In der Notaufnahme herrscht immer viel Betrieb. Bei manchen Patienten zählt jede Minute. Vom ersten Kontakt mit dem Patienten bis zur Behandlung durch einen Arzt muss das Team der Notaufnahme perfekt eingespielt sein. Für einen reibungslosen Ablauf braucht man neben dem medizinischen Wissen auch noch Überblick, Organisationstalent und Erfahrung. In der Notaufnahme der Helios Klinik Erlenbach arbeiten aktuell insgesamt neun Pflegekräfte, die die optionale Fachweiterbildung "Notfallpflege" abgeschlossen haben, sieben davon im vergangenen Jahr: Evelyn Berger, Klaus Elbert, Annette Fries, Gabriele Giegerich, Andreas Hausmann, Esther Löhr, Sandra Ritter, Franz-Josef Schüßler und Peter Schüssler. Doch obwohl das Team täglich vor neue Herausforderungen gestellt wird, sind sie sich einig: Sie wollen weitermachen. Um für den Arbeitsalltag noch besser gewappnet zu sein, möchten sie ihr Wissen vertiefen und erweitern - medizinisch wie auch pflegerisch. Ein weiterer wichtiger Punkt sei zudem der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Notaufnahmen und Krankenhäuser. Seit der Einführung der Weiterbildung im Jahr 2018 haben insgesamt elf Pflegekräfte der Helios Kliniken Miltenberg-Erlenbach die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Zugangsvoraussetzung für die Fachweiterbildung ist eine abgeschlossene Pflegeausbildung und mindestens sechs Monate Berufserfahrung in der Notaufnahme. Die berufsbegleitende Weiterbildung dauert etwa zwei Jahre. Sie soll vorhandenes Wissen vertiefen und mit neuem Wissen erweitern. Die Pflegekräfte werden entsprechend dem aktuellen Stand der Pflege und der Medizin geschult, um sich den komplexen Abläufen der Notaufnahme anpassen zu können. Die Weiterbildung ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert. Der theoretische Inhalt der Weiterbildung ist in zwei Basismodule und fünf Fachmodule aufgeteilt. In den Fachmodulen wird zunächst gelernt, Patienten ersteinzuschätzen, aufzunehmen und zu begleiten. Der Patient wird nach dem weit verbreiteten Manchester Triage System (MTS) beurteilt. Dieses teilt die Patienten nach dem Grad ihrer Behandlungspriorität ein. Je besser die Einschätzung der Pflegekräfte ist, desto besser ist die Versorgung der Patienten. Dadurch soll die Wartezeit für dingliche Patienten sinken und die Sicherheit aller Patienten steigen. Ein weiteres Fachmodul befasst sich mit der Versorgung und Überwachung von Patienten mit traumatischen Erlebnissen, wie z. B. Gewalt- oder Missbrauchsopfer. Für den praktischen Teil müssen mindestens 1.800 Stunden in der eigenen Klinik oder einer Kooperationsklinik absolviert werden. Hierbei gehören die Notaufnahme, die Intensivversorgung, die Anästhesie sowie die präklinische Notfallversorgung zu den Pflichtbereichen. Abschluss der Weiterbildung ist eine praktische und eine mündliche Prüfung.