasenpolypen können dafür verantwortlich sein.
Kommt eine Sinusitis häufiger vor oder dauert sie längere Zeit, bezeichnet man sie als chronisch. Bei der chronischen Entzündung können sich in der Schleimhaut dauerhaft Keime ansiedeln. Wenn eine Sinusitis nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann sich die Entzündung in die angrenzenden Knochen, Richtung Auge, Gehirnhaut (Meningitis) oder Gehirn (Gehirnabszess) ausbreiten. Diese Erkrankungen können lebensbedrohlich sein. Die Beschwerden bei einer Nebenhöhlen-Entzündung sind Kopfschmerzen und Druckgefühle in hinter der Stirn, den Wangen und den Augen. Daneben leiden die Patienten an Schnupfen, der eitrig sein kann. Bei schweren Entzündungen treten Fieber, Abgeschlagenheit und Sehstörungen auf.
Zur Diagnosestellung untersucht der HNO-Arzt die Nase von innen. Dazu benutzt er oft einen dünnen optischen Licht-Schlauch (Endoskop), mit dem er die Nasen- und Höhlengänge genau betrachten kann. Der Arzt macht außerdem einen Abstrich des Sekrets und überprüft es auf Entzündungskeime. Mit einer Röntgenaufnahme lässt sich die aufgestaute Flüssigkeit bei der akuten Sinusitis erkennen. Manche Nebenhöhlen können auch mittels einer Ultraschall-Untersuchung kontrolliert werden.
Zur Behandlung verabreicht der HNO-Arzt Medikamente, die die Schleimhäute abschwellen lassen, um die Belüftung wieder herzustellen. Bei starken Beschwerden können auch Antibiotika zum Einsatz kommen, um die Bakterien abzutöten. Die medikamentöse Therapie kann unterstützt werden, indem der Patient viel Flüssigkeit zu sich nimmt und die Nebenhöhlen mit Rotlicht bestrahlt. Es gibt auch die Möglichkeit, die Nase mit Kochsalzwasser-Lösung zu spülen. Ihr Arzt wird Sie dazu beraten. Vorsicht bei abschwellend wirkenden Nasensprays: Diese trocknen bei längerer Verwendung die Schleimhäute aus, außerdem ist es möglich, sich an die Verwendung der Sprays zu gewöhnen! Bei einer chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündungen muss die Ursache genau abgeklärt werden. Allergien und Zahnentzündungen müssen behandelt werden. Durch eine Operation kann man eine schiefe Nasenscheidewand begradigen, die Ausführungsgänge der Nebenhöhlen erweitern oder Polypen entfernen.