Suchen
Menü
Schließen

Erste katheterbasierte Mitralklappenring-Raffung in Helmstedt

Für viele Patienten mit einer Mitralklappeninsuffizienz stellt ein chirurgischer Eingriff ein erhöhtes Risiko dar. Chefarzt für Kardiologie und Elektrophysiologie, Dr. Oliver Gunkel hat vergangene Woche erstmals in Helmstedt eine Mitralklappenring-Raffung mit dem Carillon-System durchgeführt. Dem 83-jährigen Rudolf Weber wurde eine Metall-Spange mithilfe einer kathetergestützten Technik in eine Vene an der Außenseite des Herzens neben der Mitralklappe eingesetzt.
06. Dezember 2021

Über 20 Millionen Menschen leiden weltweit an einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Diese ist keine eigenständige Erkrankung, sondern meist eine Folge vorbestehender Erkrankungen. Durch die Herzinsuffizienz kann das Herz nicht mehr ausreichend viel Blut in den Körper pumpen. Der Körper versucht, diese verringerte Leistung durch eine Vergrößerung des Herzens auszugleichen. Durch eine Größenzunahme erweitert sich ebenso die Mitralklappe im Herzen, was wiederum zu einer Undichtigkeit der Mitralklappe und Mitralklappeninsuffizienz führt. 

Erste katheterbasierte Mitralklappenring-Raffung in Helmstedt

Durch einen chirurgischen Eingriff kann ein Ring eingenäht werden, der die Mitralklappe rafft und somit die Dichtigkeit wiederherstellt. Leider bringt diese Operation vor allem für ältere Patienten erhöhte Risiken mit sich. Rudolf Weber ist 83 Jahre alt und hat bereits einen Herzinfarkt erlitten. Um unnötige Risiken zu vermeiden, wurde ihm dank des Carillon-Systems eine Metall-Spange mithilfe einer kathetergestützen Technik in eine Vene an der Außenseite des Herzens eingesetzt. „Der Blutfluss in der Vene selbst wird durch den Eingriff nicht beeinträchtigt, die Undichtigkeit der Mitralklappe jedoch vermindert“, so der Chefarzt. Der erforderliche Katheter wird individuell auf jeden Patienten angepasst und über eine Halsvene eingeführt. „Das war der erste Eingriff dieser Art in unserer Klinik in Helmstedt. Ich freue mich, dass alles perfekt geklappt hat und wir Herrn Webers Mitralinsuffizienz weitgehend beseitigen konnten“, sagt Dr. Oliver Gunkel abschließend.