Suchen
Menü
Schließen

30 Jahre im Sinne der Nächstenliebe: Verabschiedung von Grüne Damen-Einsatzleitung Angelika Cords

Das Herzklopfen vor dem Patientenzimmer war immer mit von der Partie: 30 Jahre lang hat Angelika Cords als Grüne Dame den Patientinnen und Patienten ihre Zeit und ihr Verständnis geschenkt. 25 Jahre war sie am Standort Nienburg tätig, die letzten 12 Jahre sogar als Einsatzleitung. Heute fand die offizielle Verabschiedungsfeier in den Helios Kliniken Mittelweser statt, bei der Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann ihr langjähriges Engagement würdigte.

29. Mai 2024
Verabschiedung Angelika Cords Grüne Damen

Eigentlich ist sie ja eine waschechte Oberbayerin. Aufgewachsen am Bodensee, ist Angelika Cords im Laufe ihres Lebens durch den Beruf ihres Mannes jedoch oft mit der Familie umgezogen. Der Landkreis Nienburg ist mit mittlerweile 25 Jahren ihre bislang längste Station – und zwar nicht nur privat, sondern auch in ihrem Engagement als ehrenamtlich tätige Grüne Dame an den Helios Kliniken Mittelweser, welches sie – bis zum heutigen Tage – immer mit Herzblut durchführte.

„Das Nienburger Krankenhaus war aber nicht meine erste Station als Grüne Dame, denn zuvor war ich bereits fünf Jahre in einer Klinik in Idar-Oberstein tätig. Ich hatte mir diese Aufgabe ausgesucht, als mein jüngster Sohn flügge wurde. Nach dem Umzug nach Nienburg war für mich schnell klar, dass ich auch hier damit weitermachen wollte“, so Cords. Gesagt, getan. Noch im alten Bollmann’s beginnt sie ihre Tätigkeit. Zunächst auf der Neurologie, später auf ihrer Lieblingsstation der Gynäkologie und Geburtshilfe. Im Jahr 2012 übernimmt sie dann die Einsatzleitung der ehrenamtlich tätigen Gruppe von Vorgängerin Ute Ernsting. Ein weiterer großer Meilenstein folgt im Jahr 2023, denn da organisiert sie die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Ökumenischen Krankenhaushilfe Nienburg. 40 Jahre Grüne Damen, von denen sie selbst einen Großteil miterlebt hat.

Manche Dinge jedoch haben sich auch im Laufe der Zeit nie geändert. „Die Aufregung vor dem Patientenzimmer ist alle die Jahre geblieben, denn wir wissen nie, was uns erwartet. Jede Lebenssituation ist anders“, so Cords. In Erinnerung geblieben sind ihr die vielen Begegnungen mit Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen, die ihr ihre Nöte und Sorgen anvertraut haben. „Es waren Momente des Glücks, wenn jemand eine gute Nachricht bekam, oder auch Momente der Betroffenheit, wenn die Nachricht nicht so gut war“, erläutert sie.

Eine besondere Herausforderung für die Grünen Damen war die Corona-Zeit, in der sie eine Zwangspause einlegen mussten. „Das war für uns alle sehr hart. Umso schöner war es, als wir dann wieder loslegen konnten. Es war tatsächlich so, als würde man nach Hause kommen. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege, dem ärztlichen Bereich und auch allen weiteren Bereichen haben uns mit offenen Armen wieder in ihren Kreis aufgenommen“, erinnert sie sich. 

Ein gutes und vertrauensvolles Miteinander herrschte auch immer unter den Grünen Damen selbst und mit Klinikseelsorgerin Almut Henze-Iber, die immer ein offenes Ohr für sie und die anderen Grünen Damen hat. Die Pastorin war auch auf dem offiziellen Verabschiedungsgottesdienst von Angelika Cords am Pfingstmontag zugegen, genauso wie Pastor Martin Tigges aus der katholischen Kirche sowie Superintendentin Dr. Christiane de Vos aus dem Kirchenkreis Nienburg. „Frau Cords hat in all den Jahren viel Gutes getan und den Patientinnen und Patienten ein heutzutage rares Gut geschenkt, nämlich ihre Zeit. Auch für ihre Kolleginnen war sie immer da. Wir haben ihr viel zu verdanken“, so Henze-Iber.

Dem stimmt auch Klinikgeschäftsführer Christian Thiemann zu, der sie am heutigen Tage nochmals offiziell und auch im Namen der gesamten Klinikleitung verabschiedet hat. „Frau Cords ist eine hochgeschätzte Persönlichkeit und es ist schwer vorstellbar, dass wir sie bald nicht mehr an ihrem Platz in der Bibliothek sehen werden. Ich spreche ihr für ihr langjähriges Engagement für unsere Patientinnen und Patienten meine persönliche Hochachtung und meinen großen Dank aus. Für ihren wohlverdienten Ruhestand wünsche ich ihr alles Gute“, so Thiemann.

Allzu ruhig möchte Angelika Cords diesen allerdings nicht gestalten. „Ich werde wieder mehr reisen, meine Kinder und Enkelkinder in Bayern und im Saarland besuchen“, verrät sie. Nienburg bleibt sie aber treu – und so wird der ein andere Klinikmitarbeiter sie sicherlich doch noch des Öfteren wiedersehen – vielleicht sogar vor der Kulisse des Wochenmarkts, auf dem sie gerne einkauft.