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Helios Klinikum als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert

Kardiologie des Hildesheimer Klinikums erhält Qualitätssiegel und zählt damit zu nur 31 Kliniken bundesweit, die diese hohen Therapiestandards nachgewiesen haben.
08. Juni 2022

Hildesheim, 8. Juni 2022 – Vorhofflimmern (VHF) ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen und die dritthäufigste Diagnose in deutschen Krankenhäusern überhaupt. Beim VHF bewegen sich die Vorhöfe des Herzens schnell und unkontrolliert. Dies führt zu einem unregelmäßigen Herzschlag und begünstigt die Entstehung von Blutgerinnseln, die schlimmstenfalls einen Schlaganfall zur Folge haben können. In einem fünfmonatigen Zertifizierungsprozess wurde die Klinik für Kardiologie, Angiologie, Rhythmologie und Intensivmedizin des Helios Klinikum Hildesheim jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert. Dieses Qualitätssiegel tragen derzeit 31 Kliniken bundesweit und nur fünf in ganz Niedersachsen. Neben Hildesheim zählen dazu unter anderem die Medizinische Hochschule Hannover und die Universitätsmedizin Göttingen.

„Wir haben nachgewiesen, dass wir die strukturellen, personellen und fachlichen Voraussetzungen vorhalten, um Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern optimal behandeln zu können. Die DGK macht eine hohe Behandlungsqualität an verschiedenen Faktoren fest, die wir allesamt erfüllen“, berichtet Chefarzt Prof. Dr. Jürgen Tebbenjohanns. „Zur Zertifizierung sind unter anderem mindestens 100 Ablationen pro Jahr notwendig. Wir führen bis zu 500 jährlich durch.“ Bei einer Ablation werden mithilfe eines Katheters krankhafte Erregungsherde, die den Herzrhythmus stören, durch Hitze- oder Kälteenergie verödet und dadurch gezielt ausgeschaltet. Darüber hinaus müssen ein modernes Herzkatheterlabor (HKL) mit entsprechender Medizintechnik und Überwachungsmöglichkeiten sowie externe Kooperationspartner im ambulanten und stationären Bereich nachgewiesen werden.

Nicht lebensbedrohlich, aber riskant

VHF ist nicht unmittelbar lebensbedrohlich, führt allerdings häufig zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Betroffene Personen leiden oft unter Herzklopfen, einem unangenehmen Druckgefühl in der Brust und sind kaum belastbar. Mit dem Alter steigt das Risiko, ein VHF zu entwickeln. In Deutschland ist etwa jeder Fünfte über 80 Jahren davon betroffen. Rund ein Viertel aller Schlaganfälle entstehen aufgrund von Gerinnseln, die durch VHF verursacht worden. „Deshalb ist es so wichtig, diese Erkrankung behandeln zu lassen“, betont Oberarzt Dr. Michael Dedroogh. Gemeinsam mit Chefarzt Tebbenjohanns führt er die Ablationen in der Klinik durch. „Bei komplexen Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern verfügen wir über dreidimensionale Darstellungsverfahren, die ein virtuelles Herz entstehen lassen, in dem wir uns bewegen und zielgenau arbeiten können. Dazu ist ein hoher Spezialisierungsgrad aller durchführenden Ärzte und langjährige Erfahrung entscheidend“, erklärt Dedroogh das Verfahren. Der Eingriff dauert in der Regel ein bis zwei Stunden, die Patienten werden dabei in einen Dämmerschlaf versetzt. Um die sogenannte „Analgo-Sedierung“ bei den Patient:innen durchführen zu dürfen, haben die Mitarbeiter:innen des HKL spezielle Sedierungskurse in der Simulations- und Notfallakademie des Klinikums an lebensechten Patientensimulatoren absolviert.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Helios Klinikum als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert