Da Vinci® – wenn die Operation besonders präzise sein muss
Beim Operieren mit dem Da Vinci®-Operationssystem unterstützt ein Computer mit feinen Geräten die Handbewegungen des Operateurs ausgleichend und erweitert zudem erheblich seinen Aktionsradius.
Technik der neuesten Generation
Computerassistiertes Operieren mit Da Vinci®
Mit extrem winzigen und wendige Instrumenten werden neue Operationsmöglichkeiten erschlossen. Über winzige Röhren werden Instrumente, Licht und Kameras in den Körper des Patienten eingeführt. Der Roboter hält die Geräte und führt die notwenigen Bewegungen aus, die der Operateur an der Konsole vorgibt. Kein Zittern, keine Kraftprobleme mehr, keine fehlende Sicht auf Operationsgebiete – denn der Roboter kann auch in Regionen arbeiten, an die das Skalpell in der Hand nicht gut hinkommt. Dabei gilt immer: Es operiert nicht das Gerät, sondern der erfahrende Chirurg, er lässt sich aber helfen, um die OP sicherer zu machen und viel mehr Möglichkeiten zu haben.
Der Da Vinci®-Roboter ist ein Assistent
Der sogenannte Telemanipulator führt keine Bewegung automatisiert oder autonom aus. Vielmehr handelt es sich um einen Computer, der die Bewegung des Chirurgen auf Mikroinstrumente überträgt. Dabei werden die Bewegungen im Verhältnis fünf zu eins auf die Instrumente übersetzt. Das heißt, fünf Zentimeter Bewegung der Hand ergibt einen Zentimeter Justierung des Instruments im Körper. Die Instrumente bewegen sich dabei absolut zitterfrei und präzise. Menschliche Schwächen werden damit ausgeschaltet, menschliche Stärken hingegen verstärkt: Denn nur, wer sowieso schon absolut sicher operiert, wird auch mit dem Da Vinci®-Gerät arbeiten. „Bei der radikalen Entfernung von Tumoren sind Genauigkeit und Präzision das oberste Ziel. Mit diesem Gerät können wir das noch besser leisten“, erläutert der Urologe.
Robotik-Zentrum am Helios Universitätsklinikum Wuppertal
Das Helios Universitätsklinikum betreibt den ersten OP-Roboter im Bergischen Land. Eine Technik, die viele Patienten zu schätzen wissen, denn der Roboter bietet mehrfache Vorteile gegenüber der offenen, aber auch der bisherigen laparoskopischen, also minimalinvasiven Operationsmethode.
„Wir wissen heute, dass die Operation mit dem Roboter dem Patienten in vieler Hinsicht eine schnellere Heilung ermöglicht. Wir dringen durch winzige Schnitte in die Körperhöhlen ein und können dort sehr viel komfortabler operieren, da sich die winzigen Instrumente zum Beispiel um mehr als 360 Grad drehen lassen. Das kann keine menschliche Hand!“, so Prof. Friedrich-Carl von Rundstedt, Chefarzt der Urologie.
Auch die anderen chirurgischen Fachbereiche wie Gynäkologie oder Viszeralchirurgie nutzen das Gerät für Operationen, für die es sich eignet:
Viele Einsatzmöglichkeiten – aber nicht jede OP erfolgt mit Da Vinci
Besonders hilft Da Vinci® bei sehr feinen OP-Schnitten, zum Beispiel bei einer Prostata-Operation. Empfindlichste Gewebe müssen geschont und gleichzeitig die Prostata, die die Harnröhre umschließt und von wichtigen Nerven umgeben ist, entfernt werden. Dabei hat die Prostata die Größe einer Kastanie und ist rückseitig natürlich schwer erreichbar. Zwei Kameras, die ebenfalls in den Körper eingebracht werden, erzeugen eine dreidimensionale Darstellung des Körperinneren.
Dass nicht jede OP mit dem Assistenten erfolgen wird, erläutert Dr. von Rundstedt so: „Welche OP-Methode ein Patient erhält, ist ganz individuell. In einigen Fällen ist auch die konventionellen OP-Verfahren sinnvoller. Der Da Vinci ist insgesamt eine gute Ergänzung unseres Spektrums. Es ist ja ein Vorteil des Prostatazentrums und auch der anderen zertifizierten Zentren an einem Haus der Maximalversorgung wie dem Helios Universitätsklinikum, dass dort viele Alternativen unter einem Dach zur Verfügung stehen.“