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Zum Tag gegen den Schlaganfall: Hohes Cholesterin tut nicht weh

Alljährlich am 10. Mai ruft die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe den „Tag gegen den Schlaganfall“ aus. In diesem Jahr geht es um die Blutfette, das sog. Cholesterin. Dr. Martin Bästlein, Chefarzt für Neurologie, informiert über unbekannte Risiken und Möglichkeiten, diese zu senken.
09. Mai 2023

Laut Angaben der deutschen Schlaganfallhilfe erleiden ca. 270.000 Menschen pro Jahr in Deutschland einen Schlaganfall. Die Folgen sind häufig schwerwiegend. Rund 60 Prozent der Betroffenen sind langfristig auf Therapien, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. „Dabei wären etwa 70 Prozent der Schlaganfälle vermeidbar – durch einen gesunden Lebensstil und die Behandlung von Risikofaktoren“, weiß Dr. Martin Bästlein, Chefarzt der Neurologie der Helios Kliniken Mittelweser.  Auf der Stroke Unit, der Spezial-Station für Schlaganfall-Patienten, behandeln er und sein interdisziplinäres Team täglich Betroffene. 

Er sieht einen erhöhten Cholesterinwert als einen der Hauptgründe, die einen Schlaganfall begünstigen. „Wenn auf Dauer eine erhöhte Menge an LDL-Cholesterin im Blut zirkuliert, lagert es sich an unseren Gefäßwänden ab – dies nennt man Arterienverkalkung oder auch Atherosklerose, die dann letztendlich zu einem Gefäßverschluss führen kann“, erläutert Bästlein. Ebenfalls begünstigt diese maßgeblich einen Herzinfarkt.

Das Gefährliche: Die Betroffenen spüren den hohen Cholesterinspiegel nicht. Der Chefarzt empfiehlt daher, die Cholesterinwerte frühzeitig zu überprüfen. Insbesondere dann, wenn bereits Schlaganfälle und Herzinfarkte in der Familie vorgekommen sind. Eine erste Messung des Gesamtcholesterins ist ganz einfach in vielen Apotheken möglich.

Zur dauerhaften Senkung des Cholesterinspiegels ist ein gesunder Lebensstil lohnenswert. Im Rahmen der Ernährung empfiehlt sich hier eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Nüssen, Oliven-, Raps-  und Leinöl sowie Fisch. Ungünstiger sind Fleisch- und Wurstwaren, frittierte Speisen, Back- und Süßwaren sowie Alkohol und Nikotin. Zudem sollte der Blutzucker überprüft werden. Neben regelmäßiger körperlicher Aktivität ist auch ein gesunder BMI von mindestens unter 30, besser noch unter 25 zustreben. „Gerade bei Untrainierten ist jedoch ein vorheriger ärztlicher Check empfehlenswert, um den Puls optimal einstellen zu lassen“, so Bästlein. 

In manchen Fällen ist jedoch die zusätzliche Einnahme von Medikamenten notwendig, so dass bei Feststellen eines hohen Cholesterinwertes grundsätzlich eine ärztliche Untersuchung und Abstimmung notwendig ist.
 

Zum Tag gegen den Schlaganfall: Hohes Cholesterin tut nicht weh