Delir heißt übersetzt: Neben der Spur. Ruhelosigkeit, Aggressivität, aber auch Lethargie und Antriebslosigkeit, manchmal alles gemischt – das Delir hat viele Gesichter. Es ist daher oftmals nicht nur für Angehörige, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses schwierig, ein Delir zu erkennen. Dabei ist es so wichtig – denn ein Delir bedeutet oftmals die Zunahme von weiteren Komplikationen, ein erhöhtes Risiko für langfristige kognitive Beeinträchtigungen wie Demenz und vor allem auch einen mit 30 % signifikanten Anstieg der Mortalität.
„Besonders häufig wird das Delir mit einer Demenz verwechselt. Es ist aber wichtig, hier genau zu unterscheiden“, so Dr. Martin Bästlein, Chefarzt für Neurologie an den Helios Kliniken Mittelweser. „Die Demenz verläuft meist langsam, aber stetig, das Delir entwickelt sich plötzlich. Im Gegensatz zur Demenz ist ein Delir meist reversibel. Außerdem kommt es beim Delir zu Bewusstseinsfluktuationen und die Verwirrtheit verschlechtert sich oft in der Nacht. Allerdings muss man auch wissen, dass eine Demenz das Delirrisiko stark erhöht.“
Um weiter auf das Delir zu sensibilisieren, klärt die Arbeitsgruppe Demenz und Delir der Helios Kliniken Mittelweser stetig auf und schult die Mitarbeitenden. „Etwa 30 bis 40 Prozent der Patientinnen und Patienten, die älter als 65 Jahre sind, entwickeln in Deutschland ein Delir. Prinzipiell kann es aber jeden Menschen unter bestimmten Umständen treffen. Tritt ein Delir auf, so ist eine schnelle und richtige Behandlung maßgeblich für die Heilung“, erläutert Geriatrie-Koordinator Christoph Koloff.
Zum Welttag des Delirs am 13.03.2024 hat sich die Arbeitsgruppe daher einige Aktionen überlegt, um Mitarbeitende, Patienten und Angehörige zu sensibilisieren. „Wir werden in der Zeit von 11:00 bis 14:00 Uhr mit einem Informationsstand im Foyer der Nienburger Helios Klinik stehen. Hierzu haben wir neue Informationsflyer und auch neue Handbücher für die Mitarbeitenden erstellt. Außerdem gibt es für Interessierte, die an unserem Stand sind, einen Aufkleber mit dem Logo des World Delirums Days“, so Petra Stolte, Parkinson Nurse. Auch am Standort Stolzenau werden die Materialien in einer Infobox an die Mitarbeitenden verteilt.
„Wir hoffen, dass wir mit diesen Aktionen das Interesse und die Aufmerksamkeit für das Delir wecken können. Wir freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher an unserem Stand“, so Demenzbegleiterin Ani Poghosyan.
