Wenn Eltern sich von einem Sternenkind verabschieden müssen, verändert sich ihr Leben für immer. Anders als früher haben verwaiste Eltern heute die Möglichkeit, stillgeborene Kinder in Würde zu beerdigen und angemessen um sie zu trauern.
Um den Eltern von Sternenkindern einen würdevollen Abschied zu ermöglichen, wurde im Dezember 2015 durch eine Gemeinschaftsinitiative der Helios Klinik Köthen, den Seelsorgerinnen der Klinik und der Stadtverwaltung Köthen eine Gedenkstätte angelegt. Seitdem findet dort zweimal jährlich die Bestattung der Sternenkinder statt – so erneut am Freitag, 18.10.2024, um 15 Uhr.
Was sind Sternenkinder?
Sternenkinder ist eine liebevolle Bezeichnung für Kinder, die während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz nach der Geburt sterben. In seiner ursprünglichen Bedeutung beschreibt der Name Sternenkind vor allem sehr kleine Kinder, die noch im Bauch während der ersten Wochen der Schwangerschaft versterben. Sie werden still geboren.
Auf dem Köthener Friedhof ist ein Ort für die Sternenkinder geschaffen worden, wo zweimal im Jahr die zu früh verstorbenen Kinder gemeinsam beigesetzt werden. In einer nicht konfessions- oder religionsgebunden Trauerfeier wird dem Abschied und der Trauer würdevoll Raum gegeben.
Die Grabstätte ist auf dem Friedhof ausgeschildert. Betroffene haben natürlich die Möglichkeit, das Grab zu einem späteren Zeitpunkt zu besuchen, auch wenn Sie jetzt nicht an der Bestattung teilnehmen möchten oder können.
Die Stadt Köthen stellt das Gräberfeld zur Verfügung und beteiligt sich, wie auch die Klinik, organisatorisch und finanziell an der ökumenisch verantworteten Bestattung. Der Köthener Steinmetz Uwe Schöne hat die Sternenkinder-Grabstele gefertigt und gesponsert.
Hilfe für trauernde Eltern und Geschwister
Der Verlust eines Kindes verursacht intensive und langanhaltende Trauer. Im Falle eines Sternenkinds kommt hinzu, dass Außenstehende den Schmerz der Eltern oft nur schwer nachvollziehen können. Aber auch Geschwister können sehr unter dem Tod der kleinen Schwester oder des kleinen Bruders leiden. Ihre Trauer wird oft übersehen.
Verschiedene Anlaufstellen bieten Hilfe und Trauerbegleitung für Betroffene:
• Bundesverband Verwaiste Eltern und Geschwister e. V.
• Bundesverband Trauerbegleitung e. V.
Weitere Anlaufstellen sind die Klinikseelsorge, der sozialpsychiatrische Dienst sowie Hospizvereine. Sie alle haben Erfahrung in der Betreuung von Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Darüber hinaus gibt es in vielen Städten Trauer- und Selbsthilfegruppen speziell für trauernde Eltern.