Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für unser allgemeines Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit über 18 Mio. Todesfälle auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen sind. „Zu den Risikofaktoren für viele Krankheiten gehören Bewegungsmangel, Rauchen und eine ungesunde Ernährung“, so Priv.-Doz. Dr. Armbrust. Wer zumindest einige der folgenden Hinweise beachtet, tut seinem Körper deshalb einen großen Gefallen.
Tipps für eine gesunde Ernährung
- Vielfalt genießen: Je größer und bunter Ihre Lebensmittelauswahl ist umso besser. Wählen Sie saisonale und regionale Produkte, haben Sie über das Jahr automatisch Abwechslung in ihrem Speiseplan!
- Fünf am Tag: Zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse sollten es sein. Eine Portion entspricht dabei einer Hand voll.
- Viel trinken: Am besten sind Wasser und ungesüßte Tees.
- Vollkornprodukte bevorzugen, diese enthalten mehr Ballaststoffe.
- Pflanzliche Produkte als Grundlage: Tierische Produkte sollten Sie nur in Maßen genießen.
- Gesunde Fette wählen: Wenig gesättigte Fette aus tierischen Produkten und gehärtete Fette, z.B. aus Margarine. Erhöhen Sie dafür den Anteil an Omega-3-Fettsäuren, sogenannten ungesättigten Fettsäuren, z.B. aus Rapsöl oder Nüssen.
- Frische Kräuter in die Küche bringen: Zucker und Salz hingegen sollten Sie nur in Maßen konsumieren.
- Schonende Zubereitung: Bei niedriger Temperatur bleiben mehr Nährstoffe erhalten.
- Zeit nehmen: Essen Sie bewusst, ohne Ablenkung und kauen Sie länger. So hat der Darm weniger Arbeit.
- Lieber selbst kochen: Ziehen Sie unverarbeitete Lebensmittel Fertiggerichten vor, um unnötige Zutaten zu vermeiden.
Lebensmitteallergien
Auch wenn man sich gesund ernährt, sollte man aber Signale seines Körpers beachten. Denn manche Menschen reagieren auf bestimmte Lebensmittel, sogenannte Allergene wie Eier, Nüsse, Fisch oder Milchprodukte, mit vielfältigen Unverträglichkeiten. Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, PD Dr. Armbrust, erklärt: „Bei einer Lebensmittelallergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Lebensmittelbestandteile, die vom Körper als Fremdstoffe angesehen werden. Symptome treten innerhalb von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden auf, die Reaktionen sind individuell verschieden und unabhängig von der zugeführten Menge an Allergenen.“ Sie reichen vom Ausschlag auf der Haut, Juckreiz oder ein Anschwellen der Schleimhäute, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Atemnot und einem allergischen Schock. Bei diesen sehr heftigen Symptomen sollte man sofort den Rettungsdienst rufen, denn der anaphylaktische Schock kann zum Versagen des Herz-Kreislauf-Systems führen und erfordert daher schnelles und gezieltes ärztliches Eingreifen.
Bei schwachen Reaktionen sollte ein Termin bei einem Facharzt für Allergologie vereinbart werden, damit dieser diagnostizieren kann, gegen welche Nahrungsmittel tatsächlich eine Allergie vorliegt. Dies erfolgt unter Einbezug der Vorgeschichte des Patienten mit einem Blut- oder Hauttest oder wenn nötig auch bei einer sogenannten „oralen Provokation“, bei der das vermutlich Allergie auslösende Nahrungsmittel unter ärztlicher Aufsicht verabreicht wird. Lebensmittelallergien im Säuglings- und Kindesalter verlieren sich oft wieder bis zur Grundschulzeit. Allergien, die erst im Erwachsenenalter auftreten, halten leider häufig ein Leben lang an. In diesem Fall ist es wichtig, dass Betroffene sich vor dem Kontakt mit Allergenen schützen. Kennzeichnungen auf Lebensmittelverpackungen helfen die richtige Auswahl zu treffen.