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Mehr als Narkose

Kaum eine Operation käme ohne sie aus: Anästhesisten und Anästhesie-Pfleger. Doch seit vor 175 Jahren in den USA am 16. Oktober 1846 die weltweit erste Narkose durchgeführt wurde, hat sich das Berufsbild stark erweitert. Anlässlich des 10. Welt-Anästhesie-Tages am Samstag, den 16. Oktober 2021 gewährt die Helios Klinik Erlenbach aktuelle Einblicke in dieses besondere und wichtige Arbeitsfeld.
13. Oktober 2021

Eine Operation ohne Schmerzen. Was heute als selbstverständlich gilt, war vor nicht allzu langer Zeit eine medizinische Revolution. Noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts mussten Patienten furchtbare Schmerzen erleiden. Nicht selten verstarb er an einem Schock. Mit der Entdeckung der Narkose wurde eine Wende eingeläutet – die moderne Anästhesie war geboren. „Anästhesie ist weit mehr als nur die Narkose unter einer OP, denn der Anästhesist betreut Patienten sowohl vor, während als auch nach einem Eingriff“, erklärt Friedrich Bock, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin in der Helios Klinik Erlenbach. Im Vorgespräch mit dem Patienten macht er sich ein Bild von seiner Krankengeschichte und seinem Gesundheitszustand und legt fest, wie genaue die Schmerzbehandlung aussehen soll. Während der OP überprüft er permanent die Vitalwerte wie Blutdruck, Atmung und Puls und lässt seine Erkenntnisse in den postoperativen Therapieplan einfließen. Bei der Vorbereitung und Durchführung der Narkose werden die Ärzte von der Anästhesie-Pflege unterstützt. Sie stellen die Narkoseinstrumente bereit und kontrollieren die Einsatzbereitschaft der medizinischen Geräte im Einleitungs-, Operations- und Aufwachraum.

UWS_WeltAnästhesieTag

Das Team der Anästhesie der Helios Klinik Erlenbach besteht derzeit aus 11 Ärzten und 14 Anästhesie-Pflegekräften. In Erlenbach werden pro Jahr etwa 4.000 Narkosen in 4 Operationssälen durchgeführt. Durchschnittlich 20 Patienten werden täglich im Nachgang im Aufwachraum betreut. Aber Anästhesie ist viel mehr als das: Auch in anderen Bereichen wird sie gebraucht, wie zum Beispiel im Kreißsaal bei einer Kaiserschnitt-OP, im Herzkatheter-Labor, im Schockraum der Notaufnahme oder auch bei Reanimationen im Haus. Weil im Ernstfall jeder Handgriff sitzen muss, sind eine gute Vorbereitung und die sorgfältige Anleitung des Nachwuchses ganz besonders wichtig. Dabei können sich die Ärzte auf ihre Pflegekräfte verlassen, denn hier finden sich mitunter bis zu 40 Jahre Berufserfahrung. Oder in den Worten des Teams: „Wer einmal in der Anästhesie ist, der will auch dortbleiben!“

Obwohl die Vollnarkose heutzutage ein sehr sicheres medizinisches Verfahren ist, kann es in Abhängigkeit von Operationsverfahren und dem körperlichen Zustand des Patienten zu Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, allergischen Reaktionen und Schmerzen nach dem Eingriff kommen. „Die professionelle Arbeit von Anästhesisten trägt jedoch wesentlich dazu bei, dieses perioperative Risiko zu mindern. Als hervorragend ausgebildete Fachärzte sind sie in der Lage, unter Einsatz neuer Technologien eine gezielte Steuerung der Narkosetiefe zu ermöglichen,“ so Chefarzt Bock. Darüber hinaus ist die kontinuierliche Begleitung des Patienten durch einen Facharzt von der Einleitung der Narkose bis zum Erwachen im Aufwachraum selbstverständlich.