Stärkung und Profilierung der Notfallmedizin an der Helios Klinik Köthen

Stärkung und Profilierung der Notfallmedizin an der Helios Klinik Köthen

Köthen

An der Helios Klinik Köthen werden zwei wichtige Schritte zur Stärkung der Notfallaufnahme gegangen: Dr. med. Marco Polo Peich erhält die Weiterbildungsbefugnis für klinische Akut- und Notfallmedizin und engagiert sich als stellv. Sprecher der neu gegründeten Landesgruppe Sachsen-Anhalt der DGINA

Dr. med. Marco Polo Peich, Leiter der Notaufnahme, ist bereits seit 2017 an der Helios Klinik Köthen tätig und versorgt in der Notfallaufnahme Patient:innen, die aufgrund einer akuten Erkrankung oder nach einem Unfall in die Klinik kommen. Dabei zählt manchmal jede Minute: In der Akutmedizin geht es um eine zügige und korrekte Diagnostik, um die Patient:innen zielgenau behandeln zu können.

Die Priorität unserer Arbeit liegt in der schnellen und gezielten Versorgung unserer Patient:innen. Grundlage und wichtigster Baustein ist dabei die strukturierte Vorgehensweise und Koordination der interdisziplinären Notfallversorgung. Kurz gesagt: Die behandelnden Ärzt:innen der Notfallaufnahme erkennen Symptome und Krankheitsbilder aller Fachrichtungen und können schnell einschätzen, welche Behandlung notwendig wird

Was für die Patient:innen wie selbstverständlich erscheint, ist allerdings in Deutschland noch nicht die Regel: Die Weiterbildung in der Klinischen Akut- und Notfallmedizin. In der Notaufnahme finden sich Fachärzt:innen für Innere Medizin, Chirurgie und anderen Fachrichtungen – den Notfallmediziner als Facharzt gibt es in Gegensatz zu vielen anderen Ländern noch nicht. Dabei kann gerade der Überblick über sämtliche Krankheitsbilder wertvolle Zeit sparen und kommt schlussendlich den Patient:innen zu Gute: „Daher ist die noch recht junge Zusatzbezeichnung für klinische Akut- und Notfallmedizin ein wichtiger Schritt. Weiterbildungsstätten gibt es allerdings noch nicht sehr viele“, so Peich weiter.

Umso wichtiger ist es, dass wir in der Helios Klinik Köthen mit Herrn Dr. Peich einen versierten Mediziner haben, der nun auch andere Mediziner:innen in der klinischen Akut- und Notfallmedizin weiterbilden kann – somit können wir die Qualität der medizinischen Versorgung in unserer Notfallaufnahme nachhaltig sichern.

„Die Notaufnahme ist eine spannende Schnittstelle zwischen Präklinik und Klinik und umfasst sämtliche Facetten der Medizin. Umso wichtiger ist eine interdisziplinäre Versorgung der Akutpatient:innen. Diese weiter auszugestalten ist mir ein wichtiges Anliegen“, fasst der Notfallmediziner seine Motivation zusammen, Nachwuchskräfte an der Helios Klinik Köthen aus- und weiterzubilden.

 

Ebenfalls im Oktober konstituierte sich die Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA). Das wichtigste Ziel der DGINA ist die Förderung und der Aufbau einer interdisziplinären, professionellen Notfallmedizin in Deutschland als eigenständiges Fachgebiet sowie die Etablierung und Unterstützung von interdisziplinären Notaufnahmen. Peich gehört mit Dr. med. Hartmut Stefani (Carl-von-Basedow-Klinikum, Standort Merseburg) und Dr. med. Christian Dumpies (BG Klinikum Bergmannstrost Halle) zu den Gründungsmitgliedern der Landesgruppe und übernimmt dort die Funktion des stellvertretenden Landesgruppensprechers.

Informationen für Medizinstudierende und Ärzt:innen in Weiterbildung

Die Helios Klinik Köthen besitzt die Zulassung als Weiterbildungsstätte für verschiedene Facharzt- und Zusatzbezeichnungen. Voraussetzung für die Zusatzbezeichnung Klinische Akut- und Notfallmedizin ist eine Facharztbezeichnung sowie eine sechsmonatige Rotation auf einer Intensivstation (die auch in der vorherigen Facharztausbildung absolviert worden sein kann).

Die Weiterbildung fokussiert sich ergänzend zur Facharztkompetenz auf die Erstdiagnostik und Initialtherapie von Notfall- und Akutpatient:innen im Krankenhaus sowie die Indikationsstellung und Koordination von weiterführenden Behandlungen im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit.

Für die Zusatzbezeichnung ist ein 80-stündiger Kurs, sowie eine insgesamt 24 Monate dauernde klinische Ausbildung nach der aktuellen Weiterbildungsordnung notwendig. Für die der Helios Klinik Köthen fehlenden sechs Monate ist eine Kooperation mit einer Klinik der umfassenden Notfallversorgung avisiert.