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Mit neuen Mitteln der Radiologen gegen Krebs

Das Helios Universitätsklinikum Wuppertal hat erfolgreich eine neue Zertifizierung errungen, die belegt, dass alle Qualitätsanforderungen, die an eine Erbringung von interventionellen Onkologie-Leistungen gestellt werden, auf dem geforderten hohen Niveau erbracht werden.
22. Februar 2023

IASIOS-Zertifikat für Interventionelle Radiologie zeigt hohe Behandlungsqualität

Das Helios Universitätsklinikum Wuppertal ist das dritte Zentrum in Deutschland, das als interventionell-onkologisch eingeschriebenes Zentrum über IASIOS (International Accreditation System for Interventional Oncology Services) zugelassen wurde. Diese Zertifizierung mit breiter internationale Unterstützung durch die einschlägigen nationalen und internationalen medizinischen Fachgesellschaften basiert auf den Standards der Qualitätssicherung in der interventionellen, minimal-invasiven Onkologie.
 

Als „interventionelle Radiologie“ bezeichnet man ein Teilgebiet der Radiologie, bei dem es nicht um Diagnosefindung, sondern um verschiedene minimalinvasive, also kathetergeführte Behandlungsmethoden mit Hilfe radiologischer Technik geht.
 

Prof. Patrick Haage, Direktor des Radiologischen Zentrums erklärt: „Meine Abteilung bietet die sogenannte „Interventionelle Radiologie“ an, das sind verschiedene schonende, nicht-operative und gut etablierte Verfahren, die bei vielen Krebstherapien neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. Die Eingriffe sind für zahlreiche Patient:innen eine Alternative zu einer Operation, oder sie werden als Vorbehandlung oder Ergänzung einer Therapie genutzt“.
 

Dr. H. Saygin Tuna, Sektionsleiter Interventionelle Radiologie ergänzt: „Mit dieser Akkreditierung haben wir gemeinsam gezeigt, wie wir patientenorientiert die hohen Qualitätsstandards erfüllen können. Neben den bereits bekannten bildgebungsgesteuerten Therapien wie z.B. Schmerztherapie durch Medikamenteninjektion an der Wirbelsäule oder minimal-invasive Zementfüllung von eingesunkenen Wirbelkörpern (Vertebroplastie) erweitert die interventionelle Radiologie das Therapieangebot um zahlreiche neue Methoden für die Krebsbehandlung.“

Behandlung von Leber-Tumoren und -Metastasen

Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) ist eine Methode, die bei Lebertumoren angewendet wird. Dabei werden mit Hilfe eines Katheters der Chemotherapeutika in hoher Dosis gezielt in den Tumor appliziert werden und die ernährenden arteriellen Blutgefäße des Tumors durch Einbringen von winzigen Kügelchen per Katheter verschlossen werden. Angewendet wird dies, wenn eine Chemotherapie nicht anschlägt oder bei nicht operablen Tumoren, wenn der Allgemeinzustand des Patienten es zulässt. Hauptziel ist die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten durch eine komplikationsarme Anwendung, indem die Chemotherapeutika lokal hochdosiert verabreicht werden, um Tumorgröße und -wachstum zu reduzieren.

Thermische Verödung von Tumoren

Bei sogenannte Radiofrequenzablation (RFA) wird unter CT-Kontrolle eine spezielle Nadel in den Tumor z.B. der Lunge, Knochen, Niere und Leber eingebracht und mit Hilfe von Strom Hitze an der Nadelspitze erzeugt. Das Tumorgewebe wird durch die Hitze zerstört. Die Anwendung dieser Therapie ist von der Tumorgröße abhängig. Bei der Kryoablation (CRA) hingegen werden die Tumorzellen mittels kalten Gases, also durch Einfrieren zerstört. Das umliegende Gewebe wird geschont und die Niere bleibt funktionsfähig. Außerdem stellt das Verfahren für Patienten, die sich keiner Operation unterziehen können, eine gute Alternative zur OP dar.
 

Zur organerhaltenden Behandlung von gutartigen Knoten der Gebärmutter (Myome) eignet sich die sogenannte Myom-Embolisation. Auch hier wird durch das Einspritzen von Kügelchen per Katheter die Blutversorgung der Myome unterbrochen, so dass die Myome veröden.

Gegen die vergrößerte Prostata

Der Therapie einer der häufigsten Erkrankungen des Mannes dient die Prostata-Arterien-Embolisation (PAE). Die Beschwerden reichen von Schwierigkeiten, die Blase richtig zu entleeren, bis zu nächtlichem oder plötzlichem Harndrang. Unter örtlicher Betäubung bringen die Ärzte durch Katheter winzige Kügelchen in die feinen Prostatagefäße ein, welche die Blutversorgung des Gewebes reduzieren. In der Folge findet ein Schrumpfen des Prostatagewebes statt.
 

Alle klinischen Behandlungen der interventionellen Radiologie  erfordern eine Einweisung von der Fachärztin oder vom Facharzt sowie eine Untersuchung in der entsprechenden Klinik am Helios Universitätsklinikum Wuppertal, zum Beispiel der Urologie, Gynäkologie, Onkologie. Zusammen mit diesen Kliniken wird die geeignete Behandlung empfohlen. Die Abteilung selbst ist erreichbar per Telefon: (0202) 896-2565 oder E-Mail an kirsten.golinski@helios-gesundheit.de

Im Bild (Foto: Helios/Michael Mutzberg)

Direktor Prof. Dr. med. P. Haage (re.) und Dr. Saygin Tuna, Sektionsleiter Interventionelle Radiologie (li.) sind Spezialisten für minimal-invasive Therapien. Urologie-Chefarzt Prof. Friedrich-Carl von Rundstedt verordnet die Prostata-Embolisation vielen Patienten mit gutartigen Vergrößerungen. Gemeinsam wägen die Spezialisten ab, ob sich die Behandlung für den Patienten eignet.

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Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit insgesamt rund 126.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 24 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2022 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 11,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 240 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 21 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 76.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von rund 7,0 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 18,9 Millionen Patient:innen behandelt, davon 17,8 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 47.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 44 Kliniken und 37 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.800 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 250 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.


Pressekontakt:
Helios Universitätsklinikum Wuppertal
Dörthe Bremer
Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: (0202) 896-2005 E-Mail: doerthe.bremer@helios-gesundheit.de

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