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Zum Welt-Diabetes-Tag: Engagierter Nachwuchs in Sachen Diabetesberatung und -therapie

Vor einem Jahr wurden die Helios Kliniken Mittelweser für ihre qualitativ hochwertige Versorgung von Diabetespatientinnen und -patienten der Typen 1 und 2 von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) als Diabetes Zentrum zertifiziert - ein Alleinstellungsmerkmal in der Region zwischen Bremen, Hannover, Minden und Hamburg. Seither sind auch zwei Nachwuchskräfte zur optimalen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten hinzugekommen: Lucille Bolte als Diabetesberaterin DDG, Ameen Amoush als Diabetologe DDG in Weiterbildung. Wir haben nachgefragt, was ihre Arbeit beinhaltet.
13. November 2023

Mehr als 8,9 Millionen Menschen in Deutschland leben laut Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft inzwischen mit einem Diabetes. Jedes Jahr erkranken rund 500.000 Menschen neu daran. Hinzu kommt eine Dunkelziffer von mindestens 2 Millionen Menschen. Dunkelziffer? Genau damit beschäftigt sich auch Lucille Bolte in ihrer täglichen Arbeit als Diabetesberaterin DDG an den Helios Kliniken Mittelweser. 


„Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie an Diabetes erkrankt sind. Dies fällt bei uns im Krankenhaus dann bei der routinemäßigen Blutuntersuchung bei Aufnahme auf“, erläutert Bolte. Seit 2020 ist sie in der Gastroenterologie der Helios Kliniken Mittelweser tätig, vor einem Jahr hat sie ihre Weiterbildung zur Diabetesberaterin DDG abgeschlossen. Doch auch früher ist sie schon mit dem Thema Diabetes in Berührung gekommen. „Vor meiner Tätigkeit hier im Krankenhaus war ich in einer Hausarztpraxis tätig, in der auch ein Diabetologe arbeitete. Das Thema hat mich schon da sehr interessiert“. Die Weiterbildung selbst ging über ein Jahr und enthielt sechs Theorieblöcke. Die praktischen Einsätze fanden auf sämtlichen Stationen der Klinik sowie in einer diabetologischen Praxis statt. 

Bei ihrer täglichen Arbeit kommen diejenigen Patientinnen und Patienten auf ihre Liste, die bei Aufnahme einen Blutzucker von über 200 haben. „Manche wissen bereits um ihre Diabeteserkrankung. Hier schaue ich gemeinsam mit den Ärzten, ob die Therapie stimmt oder ob die Insulindosis angepasst werden muss“, erläutert Bolte. Bei einigen wird es aber auch neu entdeckt, als Nebendiagnose zur eigentlichen Erkrankung. „Meine Hauptarbeit besteht in der Aufklärung und Beratung zum Blutzuckermessen, der Ernährung und dem Spritzen des Insulins. Viele wissen nicht, dass Diabetes auch die Heilungschancen anderer Erkrankungen behindern kann, hier ist eine Grundaufklärung wichtig.“  Besonders schön findet sie es, wenn sie bereits während des Krankenhausaufenthaltes durch die Therapie eine Verbesserung der Patientinnen und Patienten beobachtet. „Bei vielen werden Probleme wie blutzuckerbedingte Sehstörungen, das Durstgefühl und auch der Drang, zur Toilette zu gehen, deutlich weniger“, freut sich Bolte. Die Teamarbeit mit allen involvierten Pflegekräften bzw. Ärztinnen und Ärzten steht hier im Vordergrund. „Wir arbeiten hier Hand in Hand“, so die Diabetesberaterin.

Dies bestätigt auch Ameen Armoush, der kurz vor Beendigung seiner Weiterqualifizierung als Diabetologe DDG steht. Armoush ist seit Juni 2018 als Assistenzarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie an den Helios Kliniken Mittelweser tätig. Nach Beendigung seines Medizinstudiums in Damaskus ist er in 2014 nach Deutschland gekommen und hat zunächst seine Sprachkurse und die Anerkennungsprüfung absolviert. Dass er mit damals null sprachlichen Vorkenntnissen heute akzentfreies Deutsch spricht, erklärt er mit Humor: „Ich habe damals in einer Hausarztpraxis auf dem Lande gearbeitet, da hatte ich gar keine andere Wahl, als mir die Sprache perfekt anzueignen.“ 

In den Helios Kliniken Mittelweser befindet er sich kurz vor der Prüfung zum Facharzt für Innere Medizin. Parallel befindet er sich in der Weiterbildung zum Diabetologen, die Ende nächsten Jahres endet. „Für mich war klar, dass ich mich in diese Richtung spezialisieren möchte, denn immer mehr Menschen sind betroffen. Außerdem ist Diabetes ist ein hoher Risikofaktor für zahlreiche weitere andere Erkrankungen, gerade wenn die Therapie nicht richtig eingestellt ist. Es ist wichtig, hierfür ein Bewusstsein zu schaffen.“ Für ihn ist die Diabetologie auch medizinisch ein spannendes Feld, weil sich auch in der Forschung immer wieder neue Wege aufzutun, wie den Patientinnen und Patienten noch besser geholfen werden kann. 

Zu seinen Aufgaben zählen auch für seine Weiterbildung die tägliche Visite der betroffenen Patientinnen und Patienten im Krankenhaus und die Einstellung der Therapie in Rücksprache mit Chefarzt und Diabetologen Markus Bauer. Zusätzlich absolviert er zwei theoretische Kurse sowie eine zehntätige Hospitation in einer niedergelassenen Praxis eines Diabetologen. Gemeinsam mit Bauer schult er zusätzlich das ärztliche Kollegium der Gastroenterologie zum Thema Diabetes. 

Chefarzt Markus Bauer freut sich über seine engagierten Neuzugänge. „Wir sind seit 2019 diabetesgeeignetes Krankenhaus und seit letztem Jahr zertifiziertes Diabeteszentrum. Je höher die Expertise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist, desto besser können wir in diesem Rahmen auch unsere Patientinnen und Patienten versorgen.“ 
 

Zum Welt-Diabetes-Tag: Engagierter Nachwuchs in Sachen Diabetesberatung und -therapie