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Grenzenlos minimalistisch: Tausend Perlen für einen Menschen

Kunst aus Bügelperlen? Was zunächst nach Kinderspielzeug klingt, wird in den Händen von Ina Preuß zu faszinierender Kunst. Die Siegenerin mit Wurzeln in Olpe – in der Szene bekannt als „Pollypixelt“ – verwandelt winzige Kunststoffperlen in detailreiche Porträts, Naturmotive oder ikonische Plattencover. Ab dem 11. November sind ihre Werke erstmals im Sauerland zu sehen.

30.10.2025 Lesedauer: - Min.
Ina Preuß erstellt ein Porträt

Bekannt wurde die 40-Jährige im vergangenen August durch ihren Auftritt in der NDR-Quizsendung „Kaum zu glauben!“ mit Kai Pflaume. Dort stellte sie einem Millionenpublikum ihre ungewöhnliche Kunstform vor – und überwand dabei ihr Lampenfieber mit Bravour.

„Wir sind stolz, dass sich mit Ina Preuß eine besonders unkonventionelle Künstlerin mit einer außergewöhnlichen Ausdrucksform entschieden hat, bei uns auszustellen“, sagt Dr. Oksana Prajzel, Geschäftsführerin der Helios Klinik Attendorn. „Ihre Werke entfalten ihre Wirkung erst beim zweiten Blick – man muss den richtigen Abstand finden, um die räumliche Tiefe und Struktur zu erkennen.“

Von digitalen zu analogen Pixeln

Preuß ist gelernte Mediengestalterin und arbeitete viele Jahre in Werbeagenturen – damals digital, heute analog: „Früher bewegte ich Pixel auf dem Bildschirm, heute setze ich sie in echter, greifbarer Form zusammen“, erzählt sie. Die Kunststoff-Perlen seien haptisch, klar strukturiert und folgten einer geradlinigen Ordnung, die den Bildern ihre Präzision gibt. Dass sie aus Plastik bestehen, sei für sie als naturverbundenen Menschen ein Widerspruch, mit dem sie sich bewusst auseinandersetze. „Dieser Gegensatz zwischen Material und Motiv kann ein Werk sogar unterstreichen – etwa, wenn es um Themen wie Artensterben oder Umweltzerstörung geht“.

Inzwischen arbeitet sie zunehmend mit biologisch abbaubaren oder recycelten Materialien – Hauptsache, sie sind klein, rund und zahlreich.

 

Katzenauge von Pollypixelt