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Seltene medizinische Ausnahmefälle: Zweiter übergroßer Eierstocktumor innerhalb von zwei Monaten erfolgreich entfernt

Innerhalb von nur zwei Monaten wurden in den Helios Kliniken Mittelweser zwei übergroße Eierstocktumoren erfolgreich entfernt – ein medizinisch äußerst seltener Fall. Die Tumoren wogen 18 bzw. 15 Kilogramm und hatten jeweils rund 30 Zentimeter Durchmesser. Beide Patientinnen stammen aus dem Landkreis Nienburg und wurden von Chefarzt Dr. Mathias Uhlig operiert. Bei der aktuellen Patientin blieb der Tumor trotz seiner Größe lange unbemerkt. Die Diagnose: Ein sog. Borderline-Tumor, eine Sonderform der bösartigen Eierstocktumore, der zwar eine Folgeoperation erfordert, aber keine Chemotherapie notwendig macht.

04. Mai 2025
Eierstocktumor Doppelansicht

Ein außergewöhnlicher medizinischer Fall sorgte erneut für Aufsehen in den Helios Kliniken Mittelweser: Innerhalb von nur zwei Monaten entfernte das gynäkologische Team unter der Leitung von Chefarzt Dr. Mathias Uhlig zum zweiten Mal einen übermäßig großen Eierstocktumor. Bereits Anfang des Jahres hatte Uhlig erfolgreich einen 18 Kilogramm schweren Tumor mit einem Durchmesser von 31 Zentimetern entfernt. Nun folgte ein weiterer Eingriff an einer Patientin aus dem Landkreis Nienburg, bei der ein etwa 15 Kilogramm schwerer Tumor operativ entfernt wurde.

„Eine solche Diagnose ist extrem selten. Ich habe letztmalig vor ca. 25 Jahren einen vergleichbaren Fall gesehen – und nun gleich zwei innerhalb kürzester Zeit“, betont Dr. Uhlig.

Im Gegensatz zur ersten Patientin, bei der sich die Beschwerden über einen längeren Zeitraum entwickelten, zeigten sich bei der nun operierten Patientin die Veränderungen sehr kurzfristig. Besonders unüblich: Sie hatte trotz des großen Tumors kaum Beschwerden. „Ich hatte keine spürbaren Einschränkungen – keine Kurzatmigkeit, keine Leistungsminderung. Nur etwas Blähungen, die ich jedoch zunächst auf meine neue rohkosthaltige Ernährung zurückführte. Mein Bauch war aufgebläht, aber weich“, berichtet die Betroffene. Erst als sich starke Wassereinlagerungen in den Beinen bemerkbar machten und auch der Bauch langsam härter wurde, suchte sie ihren Hausarzt auf. Dieser stellte bei einem Ultraschall den Verdacht auf freie Flüssigkeit im Bauchraum und weist sie ins Krankenhaus ein, und zwar zunächst in die gastroenterologische Abteilung. Dort wurde die tatsächliche Ursache jedoch schnell erkannt: ein massiver Eierstocktumor.

„Beim gynäkologischen Ultraschall war sofort klar: Hier ist kein klassisches Bauchwasser, sondern ein Tumor die Ursache. Bei Bauchwasser sind im Ultraschall normalerweise noch stellenweise im Bauchwasser schwimmende Darmabschnitte zu sehen – dies ist bei einer Zyste oder einem Tumor nicht der Fall. Und gerade solche Ausmaße machen die übrigen Organe nahezu unsichtbar“, erläutert Uhlig. Die Operation verlief komplikationslos, der Tumor konnte vollständig und vor allem intakt, was wichtig ist, entfernt werden.

Die anschließende feingewebliche Untersuchung (Histologie) ergab, dass es sich um einen sogenannten Borderline-Tumor handelte – eine Sonderform des Eierstockkrebses mit sehr guter Prognose. „In diesen Fällen ist eine vollständige Operation notwendig, bei der Gebärmutter, Eierstöcke, Proben vom Bauchfell und das sogenannte große Netz im Bauchraum entfernt werden. Eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung sind hier nicht erforderlich“, erklärt Uhlig. Auch eine Lymphknotenentnahme ist nicht notwendig gewesen.

Die Patientin zeigt sich dankbar und erleichtert: „Ich habe mich von Anfang bis Ende hervorragend betreut gefühlt. Das gesamte Team war professionell, einfühlsam und kompetent. Ich bin sehr froh, dass alles so glimpflich ausgegangen ist.“

Standortleiter Dennis Holtz dankt dem Team der Gynäkologie rund um Dr. Uhlig: „Mit diesen beiden Eingriffen innerhalb kürzester Zeit hat das Team der Frauenklinik nicht nur medizinisches Können, sondern auch ein hohes Maß an Erfahrung im Umgang mit sehr seltenen Fällen unter Beweis gestellt. Ich danke dem gesamten Team für den Einsatz.“